Kampfhund, Listenhund oder gefährlicher Hund - einigen Hunden haben einen Stempel aufgedrückt bekommen, weil sie vom Menschen für den Hundekampf, als Bullenbeißer oder ähnliches gezüchtet wurden. Zudem ist eigentlich klar, dass die Aggressivität eines Hundes oft mehr mit seiner Erziehung, seinem Training und seiner Sozialisation zu tun hat als mit seiner Rasse.
Dennoch werden bestimmte Rassen aufgrund ihrer körperlichen Stärke und ihres historischen Gebrauchs als Wach- oder Schutzhunde häufiger als Kampfhunde bezeichnet. Dieser Ratgeber stellt die 13 Kampfhunde Rassen, die in Deutschland diesen Beinamen tragen, vor.
Staffordshire Bullterrier
Diese Hunderasse wird auch liebevoll als Staffie bezeichnet. Staffordshire Bullterrier wurden im Ursprung für den Hundekampf gezüchtet und besitzen eine enorme Beißkraft.
Staffies sind sehr zuverlässig und anhänglich, aber auch intelligent und mutig. Langes Alleinbleiben sorgt bei ihnen für Stress.
American Staffordshire Terrier
American Staffordshire Terrier sind große, kräftige Hunde mit einem ausgeprägten Schutzinstinkt. Gleichzeitig sind sie aber auch sehr aufmerksam, freundlich und loyal.
American Pitbull Terrier
Der American Pitbull Terrier ist mit 56 Zentimetern Größe und einem Gewicht bis zu 32 Kilogramm - die Hündinnen sind z.T. größer und schwerer - echte Schwergewichte. Sie sind echte Clowns, die sie anhänglich und freundlich sein können.
Gleichzeitig bringen American Pitbull Terrier viel Sturheit und Mut mit. Bei falscher Sozialisierung haben sie ein sehr hohes Aggressionspotenzial.
Bullterrier
Diese Rasse hat einen ausgeprägten Jagd- und Schutztrieb. Trotzdem sind Bullterrier sehr an ihren Menschen gebunden und gelten als verspielt und freundlich.
In Baden-Württemberg und Bayern gilt er als Listenhund.
Dobermann
Die aus Deutschland stammende Hunderasse ist vor allem als Wach- und Polizeihund bekannt. Der Dobermann glänzt mit Stärke, Ausdauer und Intelligenz. Dabei ist er loyal, mutig und leicht trainierbar.
In Brandenburg ist der Dobermann als Listenhund geführt.
Rottweiler
Auch diese Rasse ist ein typischer Wach- und Schutzhund. Rottweiler gelten als unerschrocken und selbstsicher. Bei der richtigen Erziehung können sie allerdings auch verschmuste Familienhunde sein.
Kangal
Der Kangal ist mit 78cm und 60 Kilogramm eine sehr große Hunderasse. Trotzdem sind sehr freundlich und intelligent.
Da er als Herdenschutzhund gezüchtet wurde, ist er aber auch unabhängig und mutig. In Hessen und Hamburg gilt er als Listenhund.
Bullmastiff
Dieses Rasse gehört zu den Mollosern. Es handelt sich um einen selbstsicheren, vertrauensvollen und sehr mutigen, treuen Hund, der den Kontakt zu Menschen braucht, um sich voll zu entfalten.
Der Bullmastiff wurde gezüchtet um Wilderer zu finden und zu verschrecken. Daher ist er auch heute noch gern im Einsatz als Wach- und Polizeihund.
Dogo Argentino
Diese Rasse wurde ursprünglich für die Jagd auf Großwild gezüchtet und hat einen starken Jagdtrieb und Schutzinstinkt. Der Dogo Argentino ist sehr eigenwillig, aber auch treu und loyal.
Heute eignet er sich auch als Lawinen- Such- oder Assistenzhund.
Mastiff
Der Mastiff beeindruckt allein durch seine Größe bis zu 85 cm und einem Gewicht bis zu 100 kg. Diese englische Rasse ist leicht erziehbar, loyal und sanftmütig. Er liebt Kinder.
Trotzdem ist der Mastiff sehr dickköpfig und Herrchen und Frauchen brauchen viel Geduld und Konsequenz.
Mastino Napoletano
Diese aus Italien stammende Rasse gilt als sehr ausgeglichen, die nur aggressiv wird, wenn man sie reizt. Der Mastino Napoletano ist gut erziehbar, sanftmütig und kinderlieb.
Trotzdem kann der Mastino Napoletano auch stur und mutig sein.
Cane Corso
Der Cane Corso ist ein ausgezeichneter Wachhund, der sehr an seiner sozialen Gruppe hängt und diese beschützen möchte. Dabei ist er aber ruhig und gut erziehbar.
Diese Rasse braucht sehr viel Vertrauen in seine Menschen.
Kaukasischer Owtscharka
Der Kaukasische Owtscharka ist ein Hütehund mit einem ausgeprägtem Schutztrieb. Er ist ein starker, ausgeglichener, ruhiger, aber extrem reaktionsschneller Hund.
Mit der richtigen Erziehung ist er durch seine ruhige Art auch als Familienhund geeignet.
Kampfhunde Rassen sind nicht immer aggressiv
Wie in der Beschreibung der Charakterzüge der 13 Kampfhunderassen zu sehen ist, sind diese Hunde teilweise sogar sanftmütige Familienhunde, die mit einem stabilen Charakter ausgestattet sind.
Im Grunde kann jeder Hund bei der falschen Erziehung und mit schlechten Erfahrungen aggressiv sein. Aggression ist auch eine Art der Kommunikation des Hundes, so wie Bellen.
Kampfhunde gelten als aggressiver als andere Hunde, weil auf Aggressivität bei der Zucht im Ursprung viel Wert gelegt wurde. Aber durch die richtige liebevolle, aber konsequente Erziehung sind sie nicht mehr aggressiv als andere Hunderassen.
Da sie eben eine entsprechende Erziehung benötigen, sind Kampfhunde Rassen nicht als Anfängerhunde geeignet.
Kampfhunde Rassen halten
In Deutschland gibt es es eine länderübergreifende Bestimmung, welche Rassen als Kampfhunde zählen. Zudem haben manche Bundesländer erweitert, welche Rassen zu den Listenhunden zählen.
Wer einen Kampfhund halten möchte kann Auflagen vom jeweiligen Bundeland bekommen:
- Volljährigkeit
- Hundeführerschein
- Wesenstest
- Polizeiliches Führungszeugnis
- Kastration
- Maulkorb- und Leinenpflicht in der Öffentlichkeit.
Zudem erwarten Halter von Kampfhunden höhere Steuern und ein Muss zur Haftpflichtversicherung. Ausgenommen von diesen Auflagen sind Hunde, die als Blinden-, Assistenz-, Dienst- und Rettungshunde eingesetzt werden.