Kaum werden die Tage endlich wieder länger und die Sonne kommt hervor, sprießen überall die ersten Schneeglöckchen. Die zierlichen Pflänzchen mit den weißen Blüten sind für viele Menschen ein sicheres Zeichen dafür, dass der Winter endlich vorbei ist.
So hübsch sie sind, so giftig sind Schneeglöckchen allerdings auch. Für uns Menschen sind die Frühblüher im wahrsten Sinne des Wortes ungenießbar. Aber was passiert, wenn ein Hund ein Schneeglöckchen kostet oder es ableckt? Wir erklären, ob es schadet und was man dann tun sollte.
Ist das Schneeglöckchen giftig für Hunde?
Hunde nehmen beim Ablecken ihres Fells jede Menge Haare auf, die gerne in der Speiseröhre hängen bleiben. Um dem entgegenzuwirken, fressen Hunde frisches Gras und frisches Grün, um die Haarknäuel erbrechen zu können. Da sind die Blätter und Stiele des Schneeglöckchens natürlich verlockend.
Dennoch solltest du das unbedingt verhindern! Genauso wie Schneeglöckchen uns Menschen schaden können, so ist das auch bei unseren Fellnasen. Die in diesen Frühblühern enthaltenen Giftstoffe wirken ebenfalls auf den Organismus von Hunden. Hier gibt es keinen Unterschied.
Welche Teile des Schneeglöckchens sind giftig für Hunde?
Generell sind alle Pflanzenteile des Schneeglöckchens giftig, vor allem aber die Zwiebel. Sie enthält einen hohen Anteil an giftigen Amaryllidaceae-Alkaloiden. Diese können Übelkeit, Erbrechen, starke Bauchschmerzen und Durchfall auslösen.
In den anderen Pflanzenteilen, wie Blättern und Stielen, sind Tacettin, Galantamin und Lycorin zu finden. Diese wirken schädlich auf das zentrale Nervensystem.
Symptome einer Vergiftung durch Schneeglöckchen
Wird der giftige Pflanzensaft aufgenommen oder kommt man mit ihm in Berührung, so gelangen die Giftstoffe innerhalb von 20 bis 30 Minuten in den Blutkreislauf und verteilen sich dann im ganzen Körper.
Neben Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen reagiert der Körper darüber hinaus mit erhöhtem Speichelfluss, Kreislaufstörungen sowie verengten Pupillen. Eben den typischen Vergiftungserscheinungen. Im schlimmsten Fall kann es beim Verzehr eines Schneeglöckchens durch einen Hund sogar zu Lähmungen kommen.
Hund frisst Schneeglöckchen: Was tun?
Da bei Vergiftungen immer höchste Eile geboten ist, solltest du auf jeden Fall so schnell wie möglich einen Tierarzt kontaktieren. Dieser kann anhand des Allgemeinzustandes deines Hundes und seiner Vitalwerte feststellen, wie gravierend die Vergiftung ist. Dann wird er Gegenmaßnahmen einleiten, etwa indem er entsprechende Mittel verabreicht. Auch ein Auspumpen des Magens ist eine Option.
Oft kann der Tiermediziner schon bei der Beschreibung am Telefon einschätzen, ob und wie schnell gehandelt werden muss. Dafür braucht er allerdings ungefähre Angaben über die gefressene Menge.
Hund isst Schnellglöckchen: Soforthilfe
Ist kein Tierarzt auf die Schnelle erreichbar (aber auch nur dann!), solltest du den Hund selbst zum Erbrechen bringen. So wird er die giftigen Pflanzenteile wieder los. Nimm dazu stark konzentriertes Salzwasser, welches du am besten mit einer Injektionsspritze in den Rachen deines Vierbeiners spritzt.
Danach verabreichst du deinem Hund Aktivkohle als Hausmittel. Diese sollte für den Notfall immer vorrätig sein. Die Aktivkohle absorbiert das Gift und verhindert, dass Giftstoffe, die sich vielleicht noch im Magen befinden, in die Blutbahn gelangen.
Hunde: Schneeglöckchen-Vergiftung vorbeugen
Der beste Schutz gegen eine Vergiftung durch Schneeglöckchen beim Hund zu vermeiden, ist natürlich, einen großen Bogen um die harmlos wirkenden Blümchen zu machen. Schau also beim Gassi-Gehen genau hin, was dein Hund in die Schnauze nehmen will. Oder nimm ihn sicherheitshalber an die Leine!
Solltest du Schneeglöckchen in deinem Garten gepflanzt haben, lass deinen Hund nicht unbeaufsichtigt herumlaufen - schon gar nicht, wenn er gerne in der Erde buddelt. Besser ist es aber natürlich, generell keine Giftpflanzen im Garten zu haben, wenn du Tiere hast, die sich im Garten frei bewegen dürfen.
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