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Rottweiler
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Rasselisten deutscher Bundesländer: Welche Hunde gelten wo als gefährlich?

von Philipp Hornung

am aktualisiert

In Deutschland ist Hundehaltung rund um „Listenhunde“ Ländersache. Für Halter sind „Listenhunde“ mit vielen Auflagen und höheren Hundesteuern verbunden. Erfahren Sie hier, wo 18 vermeintliche „Kampfhunde“ auf Rasselisten der Länder stehen.

„Kampfhunde“ und Rasselisten

In Deutschland entscheiden die Bundesländer darüber, welche Hunderassen sie auf ihre Rasseliste setzen. Manche Bundesländer wie Hessen benennen verschiedene Rassen als „gefährliche Hunde“, ohne weitere Unterschiede zu machen. Andere Bundesländer unterteilen ihre „Listenhunde“ in zwei Kategorien. Kategorie 1 steht für „gefährliche Hunde“ – ihre Haltung ist mit hohen Hürden verbunden. Kategorie 2 steht für Hunde, bei denen ein Plus an Aggressivität oder Gefährlichkeit aus Sicht der Behörden naheliegt. Sie sind mit weniger einschneidenden Auflagen verknüpft. Einige Bundesländer wie Niedersachsen oder Thüringen führen keine Rasselisten über vermeintliche „Kampfhunde“.

Gleich weiterlesen: Alles über Listenhunde

Ist der Cane Corso ein Listenhund?

Cane Corso

Der Cane Corso Italiano gilt in den Bundesländern Bayern und Brandenburg als Listenhund. Auch wenn in den meisten Bundesländern keine Auflagen für die Haltung eines Cane Corso einzuhalten sind: Dies ist ein Hund für Kenner! Der Vierbeiner kann bis zu 50 Kilogramm auf die Waage bringen. Er ist sehr auf seine Familie bezogen und duldet ungern Fremde, egal ob Artgenosse oder Hund, in seinem Revier.

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Olde English Bulldogge – unklare Regeln

Bei der Olde English Bulldog ist es bereits mehrfach zu gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen Behörden und Haltern gekommen. Denn die Rasse ist nicht von der FCI anerkannt und die Zuordnung somit nicht eindeutig. Teils werten die Behörden die Olde English Bulldogge als Kreuzung mit der Rasse American Bulldog, was sie in einigen Ländern zu einem Listenhund der Kategorie 2 machen würde. So in Nordrhein-Westfalen, wo alle Hundefreunde, die sich seit April 2017 neu für eine Olde English Bulldogge entscheiden, eine „Haltungserlaubnis“ brauchen und „Kampfhundesteuer“ zahlen müssen.

Ist der Kangal ein Kampfhund?

Kangal

Der Kangal zählt zu den Herdenschutzhunden. Er gilt als sehr territorial und beschützt sein Rudel mit Leidenschaft. Da er zusätzlich groß und etwas dickköpfig ist, stuft Hessen ihn als gefährlichen Hund ein. Auch in Hamburg zählt der imposante Vierbeiner zu den Listenhunden der Kategorie 2. In beiden Bundesländern steht übrigens auch der vom Charakter her ähnliche Kaukasische Owtscharka auf der Liste. Beide Rassen gehören in Kennerhände!

Gilt der Rottweiler als Kampfhund?

Rottweiler

Der Rottweiler zählt in Hessen zu den „gefährlichen Hunden“. Auch in Bayern, Brandenburg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen zählt er zu den Listenhunden der Kategorie 2. Somit ist in diesen Ländern eine Haltungserlaubnis einzuholen.

Dobermann als Listenhund in einem Bundesland

Dobermann

Ein Dobermann erfordert nur in einem Bundesland eine Erlaubnis zur Haltung, nämlich in Brandenburg. Hier zählt er zu den Listenhunden der Kategorie 2. Aber Achtung: Es gibt einige Hundehaftpflichtversicherungen, die das deutschlandweit ähnlich sehen. Bei diesen kann ein höherer Betrag für den Vierbeiner fällig werden.

Gleich weiterlesen: der Dobermann als Listenhund

Ist der American Bully ein Listenhund?

American Bully

Hierbei handelt es sich um keine von der FCI anerkannte Rasse. Der „American Bully“ ist eine Kreuzung zwischen American Staffordshire Terrier, American Pit Bull Terrier und verschiedenen Bulldoggen. Da er dem „Am Staff“ und dem „Pit Bull“ sehr ähnlich sieht, kann es in vielen Bundesländern zu Einschränkungen kommen: Berlin, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt stufen beide Rassen und entsprechende Mixe als gefährlich ein.

Bayern, Brandenburg, Hamburg und NRW sehen die Rassen und entsprechende Mixe als „Kampfhunde“ der Kategorie 1. In Baden Württemberg sind sie der Kategorie 2 zugeordnet.

American Bulldog ist Listenhund in drei Bundesländern

American Bulldog

Hessen stuft den nicht von der FCI anerkannten American Bulldog als „gefährliche Rasse“ ein und verknüpft verschiedene Bedingungen mit deren Haltung. Auch in Bayern und Nordrhein-Westfalen zählt der American Bulldog zu den Listenhunden der Kategorie 2.

Ist der Continental Bulldog ein Listenhund?

Der Schweizer Continental Bulldog ist nicht von der FCI, allerdings vom deutschen VDH anerkannt. Es handelt sich hierbei ähnlich wie bei der Olde English Bulldogge um einen Versuch, die Englische Bulldogge gesünder zu züchten. Die Continental Bulldog steht auf keiner Rasseliste. Doch kann es zu ähnlichen Schwierigkeiten wie bei der Olde English Bulldogge kommen. Denn das zuständige Veterinäramt kann nach dem Phänotyp entscheiden und somit eine Ähnlichkeit zum American Bulldog sehen.

Ist der Dogo Canario ein Listenhund?

Dogo Canario

Der spanische Dogo Canario gilt als ausgeglichen und friedlich. Was ihm in zwei Bundesländern einen Listenplatz beschert, ist neben seiner typisch imposanten Molosser-Optik sein großer Schutzinstinkt. Bayern und Brandenburg ordnen den Dogo Canario der Kategorie 2 zu. Die Rasse wurde 2001 von der FCI anerkannt, dennoch ist ein Namenswirrwarr geblieben. Der Dogo Canario wird auch als „Presa Canario“ oder „Perro de Presa Canario“ bezeichnet.

Bullterrier und Miniature Bullterrier: Listenhunde?

Bullterrier

Der Bullterrier wurde ursprünglich für Tierkämpfe gezüchtet. Da er als streitlustig und verteidigungsbereit gilt, steht er in einigen Ländern auf der Rasseliste. In Berlin, Bremen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern gelten die Vierbeiner als „gefährliche Hunde“ und sind nur unter bestimmten Auflagen zu halten. In Bayern und Baden-Württemberg zählen sie zu den Listenhunden der Kategorie 2. Brandenburg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen stufen den Bullterrier als „gefährlichen Hund“ ein. Die Haltung ist entsprechend streng reglementiert. Miniature Bullterrier stehen allerdings auf keiner Rasseliste.

Ist der Boerboel ein Listenhund?

Boerboel

Dieser große Hund aus Südafrika wird in Deutschland nicht als „Listenhund“ aufgeführt. Doch Vorsicht: Bundesländer, die den Mastiff auf ihrer Rasseliste stehen haben, können Mastiff-Mixe entsprechend einordnen. Da es sich bei dem Boerboel nicht um eine von der FCI anerkannte Rasse handelt, sind Auflagen aufgrund der Optik möglich. Dänemark und Frankreich erteilen dem großen Vierbeiner sogar ein komplettes Einfuhrverbot.

Wird die Bordeaux Dogge als Listenhund eingestuft?

Bordeaux Dogge

Die großen Kampfschmuser werden in den Bundesländern Baden-Württemberg, Brandenburg, Bayern und Hamburg als Listenhund der Kategorie 2 aufgeführt. Dies gilt auch für Bordeaux-Doggen-Mischlinge. Freunde dieser Hunderasse müssen dort also bestimmte Auflagen erfüllen.

Ist der Maremmano ein Listenhund in Deutschland?

Maremmano

Der Maremmano heißt eigentlich „Maremmen-Abruzzen-Schäferhund“. Der stattliche Vierbeiner ist in Deutschland sehr selten, in Italien häufiger bei Schafherden anzutreffen. „Gefährlich“ wird er nur denjenigen, die seine Herde bedrohen. Der territorial veranlagte Maremmano ist kein Hund für Anfänger, allerdings auch kein „Listenhund“. Behörden aus Hamburg und Hessen könnten allerdings aufgrund der für Laien bestehenden Ähnlichkeit zu Kangal und Owtscharka genauer hinsehen.

Warum ist der Bandog in Bayern Kampfhund?

Die Bezeichnung „Bandog“ steht ursprünglich für „Kettenhund“. Oftmals bezeichnen Hundehalter einen bestimmten Typ von massigem „Kampfhund“ als „Bandog“. Obwohl es keinen einheitlichen „Bandog“ gibt, steht er in Bayern auf der Rasseliste. Hier wird er als „Kreuzung großrahmiger Hunde (Schulterhöhe über 45 cm, Gewicht über 30 kg) mit hoher Aggressivität“ bezeichnet und zählt zu den Hunden der Kategorie 1.

Ist der Tosa Inu ein Listenhund?

Tosa Inu

Diese imposante japanische Hunderasse geht auf die Kreuzung von japanischen Hunden mit Mastiffs und Bulldoggen zurück. Die optische Nähe zu den stämmigen Verwandten bringt diesem Hund in einigen Bundesländern einen Platz auf der Liste der „Verdächtigen“ ein. So stufen Baden-Württemberg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen den Tosa Inu als Listenhund der Kategorie 2 ein. In Bayern und Brandenburg gilt der Vierbeiner grundsätzlich als „gefährlich“ und damit als Listenhund der Kategorie 1. Auch im Ausland ist die Rasse nicht immer gern gesehen – so sind Vierbeiner, die aussehen wie ein Tosa Inu, in Frankreich und Großbritannien verboten.

Gilt der Mastín Español ein Kampfhund?

Mastin Espanol

Als spanischer Mastiff ergeht es dem Mastín Español wie seinem Verwandten, dem Mastiff. Darum steht er in fünf Bundesländern auf der „Rasseliste“: Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen stufen ihn als Listenhund der Kategorie 2 ein.

Alano und Alano Español

Bayern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen führen den „Alano“ unter den Listenhunden der Kategorie 2 auf. Ganz eindeutig ist die Bezeichnung allerdings nicht, denn „Alano“ steht beispielsweise in Spanien einfach für Hunde vom Typ Molosser. Allerdings gibt es eine nicht von der FCI anerkannte Hunderasse, den Alano Español. Wer also einen solchen Vierbeiner einziehen lassen möchte, sollte sich in den genannten Bundesländern vorher bei der zuständigen Behörde über mögliche Auflagen informieren.

Fila Brasileiro – brasilianischer Riese

Fila Brasileiro

Rüden der Rasse Fila Brasileiro können bis zu 75 cm Schulterhöhe erreichen und bringen die massige Statur der Mastiffs mit. Der selbstsichere Wachhund gehört in erfahrene Hände. Hessen stuft den Fila Brasileiro als „gefährlich“ ein. Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen zählen ihn zu den Listenhunden der Kategorie 2.

Tipp: Suchen Sie im Zweifel, zum Beispiel bei Mischlingshunden, die einer der genannten Rasse ähnlich sehen, das Gespräch mit der zuständigen Behörde.

Rasselisten der Bundesländer

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