Wie viel trinkt ein Hund normalerweise?
Hunde brauchen täglich frisches Wasser, um den Wasserhaushalt im Körper zu regulieren. Wie viel Flüssigkeit der Hund braucht, ist unterschiedlich und hängt von Größe, Gewicht und Alter ebenso ab wie vom Aktivitätsgrad und der Ernährung des Haustieres.
Für Hundehalter ist allerdings nicht immer erkennbar, ob der Hund zu wenig, genug oder womöglich sogar zu viel Wasser trinkt. Erste Hinweise auf vermehrten Durst sind besonders häufiges Trinken, das gezielte Aufsuchen von Wasser, beispielsweise das Trinken aus Pfützen beim Spaziergang, ein ständig leerer Wassernapf und vermehrtes Urinieren.
Die drei folgenden Ursachen sind völlig harmlos:
Großer Durst muss nicht immer eine krankhafte Ursachen haben. Wenn Sie bei Ihrem Hund Veränderungen im Trinkverhalten feststellen, überlegen Sie zunächst, ob ein harmloser Grund dahinterstecken könnte. Vorübergehend starker Durst kann in einigen Fällen durchaus normal sein und gibt sich häufig von alleine wieder.
1. Sommerhitze erhöht den Durst von Hunden
Besonders häufig kommt vermehrtes Trinken in den Sommermonaten vor. Bei hohen Temperaturen benötigen Hunde mehr Wasser, um ihre Körpertemperatur zu halten und den Körper vor Überhitzung zu schützen. Wenn Ihr Hund im Sommer mehr trinkt, ist das also ganz normal und sollte sich von alleine regulieren, wenn die Temperaturen wieder abkühlen. Viele Hunde haben bei Hitze außerdem weniger Hunger und nehmen somit keine Flüssigkeit durch das Nassfutter auf. Den fehlenden Hunger kompensieren die Fellnasen dann ebenfalls durch vermehrtes Trinken.
2. Aktive Hunde brauchen mehr Wasser
Körperliche und sportliche Aktivität führt bei Hunden zu einem höheren Flüssigkeitsbedarf. Mit frischem Wasser kühlen Vierbeiner sich nach dem Laufen, Spielen und nach ausgiebigen Gassirunden ab. Wenn Ihr Hund sich körperlich verausgabt hat, ist es unbedenklich, wenn er anschließend mehr Durst hat als an ruhigeren Tagen.
3. Trockenfutter lässt Hunde trinken
Wie viel Wasser der Hund trinkt, hängt nicht zuletzt von der Ernährung ab. Hunde, die primär Trockenfutter fressen, müssen den fehlenden Flüssigkeitsgehalt der Nahrung durch vermehrtes Trinken ausgleichen. In der Folge trinkt der Hund mehr Wasser als bei einer Ernährung mit Nassfutter. Auch in Folge einer Futterumstellung kann der Hund ein verändertes Trinkverhalten zeigen und mehr Wasser trinken als sonst.
Folgende Krankheiten können hinter vermehrtem Durst stecken:
Wenn der Hund zu viel Wasser trinkt, ohne dass sich die äußeren Umstände wie das Wetter, die Aktivität oder die Ernährung verändert haben, kann eine Krankheit die Ursache für das veränderte Trinkverhalten sein. Sowohl leichte als auch schwere Erkrankungen können hinter dem vermehrten Durst des Vierbeiners stecken.
4. Hunde mit Diabetes trinken mehr Wasser
Diabetes ist eine Stoffwechselkrankheit, die auch als Zuckerkrankheit bekannt ist. Dem Körper des betroffenen Hundes gelingt es aufgrund eines Insulinmangels oder einer Insulinresistenz nicht, den Blutzuckerspiegel zu senken. Unbehandelt führt der erhöhte Blutzucker dazu, dass dem Körper des Hundes Flüssigkeit entzogen wird. In der Folge zeigt der Hund Symptome wie einen vermehrten Harndrang, begleitet von starkem Durst und einer vermehrten Wasseraufnahme.
5. Niereninsuffizienz beim Hund
Trinkt der Hund zu viel Wasser, kann dies ein Hinweis auf eine Nierenerkrankung sein. Dabei handelt es sich um eine häufig auftretende Erkrankung, die sich durch eine eingeschränkte Nierentätigkeit äußert. Bei einer Niereninsuffizienz können Giftstoffe nicht mehr vollständig von den Nieren aus dem Blut gefiltert werden. Um Giftstoffe über den Urin auszuscheiden, trinkt der Hund mehr Wasser und uriniert häufiger.
Bei Nierenerkrankungen ist entscheidend, dass die Krankheit frühzeitig erkannt wird. Mit fortschreitender Erkrankung kommt es zu einer vermehrten Giftstoffansammlung im Körper des Hundes. Schwere Symptome bis hin zum Tod des Tieres sind die Folge. Leider wird die Krankheit oftmals erst spät erkannt, da Anzeichen wie vermehrter Durst erst mit der Zeit auftreten.
6. Blasenentzündungen und Harnwegsinfekte
Harnwegsinfekte wie eine Blasenentzündung können beim Hund vermehrten Durst verursachen. Durch eine bakterielle Infektion hat der Vierbeiner ständig das Bedürfnis, Wasser zu lassen. Die Erkrankung betrifft Hündinnen häufiger als Rüden und geht häufig mit Schmerzen und Verhaltensauffälligkeiten einher. Es kann dabei vorkommen, dass der Hund wenig oder gar nichts frisst und dafür auffällig viel trinkt.
7. Gebärmutterentzündung
Eine Gebärmutterentzündung betrifft ausschließlich Hündinnen und entsteht ebenso wie eine Blasenentzündung durch Bakterien, wobei hormonelle Störungen ebenfalls an der Entstehung der Entzündung beteiligt sein können. Neben auffälligen Symptomen wie Fieber und Schmerzen ist ein starker Durst ein typisches Symptom für eine Gebärmutterentzündung bei der Hündin.
8. Hunde mit Cushing-Syndrom trinken viel Wasser
Das Cushing-Syndrom, auch als Morbus Cushing oder Hyperadrenokortizismus bekannt, ist ebenfalls eine Erkrankung der Nieren, genauer genommen der Nebennieren. Die Krankheit führt dazu, dass im Körper des Hundes zu große Mengen des Stress-Hormons Cortisol produziert werden. Es kommt zu typischen Symptomen, zu denen neben einem gesteigerten Appetit und Gewichtszunahme auch ein erhöhter Durst zählt. Das Cushing-Syndrom betrifft in den meisten Fällen eher kleinere Hunde.
Weitere Ursachen für vermehrten Durst bei Hunden
- Medikamente wie Kortison können starken Durst hervorrufen und dazu führen, dass der Hund mehr trinkt.
- Nach Operationen mit Narkose haben Hunde oftmals starken Durst und trinken größere Mengen Wasser.
- Stress und psychische Erkrankungen können beim Hund ebenfalls zu einem veränderten Trinkverhalten führen.
- Vitamin- oder Mineralstoffmängel äußern sich manchmal durch vermehrtes Trinken.
Muss er zum Tierarzt?
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Hund zu viel Wasser trinkt, beobachten Sie zuerst gründlich das Trinkverhalten. Um einen besseren Überblick über die Trinkmenge zu bekommen, messen Sie das Wasser im Trinknapf mit einem Messbecher ab und notieren Sie, wie viel Ihr Hund pro Tag trinkt.
Berücksichtigen Sie dabei auch Wasser, das der Hund im Garten oder beim Spaziergang trinkt. Stellt sich heraus, dass Ihr Hund tatsächlich zu viel Wasser trinkt, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Auch wenn weitere Symptome hinzukommen, ist der Gang zum Tierarzt unausweichlich. Krankheitsanzeichen, die häufig mit vermehrtem Durst einhergehen, sind Schlappheit, Erbrechen oder Durchfall, Hecheln, Zittern, häufiges Wasserlassen oder fehlender Appetit.