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Polizeihund vor Polizeiauto
© Polizei HH

Polizeihunde

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Polizeihunde leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit. Ein einziger Hund kann beim Aufspüren einer vermissten Person ganze Suchmannschaften ersetzen. Zudem flößen die Kommissare auf vier Pfoten Respekt auf Unruhestifter oder flüchtige Personen ein. Ein Verbrecher überlegt es sich zwei Mal, ob er es mit einem ausgebildeten Schutzhund aufnehmen soll oder sich lieber ergibt.

Seit wann sind Polizeihunde im Einsatz?

  • Der malerische Ort Saint-Malo in Frankreich ist bekannt für den ersten Einsatz von Polizeihunden. Nachtwachen gingen mit den Vierbeinern bereits im 12. Jahrhundert auf Streife.
  • In England kam die Polizei im 19. Jahrhundert mit Hilfe der tierischen Spürhunde Alkoholschmugglern auf die Schliche.
  • Pionierin in Deutschland war die Stadt Hildesheim, als Doggen Nachtwächter 1896 auf Streife begleiteten.

Polizeihunde heute

Heute ist der Polizeihund weltweit ein starker Partner, der seinen Hundeführer beschützt und ihn auf verschiedene Einsätze begleitet. Ob auf Demonstrationen in einer Hundestaffel, bei der Personensuche oder in Fußballstadien – aus vielen Einsätzen ist „Kommissar Hund“ nicht mehr wegzudenken. Zusätzlich gibt es Trainingseinheiten, die aus den Polizeihunden Experten auf einen ganz speziellen Gebiet machen. Mehr dazu im letzten Absatz.

Polizeihunde – Welche Hunderassen sind geeignet?

Der Arbeitskreis der diensthundehaltenden Behörden in Deutschland zählt beispielsweise den Airedale Terrier, Dobermann, Hovawart und den Riesenschnauzer zu den Diensthunderassen. Auch der Deutsche Schäferhund zählt dazu und gilt seit Kommissar Rex für viele als Sinnbild eines Polizeihundes. Keine Frage, alles sind gut erziehbare und arbeitstüchtige Hunderassen, die durch ihren kräftigen Körperbau für den Job bestens geeignet sind. Es gibt aber eine Rasse – besser gesagt die Variante einer Hunderasse – welche immer häufiger im Dienst anzutreffen ist: Der Malinois. Dabei handelt es sich um die kurzhaarige Variante des Belgischen Schäferhundes.

Wamiz-Ratgeber: Kommissar Rex

Das zeichnet den Malinois aus:

Ein Malinois ist von der Größe her vergleichbar mit dem Deutschen Schäferhund, jedoch von der Statur her etwas schlanker. Das verschafft ihm den Vorteil, dass er wendiger und schneller auf vier Pfoten unterwegs ist. Zudem punktet er mit einer schnelleren Reaktionsfähigkeit. Auch der gesundheitliche Aspekt spielt eine wichtige Rolle, schließlich sind Polizeihunde mehrere Jahre im Dienst. Malinois sind sehr robust. Deutsche Schäferhunde sind leider anfällig für diverse Krankheiten, zum Beispiel für die Hüft- oder Ellenbogendysplasie. Rassetypische Erkrankungen sind beim kurzhaarigen Belgischen Schäferhund kaum anzutreffen.

Malinois sind mit einer hohen Intelligenz, einem ausgeprägten Arbeitswillen und einem Körper, der zu Höchstleistungen fähig ist, ausgestattet. Deshalb ist der Malinois für viele Diensthundeführer die Nummer eins.

Der Nachwuchs kommt in die Polizeihundeschule

Das optimale Alter für die Ausbildung ist zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr. Vor dem Antritt erfolgt zunächst ein Gesundheitscheck der Fellnase. Da die Arbeit als Polizeihund anspruchsvoll ist und sich sein Hundeführer immer auf ihn verlassen muss, braucht das Training Zeit. Die Ausbildung in der Polizeihundeschule dauert circa sechs bis zwölf Monate. Unter anderem lernt die Fellnase folgendes:

  • Schnüffelarbeit: Das Aufspüren von Gegenständen, die den Geruch eines bestimmten Menschen haben.
  • Achtung, Überfall! Die Hunde lernen den gezielten Angriff auf Personen, die den Hundeführer angreifen oder sich widersetzen. Hier wird ein sogenannter Schutzärmel bei einem Menschen eingesetzt und der Hund lernt, diesen zu „erbeuten“. Wichtig ist hier, dass der angehende Polizeihund nach einem Signal des Hundeführers von der Person wieder loslässt.
  • Grundgehorsam: Nur ein kooperierender Vierbeiner, der die Kommandos zuverlässig ausführt, kann später die Arbeit als Polizeihund aufnehmen.

Am Ende müssen der tierische Polizei-Anwärter und sein Diensthundeführer eine Prüfung ablegen. Um in den nächsten Jahren einen reibungslosen Verlauf während des Einsatzes zu gewährleisten, wiederholt sich die Prüfung jährlich.

Fortbildung gefällig? Die Spezialisten unter den Polizeihunden:

Erkennt der Hundeführer ein besonderes Talent seines Polizeihundes, kann sich die Polizei dies zu Nutze machen. Nach ihrer Grundausbildung können Polizeihunde weiter spezialisiert werden. Zudem besteht die Möglichkeit, dass ein Polizeihund zum Experten auf zwei Gebieten ausgebildet wird. In diesem Fall handelt es sich um einen „Dualhund“. Je nach Eignung sind unter anderem folgende Richtungen denkbar:

Seit einigen Jahren gibt es einen weiteren Bereich: Spürhunde, die auf Pyrotechnik spezialisiert sind, erschnüffeln Feuerwerkskörper vor Fußballspielen. Dank ihres Einsatzes tragen sie maßgebend für mehr Sicherheit in Stadien bei.

Das Team „Hund und Polizist“ im Wandel

Obwohl in der Amtssprache Polizeihunde nüchtern als „Einsatzmittel“ definiert sind, besitzen die haarigen Kollegen einen großen Stellenwert für ihre Diensthundeführer. Sie teilen sich mit ihrem Polizisten das Zuhause und sind für viele ein festes Familienmitglied. Glücklicherweise gehört die Zwingerhaltung der Vergangenheit an. Früher blieben die Polizeihunde außerhalb der Einsätze im Hundezwinger. Das Bewusstsein für die tierischen Helfer hat sich positiv gewandelt. Das zeigt sich unter anderem dadurch, wo der Polizeihund nach Dienstende seinen Lebensabend verbringt.

Polizeihunde in Rente

Auch bei den geliebten Vierbeinern lässt im Alter die Kraft und Ausdauer nach. Zunehmend verspüren Hunde das Bedürfnis sich auszuruhen. Ein Polizeihund geht – je nach körperlicher Verfassung – ab etwa sechs Jahren in Rente. Die jahrelange Teamarbeit schweißt zusammen. In der Regel bleibt der treue Partner bei seinem Hundeführer und genießt seinen wohlverdienten Lebensabend – fernab von hektischen Einsätzen und anstrengender Schnüffelarbeit.

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