Welpenerziehung: 5 Grundregeln
Damit aus ihrem Welpen später ein ausgeglichener und glücklicher Vierbeiner wird, ist eine liebevolle und dennoch konsequente Erziehung notwendig. Schon hier sei gesagt: Gewalt hat in der Erziehung von Hundewelpen nichts zu suchen. Ein respektvoller Umgang ist unumgänglich, wenn Sie mit ihrem Vierbeiner eine vertrauensvolle Bindung aufbauen wollen.
1. Klare Strukturen
Auch wenn der Hund heute nur noch wenig Gemeinsamkeiten mit seinem Vorfahr, dem Wolf, hat, bleibt sein Rudelinstinkt erhalten: Auch unsere Haustiere sehnen sich nach Struktur und klaren Regeln im Zusammenleben. Sie wollen sich auf uns verlassen können. Ein Hund, der zu viel Freiraum hat, sieht sich womöglich dazu genötigt, selbst das Ruder in die Hand zu nehmen.
2. Konsequenz
Um die klaren Strukturen zu schaffen, sollten Sie in Ihrer Erziehung konsequent bleiben. Ihr Hund wird sich daran erinnern, was er als Welpe gelernt hat. Deshalb sollten Sie Ihrem Welpen nichts erlauben, was er nicht auch in zwei Jahren noch darf - auch wenn es angesichts der Kulleraugen schwer fällt.
Legen Sie deshalb schon im Vorhinein fest, wo Sie die Grenzen ziehen: Gibt es Tabuzonen im Haus? Darf er auf die Couch? Wo ist Ihr Hund während Sie essen? Einmal eingeführt, sollten Sie Ihre Regeln einhalten.
3. Eindeutige Kommandos
Bei dem Training Ihres vierbeinigen Freundes ist die Klarheit eines Kommandos wichtig. Wenn Sie Ihrem Liebling eindeutig signalisieren, was Sie wünschen, funktioniert das Training besser. Beachten Sie, dass Fellnasen keine Sätze verstehen, sondern Worte und Signale. Ein Handzeichen beispielsweise wird ihr Welpe viel schneller umsetzen, als eine ausführliche Anleitung, was er zu tun hat.
4. Positive Verstärkung
Damit der Vierbeiner die Hausregeln möglichst schnell lernt, arbeiten Sie am besten mit positiver Verstärkung. Es geht bei der Erziehung nicht darum, Ihren Welpen in die Folgsamkeit zu zwingen, sondern ihn dazu zu motivieren. Das funktioniert mit kleinen Belohnungen wie Leckereien, Streicheleinheiten oder Spielzeug, bei erwünschtem Verhalten.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Maßregelungen bei unerwünschtem Verhalten komplett verboten sind - in gewissen Situtationen sind sie sogar nötig. Dabei sollten Sie aber niemals Gewalt, sondern nur Körpersprache oder ein lautes „Nein” gebrauchen.
5. Zur richtigen Zeit trainieren
Ihr Vierbeiner wird nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit aufnahmefähig für neue Lektionen sein. Achten Sie darauf, dass der Welpe nicht zu müde oder hungrig ist oder gerade intensiv spielt. Außerdem haben Hundekinder keine lange Konzentrationsspanne: Beschränken Sie sich auf kurze Übungen und bauen Sie kleine Lektionen in den Alltag ein.
Welpen erziehen: Die wichtigsten Lektionen
Hat Ihr Vierbeiner die Grundregeln in seinem neuen Zuhause verstanden, geht es an die ersten Lektionen. Die folgenden Dinge sollte ein Hund schon als Welpe lernen, damit es später keine Probleme gibt.
Welpen stubenrein bekommen
Nach dem Schlafen, Spielen oder Füttern muss Ihr Haustier meistens sein Geschäft verrichten. Gehen Sie im Anschluss daran deshalb mit ihrem Vierbeiner nach draußen. Macht er sein Häufchen oder Pipi draußen, loben Sie ihn und geben ihm schnell ein Leckerli. Schnell wird die Fellnase lernen, dass sich das Pipimachen nur im Garten lohnt.
Leinenführigkeit: Welpe ans Gassigehen gewöhnen
Viele Hundehalter haben auch noch Jahre nach der Welpenzeit Probleme mit der Leinenführigkeit Ihrer Vierbeiner. Deshalb will diese Disziplin besonders gut geübt werden. Mit diesen Tipps geht es leichter:
- Verwenden Sie ein Geschirr statt eines Halsbandes
- Verwenden Sie zu Beginn am besten eine Schleppleine
- Trainieren Sie an einem ruhigen Ort, um Ablenkungen zu vermeiden
- Verknüpfen Sie die Leine positiv: Beim Anleinen gibt es ein Leckerchen
Bei den ersten Spaziergängen wird Ihr Welpe an der Leine ziehen. Bleiben Sie in solchen Momenten stehen, bis sich die Leine lockert. Laufen Sie dann weiter, bis das Tier erneut zu ziehen beginnt.
Bald wird der Vierbeiner verstehen, dass es durch das Ziehen an der Leine langsamer vorangeht. Bleiben Sie konsequent, wird er bald perfekt an der Leine laufen.
Welpe beißt und nagt: Abgewöhnen
Junge Fellnasen lieben es, die Welt zu erkunden und Dinge anzunagen. Besonders gefährlich sind dabei Kabel und giftige Pflanzen. Am besten bringen Sie diese Dinge außer Reichweite.
Außerdem beißen junge Hunde gerne beim Spielen. Mit den kleinen Welpenzähnen ist damit nicht viel angerichtet, doch bei einem ausgewachsenen Hund wird das Spiel dadurch schnell gefährlich. Brechen Sie in solchen Momenten deshalb das Spiel schon beim Welpen sofort ab. Hat Ihr Hund dies akzeptiert, können Sie wieder Kontakt mit ihm aufnehmen.
Bald wird der Welpe verstehen, dass Beißen eine negative Auswirkung hat und es einfach sein lassen.
Welpe alleine lassen: So klappt's
Das Alleinbleiben von Welpen zu trainieren ist frühestens ab einem Alter von zwölf Wochen sinnvoll. Vorher sollte Ihr Hundebaby nicht auf sich allein gestellt sein.
Wenn es soweit ist, beginnen Sie langsam. Am besten verlassen Sie für einige Sekunden den Raum und verschließen die Tür. Gehen Sie dann rasch zurück in das Zimmer. Ihre Fellnase wird verstehen, dass Sie immer wieder zurückkommen.
In einem nächsten Schritt können Sie für kurze Zeit das Haus verlassen. Achten Sie darauf, die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten: Nehmen Sie Jacke und Schlüssel mit und legen Sie beides beim Zurückkommen wieder ab. An diesen Handlungen wird sich Ihr Hund später orientieren. Funktionieren die Übungen gut, können Sie sie bei jedem Mal etwas mehr in die Länge ziehen.
Tipp: Begrüßt Sie Ihr Vierbeiner stürmisch, reagieren Sie nicht groß darauf. So lernt er, dass es normal ist, dass Sie kommen und gehen.