Acht Hunde, acht Charaktere: Holland hat eine bunte Mischung an Hunden im Repertoire. Fest steht: Für die beheimateten Hunde bieten die 450 km lange Küste, die traumhaften Tulpenfelder und der Charme der Grachten und Kanäle eine ganz besondere Kulisse für die Gassi Runden.
Das passt hervorragend, denn holländische Hunderassen sind tendenziell den aktiveren Hunderassen zuzuordnen.
Ihre Dynamik und ihr Hang zu sportlichen Aktivitäten lässt sich ganz leicht begründen. Viele der Hunderassen aus den Niederlanden wurden einst für bestimmte Zwecke gezüchtet, die Robustheit und Ausdauer erforderten. Die Aufgaben reichen vom Hüten einer Herde über die Jagd in und am Wasser bis hin zum Beseitigen von Ratten und Mäusen in Ställen.
Hinzu kommt die Tatsache, dass in den Adern einiger holländischen Hunderassen spanisches Blut fließt. Die spanischen Jagdhunde, die einst den Weg in die Niederlande fanden, haben den Drentse Patrijshond und den Stabyhoun geformt.
Ein weiterer Fakt vorab: Bei einer holländischen Hunderasse wurde der Wolf neu eingekreuzt. Was es damit auf sich hat und alles Wichtige über die Hunde aus dem Nachbarland gibt es hier nachzulesen.
Drentse Patrijshond
Ein Jagdbegleiter, der sein Handwerk versteht: Der Drentse Patrijshond ist auf verschiedenstem Terrain bei der Jagd auf alle Wildtierarten im Einsatz. Die holländische Hunderasse entwickelte sich im 16. Jahrhundert und entsprang aus spanischen Hunderassen.
Auch in seinem Stammbaum vertreten sind der Kleine Münsterländer sowie der Épagneul Français. Als Begleithund ist auf eine rassespezifische Auslastung zu achten. Insbesondere Fährtenarbeit oder alle Spiele, bei denen sein Geruchsinn gefordert wird, stellen die Schnüffelnase zufrieden.
Holländischer Schäferhund
Den Holländischen Schäferhund gibt es in drei Varietäten: rauhaarig, kurzhaarig und langhaarig. Alle drei sind rundum glücklich, wenn sie einen großen eingezäunten Garten für sich haben und regelmäßig Hundesportarten wie Agility oder Mantrailing auf dem Programm stehen.
Darüber hinaus gilt: Der Familienanschluss darf bei ihm nicht zu kurz kommen, denn der Schäferhund gilt als besonders anhänglich. Lange Zeit wurde er in den Niederlanden ausschließlich als Schäfer- und Hütehund gehalten. Seit dem 20. Jahrhundert findet er auch als Begleithund seinen Platz.
Hollandse Smoushond
Eine kleine Fellnase mit zottigem gelben oder strohfarbenen Fell: Der Hollandse Smoushond ist ein Hund mit hohem Wiedererkennungswert. Obwohl er mit einer Größe von 35-42 cm eher zu den kleinen Hunderassen gehört, ist er ziemlich hart im Nehmen und äußerst robust. Als ehemaliger Herrenstallhund war er für die Jagd auf kleine Nagetiere im Einsatz.
Seine Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Allerdings zählt der gelbe Schnauzer mit hoher Wahrscheinlichkeit zu seinen Vorfahren. Es handelt sich um eine alte Hunderasse, deren Rassestandard erstmals 1905 erstellt wurde.
Kooikerhondje
Ein holländischer Stöberhund: Der Kooikerhondje ist ein Spezialist bei der Jagd auf Wasserwild. Demnach ist er ein schwimmbegeisterter und sportlicher Vierbeiner. In Deutschland ist die alte Hunderasse, die auf Gemälden des 17. Jahrhundert abgebildet ist, nicht weit verbreitet.
Dabei gewinnt seine Familie einen anhänglichen, freundlichen Vierbeiner, der Schwung in das Leben bringt. Ein Augenmerk ist auf sein menschenbezogenes Wesen zu legen. Der mittelgroße Hund mit rot-weißem Fell ist am liebsten immer bei seiner Familie und kommt mit dem Alleinebleiben nicht allzu gut zurecht.
Saarlooswolfhund
Wolfsähnlicher Körperbau, mandelförmige Augen und ein intensiver Fellwechsel – das kommt nicht von ungefähr! Der Züchter Leendert Saarloos kreuzte einst einen Deutschen Schäferhund mit einem Wolf. Sein Ziel war es, die moderne Hunderasse zurück zu ihren natürlichen Eigenschaften zu verhelfen und einen optimierten Gebrauchshund zu züchten.
Zu der Haltung gibt es klare Empfehlungen: Der Saarlooswolfhund ist ein Vollblut-Rudeltier und lebt idealerweise mit mindestens einem Hund seiner Größe zusammen. In dem Napf der ursprünglichen Hunderasse landen anstelle von Trockenfutter ausgewogene Barf-Menüs.
Schapendoes
Agilty, Dogdance, Canicross: Ein Schapendoes ist eindeutig ein Hund, der sportlich ausgelastet werden will. Als Hütehund ist er mit einem erhöhten Bewegungsdrang und intelligenten Charakter ausgestattet. Für die wuschelige Sportskanone ist ein Zuhause in ländlicher Umgebung perfekt. Dort findet sie genügend Platz, ihre Energie loszuwerden.
Dass der Schapendoes heutzutage die Herzen höherschlagen lässt, ist nicht selbstverständlich: Während des Zweiten Weltkrieges sah es kritisch um den Bestand aus. Rasseliebhabern gelang es, die verspielte Hunderasse zu rehabilitieren.
Stabyhoun
Der Stabyhoun ist ein Vorstehhund, der zwischen 18-27 kg auf die Waage bringt. Er stammt wahrscheinlich von Spaniels und dem Drentse Patrijshound ab. In der Vergangenheit war er der Hofhund schlechthin der niederländischen Bauern. Seine Vorzüge sind unter anderem seine Folgsamkeit und sein cleveres Köpfchen.
Darüber hinaus handelt es sich um einen Vierbeiner, der sich im Umgang mit Kindern verspielt und sanft zeigt. Kurzum: Die niederländische Hunderasse ist unter gewissen Voraussetzungen bestens für Hundeanfänger und Familien geeignet.
Wetterhoun
Das Wasser ist sein Element: Der Wetterhoun wurde einst für die Otterjagd gezüchtet. Bei der Arbeit im kühlen Nass kommt ihm sein dichtes wasserabweisendes Fell zugute. Es handelt sich um eine alte Hunderasse der Sektion Wasserhunde, die ihren Ursprung in der niederländischen Provinz Friesland hat.
Fremden gegenüber zeigt sich der Wetterhoun misstrauisch - ideal, um ihn die Aufgabe als Wachhund zu überlassen. Um den selbstsicheren Vierbeiner zu händeln, sind erfahrene Hundehalter gefragt, die mit ihm viel Zeit in der Natur – vor allem im und um Wasser – verbringen.
Weitere Hunderassen nach Land
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