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Hund beim Wesenstest
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Wesenstest beim Hund: Die Prüfung für Listen- und Diensthunde

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Welche Hunde müssen eigentlich zum Wesenstest? Neben sogenannten Listenhunden ist dieser auch für Diensthunde verpflichtend. Dabei wird das Verhalten des Hundes beziehungsweise sein Charakter geprüft. Welche Listenhunde zum Wesenstest antreten müssen, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem bestandenen Test darf das Tier ohne Leine und Maulkorb laufen
  • Die Ergebnisse des Tests sind von der Anzahl der erreichten Punkte abhängig
  • Neben dem Kontakt zwischen Fellnase und Menschen wird auch die Reaktion auf die Umwelt getestet
  • Für den Wesenstest für den Hund fallen Kosten von 100 bis 300 Euro an
  • Beim Charaktertest muss auch der Halter anwesend sein

Was ist ein Wesenstest für Hund und Mensch?

Mithilfe eines Wesenstests wird der Charakter einer Fellnase geprüft. Dabei gibt es künstlich erzeugte Situationen, die eine Reaktion des Haustiers auslösen sollen. Beispielsweise wird der Vierbeiner mit Kindern oder älteren Personen in Kontakt gebracht. Auch die Reaktion auf bedrohliche Situationen wird geprüft. Besonders Listenhunde, also als gefährlich eingestufte Hunde, aber auch Diensthunde wie Polizeihunde oder Blindenhunde müssen die Prüfung ablegen. Ist der Test erfolgreich absolviert, darf die Fellnase ohne Maulkorb und Leine laufen.

Was wird beim Wesenstest verlangt?

Wie ein Test abläuft, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Üblicherweise wird die Reaktion auf unterschiedliche Menschengruppen und Tiere getestet. Auch Situationen, in denen die Fellnase aggressiv reagieren könnte, kommen in der Simulation vor. Meist kommt es im Rahmen des Tests zur Konfrontation mit Radfahrern, Joggern und Skatern. Auch das Spannen eines Schirms und auf den Boden werfen eines Schlüsselbunds zählen zum Wesenstest für Dienst- und Listenhunde in NRW.

Zudem wird bei Wesenstests für Hunde, beispielsweise für die Dienst- und Listenhunde in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Brandenburg, Folgendes überprüft:

  • Hört das Tier auf den Halter?
  • Wie reagiert die Fellnase auf Hunde und Menschen, wenn sie angebunden ist?
  • Gibt es Erkrankungen, die zu aggressivem Verhalten führen könnten?

Neben der Untersuchung des Verhaltens eines Tiers wird somit auch der Körper untersucht. Deshalb wird der Charaktertest von einem Tierarzt ausgeführt.

Der Wesenstest beim Hund – durchgefallen oder bestanden?

Jede Übung wird im Test zweimal durchgeführt und bei korrektem Verhalten mit Punkten belohnt. Bei negativem Verhalten kann es zu Minuspunkten kommen. Da jedes Bundesland andere Testinhalte hat, besteht kein einheitliches Punkteschema. Der Wesenstest kostet je nach Bundesland zwischen 100 und 300 Euro.

Reagiert die Fellnase vermehrt aggressiv und hört schlecht auf den Besitzer, kann das Tier durchfallen und als gefährlicher Hund eingestuft werden. Sie haben die Möglichkeit, den Test einmal zu wiederholen. Wird dieser Test dann bestanden, ist der Gefährte von der Leinen- und Maulkorbpflicht befreit. Ob diese Befreiung zeitlich limitiert oder lebenslang ist, hängt von den Ergebnissen des Tests ab.

Unsere Empfehlung: Übungen vor dem Wesenstest für Hunde erhöhen die Chance, zu bestehen.

Wer den Test beim ersten Anlauf bestehen möchte, sollte mit der Fellnase üben. Dabei empfehlen sich folgende Übungen:

  • Grundgehorsam, wie "Sitz!", "Platz!", "Komm!" und "Fuß!" üben
  • Kontakt mit älteren Menschen und Kindern sowie gleichgeschlechtlichen Hunden
  • Das Kennenlernen von Alltagsgegenständen, wie Regenschirmen und Schlüsseln
  • Spaziergänge auf einem Freizeitgelände, wo sich Jogger, Skater und Radfahrer aufhalten
  • Die Beziehung zum Hund festigen, sodass dieser Kommandos besser befolgt
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