Der American Staffordshire Terrier oder American Staff, wie er oft genannt wird, ist ein Begleithund, der viel zu häufig als gefährlich angesehen wird. In Wirklichkeit handelt es sich um einen geselligen Hund, der freundlich und sehr anhänglich ist. Die Zucht, die auf der Grundlage seiner Charaktereigenschaften erfolgte, hat seine Aggressivität relativiert und es ermöglicht, einen sehr sanften Hund zu bekommen. Nur, wenn seine Aggressivität stimuliert wird (zum Beispiel durch brutale Erziehungsmethoden), kann sie deutlich in Erscheinung treten. Es handelt sich hier um einen Hund, der wegen der Menschen einen schlechten Ruf hat - es gibt keine schlechten Hunde, nur schlechte Halter!
Wichtige Informationen
American Staffordshire Terrier: Lebenserwartung :
Zwischen 10 und 12 Jahren
Charakter :
Anhänglich, Verspielt, Intelligent
Größe :
Mittel
Felltyp :
Kurz
Preis :
Zwischen 950 € und 2700 €
FCI-Gruppe
FCI-Gruppe
Gruppe 3 - Terrier
Sektion
Aussehen des American Staffordshire Terriers
Größe
Weibchen
Zwischen 43 und 45 cm
Männchen
Zwischen 45 und 48 cm
American Staffordshire Terrier: Gewicht
Weibchen
Zwischen 25 und 30 kg
Männchen
Zwischen 25 und 30 kg
Fellfarbe
Das Fell kann einfarbig, mehrfarbig oder gefleckt sein. Alle Farben sind zulässig, aber ein vorwiegend weißes oder aber schwarz- und loh- oder schwarz und leberfarbenes Fell sind nicht erwünscht. Der blaue American Staffordshire Terrier ist sehr beliebt.
Felltyp
Das Fell ist kurz und fühlt sich hart an. Es ist dicht und glänzend.
Augenfarbe
Die Augen sind dunkel.
Beschreibung des Aussehens
Der American Staffordshire Terrier ist ein für seine Größe sehr kräftiger Hund: Er ist gut gebaut und muskulös, aber gleichzeitig auch beweglich und anmutig. Der mittellange Kopf erscheint aus jedem Winkel betrachtet groß; der Schädel ist breit, der Stop ausgeprägt. Die Ohren sind hoch angesetzt. Die Augen sind rund, gut tief im Schädel gebettet und stehen sehr weit auseinander. Die Kiefer müssen kräftig sein - insbesondere der Unterkiefer, welcher eine sehr gute Beißkraft ermöglichen muss. Die Schnauze muss kantig wirken. Der Rumpf ist beinahe quadratisch. Die Gliedmaßen sind vollkommen gerade. Die Rute wird zur Spitze hin dünner und reicht in etwa bis zum Sprunggelenk.
American Staffordshire Terrier: Wesen
Anhänglich
Der American Staff ist seinen Besitzern sehr treu. Es handelt sich um einen anhänglichen Hund, der trotz seines manchmal sturen Wesens ein exzellenter Gefährte für die ganze Familie ist.
Verspielt
Dieser Hund hat jede Menge Energie und ist sehr lebendig und verspielt. Er liebt es, Zeit mit seinen Menschen zu verbringen um zu spielen und sich auszutoben. Spielerische Aktivitäten sind sehr hilfreich für die Perfektionierung der Erziehung dieses Hundes. Sie ermöglichen es ihm, seine Energie zu nutzen und die Beziehung zwischen Hund und Besitzer zu stärken.
Ruhig
Wenn alle seine Bedürfnisse erfüllt sind und er vor allem eine gute Erziehung genossen hat, kann der American Staffordshire Terrier sich zu Hause von seiner ruhigen Seite zeigen.
Intelligent
Wenn die angewandten Methoden kohärent, respektvoll und positiv sind, zeigt der American Staff sehr gute Fähigkeiten und kann sehr lernfähig sein. Dieser mutige, bewegliche und intelligente Hund ist für zahlreiche Hundesportarten geeignet.
Jagdfreudig
Die Einflüsse von Terriern in seinem Stammbaum führen dazu, dass er gut für die Jagd geeignet ist. In diesem Bereich ist er allerdings nicht herausragend gut.
Scheu
Zwar steht er seit vielen Jahren in dem Ruf, ein gefährlicher Hund zu sein, aber in Wirklichkeit ist dieser Hund ziemlich freundlich - sogar gegenüber Fremden.
Wenn er jedoch nicht gut sozialisiert wird und/oder die Menschen, die sich ihm nähern, böse Absichten haben, kann er sich angsteinflößend verhalten.
Unabhängig
Obwohl er seinen Besitzern sehr treu ist, handelt es sich beim American Stafford Terrier um einen unabhängigen Hund, der durchaus auch einmal allein sein kann, auch wenn das nicht gerade seine Lieblingsbeschäftigung ist.
American Staffordshire Terrier: Erziehung
Kann alleine bleiben
Wenn sein Bedürfnis nach Bewegung hinreichend erfüllt wird und er schon von klein auf positiv und progressiv ans Alleinsein herangeführt wird, kann der American Staffordshire Terrier die Phasen der Abwesenheit seiner Besitzer problemlos ertragen.
Gehorsam
Auch wenn der American Staff im Alltag ein sehr angenehmer Gefährte ist, führen seine Terrier-Charakterzüge dazu, dass er dickköpfig und stur ist, was manchmal ein Hindernis für seine Erziehung sein kann.
Außerdem erfordert die Sensibilität, die er von seinen Bulldoggen-Vorfahren hat, eine geduldige und sanfte Erziehung in Kombination mit einer gewissen Strenge.
Die Erziehung muss früh beginnen, um Autorität aufzubauen und vor allem, um zu vermeiden, dass der American Staffordshire Terrier schlechte Angewohnheiten bekommt. Wenn die angewandten Methoden kohärent und intelligent sind, kann dieser Hund sich sehr folgsam verhalten - im Gegensatz zur landläufigen Meinung.
Da dieser Hund zu den Listenhunden gehört, muss bei ihm schon im Welpenalter ein besonderes Augenmerk auf die Leinenführigkeit und die Akzeptanz des Maulkorbs gelegt werden.
Bellen
Dieser als „gefährlich” geltende Hund bellt nur sehr wenig, da er dies in der Regel nicht muss, um eine angsteinflößende Wirkung zu erzielen - sein Körperbau allein reicht dafür schon aus.
Ausreißer
Der American Staff hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und ist seinen Besitzern sehr treu, weshalb er niemals ausbüxen würde.
Zerstörerisch
Dieser Hund hat jede Menge Energie, und wenn er die nicht dank einer intelligenten Erziehung und vielen verschiedenen Aktivitäten herauslassen kann, kann er sie insbesondere loswerden, indem er Gegenstände zerstört.
Gierig
Leckerchen können ein gutes Mittel sein, um diesen manchmal eigenwilligen Hund zur Zusammenarbeit zu bewegen.
American Staffordshire Terrier als Wachhund
Der American Staffordshire Terrier ist ein sehr guter Wachhund. Das liegt nicht daran, dass er sich Fremden gegenüber argwöhnisch verhalten würde, sondern an seinem Ruf als gefährlicher Hund, der eine besonders abschreckende Wirkung auf mögliche Eindringlinge mit sich bringt.
Obwohl er seit Jahren ausschließlich als Begleithund gezüchtet wird, hat er immer noch einen höchst ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber den Mitgliedern seiner sozialen Gruppe. Er ist seinen Besitzern völlig treu ergeben, ist nicht schmerzempfindlich und kann sein Leben lassen, um das seiner Lieben zu retten.
American Staffordshire Terrier als Ersthund
Wenn man einen American Staff adoptieren möchte, erfordert das viel Zeit und Hingabe und vor allem jede Menge Verantwortung. Es handelt sich hier nämlich nicht nur um einen Hund, dessen Erziehung nicht gerade einfach ist, sondern zusätzlich auch noch um einen Listenhund, was eine ganze Reihe von Verpflichtungen nach sich zieht. Wenn diese nicht eingehalten werden, drohen Sanktionen.
Es ist besser, wenn dieser Hund von erfahrenen Hundebesitzern adoptiert wird, die sich mit der Rasse auskennen.
Lebensstil
American Staffordshire Terrier in der Wohnung
Ein Leben in einer Wohnung ist zwar nicht ideal für einen American Staffordshire Terrier, aber er kann sich an viele Lebensweisen anpassen, sofern seine Bedürfnisse erfüllt werden.
Natürlich braucht er Platz, aber wenn man mehrmals am Tag an der frischen Luft mit ihm spazieren geht und seine Umgebung reich an Stimulationen ist, kann er durchaus auch mit dem Leben in einer Wohnung zurechtkommen. Wenn man in einer Stadt lebt, darf man nicht vergessen, dass Hunde der Kategorie 2, zu denen er in manchen Bundesländern gehört, an öffentlichen Orten angeleint und mit einem Maulkorb versehen sein müssen.
Wenn er auf dem Land in einem Haus mit eingezäuntem Garten lebt, darf er keinesfalls aus seiner sozialen Gruppe ausgeschlossen werden, indem man ihn ausschließlich draußen leben lässt.
Sportlich
Die Kraft der Bulldogge in Kombination mit der Beweglichkeit und dem lebendigen Wesen des Terriers führen dazu, dass der American Staffordshire Terrier ein großes Bedürfnis danach hat, seine körperlichen Fähigkeiten zum Einsatz zu bringen.
Dieser Hund muss jeden Tag Gelegenheiten bekommen, seine überschüssige Energie loszuwerden. Das kann natürlich in Form von langen Spaziergängen, aber auch durch das regelmäßige Treiben von Hundesport (Agility, Spurensuche, Canicross, etc.) geschehen.
Reisen
Abgesehen von den gesetzlichen Erfordernissen, die mit dieser Hunderasse einhergehen, ist es nicht schwierig, mit seinem American Staff zusammen zu reisen.
Dafür muss der American Staffordshire Terrier-Welpe von klein auf sozialisiert und an verschiedene Situationen und Umgebungen gewöhnt werden, um Reisen und Fahrten, bei denen er an potentiell stimulierende Orte kommt, mit Ruhe erleben zu können.
Geselligkeit
American Staffordshire Terrier und Katzen
Wenn er gut erzogen und sozialisiert ist, kann er mit Katzen zusammenleben. Dabei muss man allerdings besondere Vorsicht walten lassen und der Katze stets die Möglichkeit bieten, sich an einen höhergelegenen Rückzugsort zu begeben.
American Staffordshire Terrier und Hunde
Aufgrund seiner Kampfhund-Vergangenheit kann der American Staff sich gegenüber anderen Hunden streitlustig zeigen. Wenn er klein ist, ist er aber leicht zu sozialisieren.
American Staffordshire Terrier mit Kindern
Obwohl er dickköpfig und kräftig ist, kann er gut mit Kindern umgehen, weil er seine Kraft zu dosieren weiß. Da es sich vor allem um einen intelligenten, sanften und sehr anhänglichen Hund handelt, kann er problemlos von einer Familie mit Kindern adoptiert werden.
Geeignet für Senioren
Dieser Hund muss von dynamischen, strengen Besitzern begleitet werden, was auf ältere, immer weniger aktive Menschen vielleicht nicht in hinreichendem Maße zutrifft. Außerdem braucht er jede Menge Bewegung und Stimulationen, um sich voll entfalten zu können.
Preis eines American Staffordshire Terriers
Der Preis eines American Staffordshire Terriers variiert je nach seiner Herkunft, seinem Alter und seinem Geschlecht. Ein Hund mit Zuchtbucheintrag kostet im Schnitt ca. 950 €. Die wertvollsten Abstammungslinien können für bis zu 2.700 € verkauft werden.
Als Budget muss man etwa 40 €/Monat einplanen, um den Bedürfnissen eines Hundes dieser Größe gerecht zu werden.
American Staffordshire Terrier: Haltung und Pflege
Das kurze Fell dieses Hundes erfordert keinerlei besondere Pflege. Es reicht aus, ihn einem pro Woche zu bürsten, um die Schönheit und die Schutzeigenschaften seines Fells zu erhalten.
Wie bei allen Hunden müssen die Ohren und die Augen regelmäßig überprüft und gereinigt werden.
Die Ernährung dieses Hundes ist unkompliziert, denn er ist mit wenig zufrieden und trotz seines Körperbaus braucht er nicht übermäßig viel Futter.
Hochwertiges, proteinreiches Trockenfutter ist ideal für ihn. Allerdings muss man das richtige Futter für das Alter, das Gewicht sowie die körperliche Verfassung des Hundes wählen. Man kann diesem Hund eine oder zwei Mahlzeiten pro Tag verabreichen, die er aber zu relativ fixen Tageszeiten bekommen muss. Er darf keinen ständig gefüllten Fressnapf haben!
Gesundheit des American Staffordshire Terriers
American Staffordshire Terrier: Lebenserwartung
Die Lebenserwartung wird auf 11 Jahre geschätzt.
Robust
Dieser Hund ist sehr robust und hat in der Regel keine größeren gesundheitlichen Probleme, wie sie bei vielen Hunderassen vorkommen.
Hitzeverträglich
Hitze verträgt er relativ gut. Dennoch ist es besser, ihn an einem schattigen Plätzchen zu lassen, wenn es zu heiß wird.
Kälteverträglich
Genauso wie Hitze ist auch Kälte kein großes Problem für den American Staff. Da er sehr widerstandsfähig ist und vor allem jede Menge Energie hat, bremst ihn Kälte nicht in seinen Aktivitäten. Seien Sie aber dennoch vorsichtig: Wenn er sich nicht bewegt (weil er zum Beispiel im Garten, einer Hundebox o.ä. gelassen wird), kann er schnell zu zittern beginnen.
Neigt zu Übergewicht
Diese Rasse wird nur selten übergewichtig. Da sie sehr dynamisch ist, werden die aufgenommenen Kalorien in der Regel schnell verbrannt.
American Staffordshire Terrier: Krankheiten
Cerebellare Ataxie (Degenereszenz des Nervensystems und des Kleinhirns)
Je nach Bundesland wird der American Staff in Deutschland als „gefährlich” oder „besonders gefährlich” eingestuft und seine Haltung unterliegt fast überall in Deutschland strengen Auflagen. Dazu kann zum Beispiel eine Melde- und Versicherungspflicht gehören, welche in der so genannten „Hunderverordnung” des jeweiligen Bundeslanges festgelegt ist.
Der Import von American Staffordshire Terriern nach Deutschland ist gesetzlich verboten.
Im Übrigen sollte man diese Hunderasse nicht mit dem Staffordshire Bullterrier („Staffie”) verwechseln. Es handelt sich hier um zwei verschiedene Rassen mit unterschiedlichen körperlichen und charakterlichen Eigenschaften.
In folgenden Bundesländern steht der American Staffordshire Terrier auf der Liste:
Der American Staffordshire Terrier stammt im Unterschied zu den meisten anderen Terriern nicht aus Großbritannien, sondern aus den englischen Kolonien in Nordamerika und Kanada, was auch seinen Namen erklärt. Seine Vorfahren sind der „Bull-and-Terrier” und der Blue Paul Terrier, eine Rasse, die heute ausgestorben ist und die früher in Glasgow in Schottland gezüchtet wurde. Von dort aus verbreitete sich der American Staff in die Kolonien. Zu Beginn der 30er Jahre sind zwei Zuchtlinien entstanden. Bei der ersten sollten Hunde erschaffen werden, die einem genauen Standard entsprachen und ein starkes, aber sehr ausgeglichenes Temperament hatten. Daraus entstand der American Staffordshire Terrier. Die zweite Abstammungslinie zielte eher darauf ab, Kampfhunde zu erschaffen und brachte größere Exemplare mit einer ausgeprägteren Aggressionsbereitschaft und einer größeren Beißkraft hervor. Aus dieser Linie ging der American Pit Bull Terrier hervor, eine amerikanische Hunderasse, heute vom American Kennel Club, nicht aber von der FCI anerkannt wird.
Namen
Einer American Staffordshire-Dame stehen Namen wie Dana, Kimbar, Briar oder Tayla sehr gut. Für den American Staffordshire-Herrn sind Namen wie Sheffield, Todd, Tucker oder Preston gut geeignet.