Das Wichtigste in Kürze
- Junge Hunde unter neun Monaten benötigen täglich mehrere kleine Runden Auslauf.
- Für erwachsene und große Hunde genügen täglich zwei längere Runden an der frischen Luft.
- Mit einem Welpen sollten Sie nicht länger als zehn Minuten am Stück spazieren gehen.
Der Begriff „Gassi gehen“ und seine Bedeutung
Der Begriff „Gassi gehen“ ist umgangssprachlich im Zusammenhang mit Hunden bekannt. Gemeint ist hierbei der Gang vor die Tür. Im eigenen Viertel, im Wald oder nahen Parks geht ein Hundebesitzer mit seinem Liebling spazieren. Die Redewendung „Gassi gehen“, die auf Englisch „walk with the dog“ heißt, gibt es schon sehr lange: Die Bürger gebrauchten sie erstmals vor rund 200 Jahren. Damals zogen immer mehr Menschen in großen Ballungsräumen zusammen. Folglich mussten sie mit den Hunden öfters vor die Tür gehen. Zu dieser Zeit mochten es die Mitmenschen gar nicht, wenn die Hunde auf den Straßen überall ihre Haufen hinterließen. Infolgedessen wichen die Hundehalter zum Spaziergang mit ihren vierbeinigen Begleitern auf weniger genutzte Gassen aus. Daraus entwickelte sich die Redewendung „mit dem Hund in die Gasse gehen“. Diese Redensart blieb über viele Generationen bestehen und vereinfachte sich im Laufe der Zeit. Heute sagen die Menschen wortwörtlich nur noch „Gassi gehen“.
Wie oft und wie lange mit dem Hund Gassi gehen?
Wie oft Sie mit Ihrer Fellnase vor die Tür gehen müssen, hängt davon ab, wie häufig er sein Geschäft verrichtet. Dies kann altersbedingt variieren. Welpen müssen häufig alle zwei bis drei Stunden auf Toilette, erwachsene Hunde lediglich drei- oder viermal täglich. Nicht zu verwechseln ist der Toilettengang mit dem Bewegungsdrang des Hundes. Besonders kleine Hunderassen wie der Dackel oder Yorkshire Terrier verspüren ein großes Bewegungsbedürfnis.
Länge des Gassi-Gehens hängt mit dem Alter und Gesundheitszustand des Tieres zusammen
Die ideale Länge für einen Spaziergang mit dem vierbeinigen Freund lässt sich nicht exakt bemessen. Es kommt darauf an, wie alt der Hund ist. Sie können sich an folgender Faustregel orientieren: Je jünger Ihre Fellnase ist, desto öfter möchte sie an die frische Luft gehen. Der Welpe sollte täglich fünf oder sechsmal für jeweils fünf bis zehn Minuten Gassi gehen. Bei älteren Hunden genügen drei Spaziergänge täglich: morgens, mittags und abends.
Gassi gehen mit dem Welpen: Was es für Hundebesitzer zu beachten gilt
Gassi gehen mit dem Welpen unterliegt eigenen Regeln. In den ersten Wochen sollte das neue Familienmitglied nicht überfordert werden. Es bietet sich an, den Auslauf mit dem Vierbeiner schrittweise zu steigern. Beginnen Sie zunächst mit kleinen, zehnminütigen Spaziergängen. Die kleinen Runden drehen Sie mit dem Hund zwischen acht- und zehnmal täglich. Erst nach einem halben Jahr oder neun Monaten sollten Sie die Häufigkeit der gemeinsamen Spaziergänge reduzieren. Versuchen Sie dann, alle paar Tage für eine Stunde mit dem vierbeinigen Mitbewohner Gassi zu gehen. Danach benötigt der kleine Liebling viel Ruhe, um sich zu erholen.
Nützliche Tipps und Tricks zum Gassi gehen mit dem Hund
Sie gestalten das Gassi gehen für Ihr Haustier angenehm und abwechslungsreich, wenn Sie folgende Tipps und Tricks umsetzen.
Abwechslungsreiche Strecken zum Gassi gehen finden
Ihr Liebling möchte sich beim Gassi gehen austoben, schnüffeln, laufen und dabei die Umgebung erkunden. Sie tun Ihrem Hund einen Gefallen, indem Sie mit ihm auf abwechslungsreichen Strecken mit verschiedenen Untergründen laufen. Grundsätzlich eignen sich verkehrsarme Strecken mit weichen Untergründen (Wälder oder Feldwege) am besten zum Ausführen des Hundes. Achten Sie im Sommer unbedingt auf schattige Routen. Es ist wichtig, dass sich der Vierbeiner in das kühle Gras legen oder in einen See springen kann. Andernfalls kann er einen Hitzschlag erleiden. Schauen Sie nicht ständig auf das Smartphone!
Hundeaccessoires beschäftigen den Vierbeiner sinnvoll
Beim Gassi gehen dürfen bestimmte Hundeaccessoires nicht fehlen. Das Hundespielzeug beschäftigt den Hund auf langen Spaziergängen. Sie benötigen dafür nicht unbedingt ganze Kisten voller Utensilien und Accessoires. Verstecken Sie beispielsweise einen Leckerli im Gras, damit Ihre Fellnase danach sucht. Dadurch schulen Sie den Geruchssinn des Tieres und belohnen es gleichzeitig. Eine weitere kreative Idee besteht darin, sich selbst im Gras zu verstecken. Sie stärken damit die emotionale Verbindung zwischen sich und dem Vierbeiner. Alternativ nutzen Sie Futterdummys, die Sie mit kleinen Leckerlis befüllen und als Apportierspielzeug nutzen.
Was tun gegen Leinezerren?
In der Stadt gehört der Hund üblicherweise an die Leine. Oftmals kommt es vor, dass der Vierbeiner kräftig und ausdauernd an der Leine zerrt. Mit einigen Maßnahmen lässt sich dem vorbeugen.
- Gewöhnen Sie Ihren Welpen frühzeitig an die Leine.
- Verwenden Sie komfortables Geschirr anstelle eines engen Halsbandes.
- Erziehen Sie den Hund, indem Sie stehen bleiben und die Leine erst beim Blickkontakt lockern.
- Loben Sie Ihr Haustier immer dann, wenn es kooperiert.
Das Freilaufen mit dem Vierbeiner üben
Nicht nur das Gehen an der Leine, sondern auch den Freilauf erlernt der Hund nicht von alleine. Bringen Sie Ihrem Liebling die gängigen Kommandos („Bei Fuß“ und „hier“) bei, bevor Sie ihn ohne Leine ausführen. Üben Sie diese Kommandos in einem eingezäunten Areal oder im Garten. Beim ersten Spaziergang ohne Leine sollten Sie diese dennoch griffbereit halten. Es ist beim Gassi gehen nicht lustig, wenn der Hund Reißaus nimmt und Sie Ihren Vierbeiner vermissen.
Pflichten beim Gassi gehen
Sie allein haften für jeden Schaden, den der Hund beim Gassi gehen verursacht. Sie sollten daher für Ihren vierbeinigen Liebling eine Haftpflichtversicherung abschließen. Beim Gassi gehen sind Sie zuständig, den Hundekot an öffentlichen Plätzen ordnungsgemäß zu entsorgen. Hierzu nutzen Sie die speziellen Hundekotbeutel. Damit lässt sich die Hinterlassenschaft des Wau-Waus hygienisch entfernen und im Müll entsorgen.
Achtung: Wenn Ihr Hund zu den Listenhunden gehört, müssen Sie ihn anleinen und ihm einen Maulkorb umhängen. Nur in bestimmten Fällen ist es möglich, die Ungefährlichkeit eines Listenhundes durch einen Test nachzuweisen. Kommen Sie dieser Regel nicht nach, riskieren Sie Verwarnungs- oder Ordnungsgelder.
Gassi gehen Sie bereiten Ihrem vierbeinigen Freund eine große Freude, wenn Sie in Ihrer Stadt regelmäßig an sogenannten Gassi-Treffen teilnehmen. Hier lernen Hunde andere Artgenossen kennen, während Sie sich mit anderen Hundebesitzern austauschen. Doch auch wenn Sie kein eigenes Haustier haben, können Sie den Vierbeinern etwas Gutes tun. Viele Tierheime bieten das Gassi gehen gewissermaßen als Job an: In ganz Deutschland können Sie mit einem Hund aus dem Tierheim Gassi gehen.