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Welpe beißt
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Was tun, wenn der Welpe beißt und nagt?

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Es gibt kaum etwas Niedlicheres auf der Welt als Hundebabys - bis man beim wilden Spielen die spitzen Milchzähnchen der Rasselbande zu spüren bekommt. Wie Sie Ihrem Welpen das Beißen abgewöhnen, lesen Sie hier.

Welpe beißt: Schnell ein Ende setzen

Autsch! So schnell kann der Spaß ein schmerzhaftes Ende finden. Wenn der Welpe Ihre Hand als Lieblingsspielzeug für seine Attacken entdeckt hat, ist das zwar weder wirklich gefährlich, noch böse gemeint, aber ziemlich unangenehm.

Ein paar Wochen später jedoch, wenn sich die 28 Milchzähne im Zahnwechsel zum fertig ausgebildeten Hunde-Gebiss mit 42 Zähnen wandeln und das Bedürfnis zum Beißen und Nagen besonders hoch ist, beginnt das Spiel schmerzhaft und gefährlich zu werden. Spätestens dann sollte dem Vierbeiner klar sein, dass Beißen tabu ist. 

Wamiz-Ratgeber: Das Hundegebiss
28 Milchzähne hat ein Welpe
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Beißen: Normales Welpenverhalten

Im Gegensatz zum Menschenkind entwickeln sich Hundewelpen rasant und wie im Zeitraffertempo. Bereits zwischen der 3. und 6. Lebenswoche erscheinen die spitzen Zähnchen. Unermüdlich erkunden junge Hunde dann ihre Umgebung. Jetzt wird geknabbert, gezwickt, gebissen und mit den Geschwistern gerauft.

In dieser Phase wird das Sozialverhalten durch den Umgang mit den Elterntieren und Geschwistern geprägt. Die Welpen lernen durch die Reaktionen ihrer Artgenossen, welches Verhalten toleriert wird und wann sie im Spiel zu weit gehen.

Knabbern ist bei Welpen ganz normal - wenn sie wissen, wann sie aufhören müssen
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Beißhemmung: Welpe lernt dazu

Im Eifer des Gefechts kommt es vor vor, dass einzelne Welpen vor Schmerzen schreien oder jaulen. Für den Welpen ist das ein eindeutiges Signal, den Einsatz der Zähne sofort zu beenden. Falls nicht, erfolgen im Rudel Erziehungsmaßnahmen durch ältere Rudelmitglieder, meistens den Vaterrüden oder die Mutter.

So erlernen die Jungtiere die sogenannte Beißhemmung. Der Welpe versteht, wie fest er Kneifen darf, um seinen Spielkameraden nicht zu verletzten - und er lernt fürs Leben.

Die Rolle des Hundehalters

Sobald der Welpe von seinem Rudel getrennt wird, muss der Mensch die Rolle des Ranghöheren übernehmen. Er hat die Aufgabe, dem Welpen die Verhaltensweisen zu vermitteln, die für das Zusammenleben von Mensch und Hund von Bedeutung sind. Beißt Ihr Welpe weiterhin in Hände oder andere Körperteile, so hat er womöglich durch die frühe Trennung vom Wurf noch nicht gelernt, dass er weder im Spiel noch in Verärgerung zuschnappen darf.

Wamiz-Ratgeber: Welpenerziehung
Ihr Welpe muss verstehen, wer der Chef im Haus ist
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10 Tipps &Tricks zur Beiß-Entwöhnung

Doch wie gewöhnt man seinem Welpen das Beißen ab?

  1. Bieten Sie Ihrem Welpen zum Beißen und Knabbern nicht Ihre Finger an
  2. Schnappt Ihr Hund doch mal nach der Hand, bleiben Sie bei den selben Kurzkommandos, z.B. nein! oder Schluss!
  3. Das Kommando kann durch einen kurzen Spielabbruch noch unterstrichen werden
  4. Bestrafen Sie Ihren Welpen aber nicht durch langes Alleinlassen, das über wenige Minuten hinausgeht
  5. Belohnen Sie erwünschtes Verhalten, z.B. wenn der Welpe sofort das Beißen abbricht
  6. Wenn die Stimmung beim Spielen zu aufgeheizt wird, machen Sie eine Pause
  7. Verzichten Sie auf zu wildes Spielen und setzen Sie zeitliche Grenzen (nicht der Hund)
  8. Leiten Sie das Beißen auf erlaubtes Spielzeug um
  9. Halten Sie beim Zahnwechsel „legales“ Kauspielzeug bereit, damit der Welpe sein Gebiss ausprobieren kann (Gummibälle, Spieltaue, geeignete Kauhölzer, Hunde-Stofftiere. Bitte achten Sie darauf, dass das Spielzeug chemisch giftfrei ist! Verzichten Sie vorerst auf Quieker, um das Spiel nicht noch mehr anzuheizen)
  10. Wenn Sie Erfahrungen mit dem Clickern haben, können Sie das Prinzip auch auf das Anti-Beiß-Training anwenden: Unterlassenes Beißen wird so mit dem Klickgeräusch positiv und punktgenau verstärkt
Auch ein Clicker kann beim Anti-Beiß-Training helfen
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Ab in die Welpenschule

Zusätzlich zu Ihrer Erziehungsarbeit ist es ab dem 6. Monat vorteilhaft, eine Hundeschule zu besuchen. Die Welpenerziehung wird dort noch einmal aufgefrischt und verbessert, Kommandos, Verhalten und das Reagieren auf fremde Reize und Situationen werden trainiert. Und nicht zuletzt kann Ihr Strolch dort nach Herzenslust mit vielen neuen, gleichaltrigen Freunden herumtoben und mal so richtig den „Hund“ rauslassen.

Wamiz-Ratgeber: Welpenschule
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