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Welpen "Sitz" beibringen ist meist einfach
© Matt BT / Shutterstock

Dem Hund "Sitz" beibringen: Schritt für Schritt

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Das Kommando „Sitz“ gehört zu den wichtigsten Grundlagen der Hundeerziehung. Dieser Ratgeber zeigt, wie man Hunden das "Sitz" beibringt - einfach und effektiv.

Das Kommando „Sitz“ zu erlernen ist für die meisten Hunde eine der ersten und zugleich auch leichtesten Aufgaben. Mit Geduld, positiver Verstärkung und regelmäßigen Übungseinheiten hat man als Halter schnell Erfolg. 

Das "Sitz" zu trainieren, ist ein grundlegender Schritt. Auch weil es beispielsweise die Basis ist, um das Kommando "Platz" zu etablieren. Und das wiederum ist erforderlich, wenn ein Hund die "Rolle" lernen soll. Mithilfe dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung ist "Sitz" beibringen aber wirklich kinderleicht.

Warum das „Sitz“ wichtig ist

Das Kommando „Sitz“ ist mehr als nur eine Übung – es ist ein Hilfsmittel im Alltag. Ein Hund, der sitzt, bleibt in einer kontrollierten, ruhigen Position, was in vielen Situationen von Vorteil sein kann:

  • Beim Warten an der Ampel.

  • Vor dem Überqueren der Straße.

  • Vor dem Füttern.

  • Wenn Besuch kommt und der Hund nicht herumspringen soll.

„Sitz“ signalisiert dem Hund, dass er sich auf sein Herrchen oder Frauchen konzentrieren und ruhig bleiben soll. Durch die Interaktion beim Training wird zudem ganz nebenbei auch die Bindung zwischen Hund und Mensch gestärkt.

Schritt 1: Die richtige Vorbereitung

Bevor Sie mit dem Training beginnen, sollten Sie sich die Zeit nehmen, alles so optimal wie möglich vorzubereiten. Hier einige Punkte, die Sie unbedingt berücksichtigen sollten:

  • Ruhige Umgebung: Beginnen Sie das Training an einem Ort ohne Ablenkungen, damit der Hund sich voll auf Sie konzentrieren kann.

  • Leckerlis: Wählen Sie kleine, schmackhafte Belohnungen, die der Hund schnell fressen kann. Sie sind besonders motivierend.

  • Zeit und Geduld: Halten Sie die Trainingseinheiten kurz (ca. 5-10 Minuten), aber führen Sie sie regelmäßig durch. So läuft man nicht Gefahr, den Hund zu überfordern.

Schritt 2: Den Hund ins „Sitz“ führen

Rufen Sie den Namen Ihres Hundes, damit er sich auf Sie konzentriert. Nehmen Sie dann ein Leckerli in Ihre Hand und halten Sie es vor die Nase Ihres Hundes, damit er den Geruch wahrnimmt. Bewegen Sie das Leckerli dann langsam über den Kopf Ihres Hundes nach hinten, sodass er gezwungen ist, seinen Kopf zu heben, um mit dem Blick folgen zu können.  

Warum das funktioniert: Sobald der Hund den Kopf nach oben hebt, sinkt sein Hinterteil automatisch Richtung Boden.

Wenn Ihr Hund das Leckerli mit dem Blick verfolgt, wird er sich, um das Gleichgewicht zu halten, irgendwann hinsetzen. Sobald der Po den Boden berührt, loben Sie ihn sofort und geben ihm das Leckerli.

Schritt 3: Das Kommando „Sitz“ einführen

Wiederholen Sie die Übung mehrmals, aber diesmal sagen Sie genau in dem Moment, in dem sich Ihr Hund hinsetzt, das Kommando „Sitz“. So lernt der Hund, das Wort mit der Aktion zu verknüpfen.

Vergessen Sie nicht, jedes Mal zu loben und das Leckerli zu geben, wenn er sich hinsetzt. Hunde lernen am besten durch positive Verstärkung.

Dem Hund Sitz beibringen
Ein Leckerli hilft, wenn man dem Hund das "Sitz" beibringen will (ABO Photography / Shutterstock)

Schritt 4: Das „Sitz“-Kommando festigen

Wiederholen Sie das Training täglich. Fangen Sie immer in einer ruhigen Umgebung an und steigern Sie nach und nach den Schwierigkeitsgrad, indem Sie an verschiedenen Orten und mit mehr Ablenkungen üben.

Wenn der Hund das Kommando „Sitz“ zuverlässig ausführt, beginnen Sie, die Leckerlis nur noch gelegentlich zu geben. Das Lob bleibt weiterhin bestehen, damit er motiviert bleibt.

Hunde reagieren gut auf visuelle Signale. Sie können neben dem gesprochenen Kommando ein Handzeichen einführen, z.B. indem Sie die flache Hand mit der Handfläche nach oben vor sich halten, während Sie „Sitz“ sagen. So lernt der Hund, auch ohne Worte zu reagieren.

Schritt 5: Fehler vermeiden

Es gibt einige häufige Fehler, die man beim Training vermeiden sollte:

  • Zu schnelles Training: Es kann verlockend sein, die Trainingsschritte zu beschleunigen. Nehmen Sie sich aber die Zeit, damit Ihr Hund das Kommando sicher versteht.

  • Ungeduld: Ihr Hund lernt in seinem eigenen Tempo. Zeigt er keine schnelle Reaktion, bleiben Sie geduldig und wiederholen die Übung ohne Druck.

  • Korrektur mit Druck: Niemals den Hund physisch in die Sitzposition zwingen! Das kann zu Angst oder Verwirrung führen und das Vertrauen beeinträchtigen.

Schritt 6: Training in den Alltag integrieren

Sobald Ihr Hund das „Sitz“-Kommando beherrscht, ist es wichtig, es regelmäßig im Alltag anzuwenden, um die Verknüpfung zu festigen:

  • Lassen Sie ihn „Sitz“ machen, bevor Sie ihm sein Futter geben.

  • Fordern Sie ein „Sitz“, bevor er durch die Haustür darf.

  • Üben Sie beim Spazierengehen, indem Sie an verschiedenen Stellen das Kommando geben.

Probleme und Lösungen beim „Sitz“

Mein Hund setzt sich nicht.  

Falls Ihr Hund sich weigert, sich zu setzen, kann es helfen, mit dem Leckerli weiter hinter den Kopf zu gehen, damit er gezwungen ist, seinen Kopf mehr zu heben. Bleiben Sie geduldig und probieren Sie es mehrmals.

Mein Hund steht sofort wieder auf.

Wenn Ihr Hund sich zwar setzt, aber sofort wieder aufsteht, können Sie mit einem ruhigen „Bleib“ und einem Leckerli in der Hand versuchen, ihn länger in der Sitzposition zu halten. Geben Sie das Leckerli erst nach ein paar Sekunden, wenn er sitzen bleibt.

Mein Hund ist abgelenkt.

Wählen Sie einen ruhigeren Trainingsort oder verringern Sie die Ablenkungen. Steigern Sie die Ablenkungen nur schrittweise, wenn der Hund das Kommando gut versteht.

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