„Ich habe große Achtung vor der Menschenkenntnis meines Hundes. Er ist schneller und gründlicher als ich.“
Diesem Zitat von Otto von Bismarck stimmen auch heute noch zahlreiche Hundefreunde zu und entscheiden sich deshalb für einen Wachhund. Denn die Vierbeiner haben ein feines Gespür, ob es jemand gut meint oder böse Absichten hat.
Wachhunde Rassen: Geborene Aufpasser
Diese Hunderassen haben sich als Wach- und Schutzhunde besonders durchgesetzt:
- Berner Sennenhund
- Boxer
- Deutsche Pinscher
- Dobermann
- Hovawart
- Mastiff
- Moskauer Wachhund
- Mudi
- Rottweiler
- Deutscher Schäferhund
- Schnauzer
- Spitze
Wachhund: Eigenschaften und Aufgaben
Wachhunde haben seit jeher die Aufgabe, Grundstücke, ihre Bewohner und auch Viehherden gegenüber Einbrechern oder anderen Eindringlingen zu schützen.
Zu den typischen Eigenschaften der geeigneten Rassen gehören:
- Aufmerksamkeit
- Intelligenz und
- Misstrauen fremden Personen gegenüber.
Speziell bei abgelegenen Grundstücken werden sie gerne eingesetzt. Mögliche Gefahren werden von ihnen durch Bellen angezeigt. Auch Herdenschutzhunde zählen zu den Wachhunden
Doch ein Wachhund wird nicht automatisch alle ihre Bedürfnisse erfüllen. Damit er genau das tut, was sie von ihm erwarten, braucht ein Wachhund:
- eine gute Ausbildung
- eine erfahrene Hand und
- eine konsequente Erziehung.
In der Regel eignen sie solche Rassen daher nicht besonders gut für Anfänger.
Bester Wachhund: Gibt es das?
Die Wahl des besten Wachhundes hängt stark von Ihren spezifischen Bedürfnissen und der Umgebung ab, in der der Hund leben wird. Verschiedene Rassen haben unterschiedliche Eigenschaften, die sie zu effektiven Wachhunden machen.
Die 5 beliebtesten Wachhunde Rassen sind:
- Deutscher Schäferhund
- Rottweiler
- Dobermann
- Bullmastiff
- Belgischer Schäferhund (Malinois)
Familienfreundliche Wachhunde
Familienfreundliche Wachhunde müssen eine Balance zwischen Schutzinstinkt und gutem Wesen finden, sodass sie sowohl ihre Familie beschützen als auch freundlich und sicher im Umgang mit Kindern und anderen Familienmitgliedern sind.
Unser Top 5 der familienfreundlichsten Wachhunde:
- Deutscher Schäferhund
- Boxer
- Labrador Retriever
- Bernhardiner
- Collie
Wachhunde Ausbildung
Hunde müssen erst lernen, wie sich Gefahr darstellt und wie sie in der Folge richtig reagieren. Sie müssen Situationen einschätzen können und wissen, wie sie effektiv helfen. Haben Hunde diese Situationen nicht erlebt oder kennengelernt, wissen sie nicht was sie tun sollen.
Zuerst einmal müssen Welpen richtig sozialisiert werden, wenn sie gute Wachhunde werden sollen. Gut sozialisierte Hunde fühlen sich in einer normalen Umgebung wohl, sind entspannt und wenig ängstlich. In ungewohnten und vielleicht gefährlichen Situationen bleiben sie etwas misstrauisch.
Mit Welpen wird noch kein Wachhund-Training gemacht, die Welpenzeit dient dem 1 x 1 der Erziehung und der Sozialisierung. Kann der Junghund die Grundkommandos, kann mit den Verteidigungstechniken wie Anzeigen (Bellen) und Wache halten begonnen werden.
Um einen Hund zu einem Wachhund auszubilden, ist es ratsam, einen erfahrenen Trainer zu Rate zu ziehen. Das Training benötigt viel Zeit und Geduld. Das bringt am Ende einen Hund, der zwar vor Gefahren beschützt, aber andererseits auch brav und wohlerzogen in ungefährlichen Situationen reagiert.
Wachhunde für Anfänger: Gibt es sie?
Für Anfänger, die nach einem Wachhund suchen, ist es wichtig, eine Rasse zu wählen, die nicht nur schützend und wachsam ist, sondern auch leicht zu trainieren und freundlich im Umgang mit Menschen, insbesondere Kindern.
Mit der richtigen Sozialisation, dem richtigen Training unter guter Anleitung, gemug Auslastung und vor allem viel zeit und Geduld kann jeder Wachhund ein treues Familienmitglied werden.
Besonders für Anfänger geeignet sind:
- Labrador Retriever
- Golden Retriever
- Boxer
- Collie
- Deutscher Schäferhund
Ist jeder Hund zum Wachhund geboren?
Prinzipiell ist jeder Hund mit Wachhund-Eigenschaften geboren. Bei dem einen sind sie stärker, beim anderen nicht so stark ausgeprägt. Dazu gehören die Verteidigung des Territoriums und das Einsetzen ihrer Sinne, um ihr Territorium zu erkundschaften. Dazu kommt ein gutes Personengedächtnis. Und schlussendlich lautes Bellen beim Nähern von Fremden.
Hunde können nicht nur Gefahr wittern, sondern auch Menschen, die unter großer Anspannung stehen. Dazu gehören auch Einbrecher. Ihr Adrenalinausstoß ist besonders hoch. Damit haben sie für den Hund den Geruch nach Wild oder einem Feind, der angreift.
Wachhund: Bellen oder Beißen?
Ist ein guter Wachhund einer, der nur verbellt? Oder einer, der angreift? Viele Einbrecher schreckt es schon ab, wenn Hunde bellen. Einbrecher können keinen Lärm gebrauchen und dass auf sie aufmerksam gemacht wird. Wenn der Hund dann vielleicht noch einer bestimmten Rasse angehört und die entsprechende Größe hat, reicht seine Erscheinung, dass sich Einbrecher dreimal überlegen einzubrechen.
Es kann schnell zu Problemen kommen, wenn Hunde wirklich beißen. Das kann viel Ärger nach sich ziehen. Vor allem, wenn der Hund nicht gelernt hat, einzuschätzen, ob wirklich eine Gefahr vorliegt.
Zudem ist nicht jeder Hund gewillt anzugreifen, wenn er massive Gegenwehr bekommt. Ein Hund, der einen Tritt abbekommt oder dem ein Gegenstand auf den Kopf geschlagen wird, kann ebenso den Angriff verweigern, wie ein Hund, der mit Futter weggelockt oder bestochen wird.
Geschichte von Wachhunden
Wachhunde gibt es seit circa 1000 vor Christus. Eine bestimmte Rasse, der Mastiff, wurde bereits circa 2200 vor Christus auf Reliefs dargestellt. Schon die alten Babylonier haben ihn zum Schutz eingesetzt. Der Mastiff wurde außerdem als erste Hunderasse gezielt auf Größe und Kampfbereitschaft gezüchtet, da er außerdem als Kriegshund eingesetzt wurde.
Im Römischen Reich rund um 400 vor Christus haben Wachhunde ebenso eine große Rolle gespielt. Mosaikinschriften, die den Schriftzug „cave canem” tragen, belegen das. Das bedeutet so viel wie: Hüte dich vor dem Hund.
Wachhunde in der jüngeren Vergangenheit
In der jüngeren Vergangenheit wurden große Hunde gewählt, die teilweise aggressiv waren und zum Statussymbol avancierten. Bismarck zeigte das mit seinen Doggen. Die Neuzüchtung von vielen heutigen Hunderassen, die als Wachhunde gelten, fällt in diese Zeit.
Hunde, die sehr aggressiv und selbstsicher sind, eignen sich als Wachhunde entgegen der Erwartung jedoch nicht. Sie greifen direkt an, statt zu bellen. Heute legen viele Zuchtverbände großen Wert auf Hunde mit wenig Aggressionspotential. Durch Wesenstests wird versucht, Hunde mit zu viel Aggressionspotential von der Zucht auszuschließen.
Wachhunde sind von dienstlich geführten Schutzhunden zu unterscheiden. Ein Schutzhund begleitet seinen Hundeführer.