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Hausmittel helfen: Wenn der Hund eine Blasenentzündung hat

Trauriger Hund
© Shutterstock

Nicht nur der Mensch, sondern auch dessen vierbeiniger bester Freund kann an einer Blasenentzündung (Zystitis) erkranken. Bei Hunden tritt die Krankheit relativ häufig auf. In aller Regel ist sie gut behandelbar – manchmal sogar ohne tierärztliche Hilfe unter Zuhilfenahme von Hausmitteln.

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Das Wichtigste in Kürze

  • Bakterien, Erkältungen oder eine überdehnte Blase lösen oftmals die akute Blasenentzündung beim Hund aus
  • Chronische Blasenentzündungen entwickeln sich bei Hunden schleichend und verlaufen oftmals kompliziert
  • Vereiterte Backenzähne können eine chronische Blasenentzündung hervorrufen
  • Eine leichte Blasenentzündung lässt sich mit Erste-Hilfe-Maßnahmen in Form von Hausmitteln behandeln

So entsteht eine entzündete Blase beim Hund

Leidet der Vierbeiner unter einer Blasenentzündung, ist diese häufig das Resultat von Bakterien. Diese siedeln sich an den äußeren Geschlechtsorganen an und können über die Harnröhre bis zur Blase gelangen. Dort angekommen, vermehren sich die Bakterien, schädigen die Blasenwand und rufen die typischen Symptome hervor. Die Fäkalkeime verursachen aber nur dann Beschwerden, wenn das Immunsystem der Fellnase (vorübergehend) geschwächt ist. Auch beim Spielen in der freien Natur läuft der Vierbeiner Gefahr, sich eine bakterielle Blasenentzündung zuzuziehen. Im Sommer badet ein Hund im kühlen Nass und kann sich unterkühlen. Im Winter kann eine Entzündung der Blase die Folge eines ausgedehnten Spaziergangs im Schnee sein.

Nasser Hund Unterkühlt sich der Hund beim Spielen im Wasser, lässt die Blasenentzündung nicht lange auf sich warten© Shutterstock

Akute und chronische Blasenentzündungen sind möglich

Tierärzte unterscheiden zwei verschiedene Arten der Blasenentzündung beim Hund: die akute sowie die chronische Verlaufsform. Der Vierbeiner kämpft mit einer akuten Infektion, wenn sie plötzlich und unerwartet auftritt. Solche einfachen Harnwegsinfektionen sind gut behandelbar. Von einer chronischen Verlaufsform ist dann auszugehen, wenn die Blasenentzündung immer wieder auftritt. Ist dies der Fall, ist von einem geschwächten Immunsystem des Vierbeiners auszugehen, ältere Hunde sind hier häufiger betroffen. Eine Reinfektion liegt vor, wenn der Infekt mit verschiedenen Erregern wiederkehrt und sich das Eindringen von Bakterien wiederholt. Ein Rezidiv besteht, wenn der vierbeinige Mitbewohner die falschen Medikamente und Hausmittel bekommt. Wird die Blasenentzündung beim Hund falsch behandelt, kann der Erreger also im Harntrakt überleben.

Blasenentzündung beim Hund erkennen

Die Symptome für eine Blasenentzündung des Hundes können entweder stark ausgeprägt sein oder gänzlich fehlen. In den meisten Fällen verspürt der Vierbeiner, ebenso wie ein Mensch, den Drang, verstärkt Wasser zu lassen. Doch im Gegensatz zu einem gesunden Hund lässt der Vierbeiner weniger Urin – oftmals nur ein paar Tropfen – ab. Im Extremfall kann der Vierbeiner seinen Urin nicht halten oder gibt Schmerzlaute von sich. Begleitend dazu „presst“ der Hund den Harn heraus, krümmt den Rücken oder schmatzt. Manchmal gehen mit der Blasenentzündung psychische Symptome einher. Ein weiteres Indiz auf einen Harnwegsinfekt ist die plötzliche Teilnahmslosigkeit des Vierbeiners. Es kann vorkommen, dass der Hund keinen Appetit zeigt und gleichzeitig viel trinkt.

Gut zu wissen: Hündinnen sind häufiger betroffen als Rüden.

Blasenentzündung beim Hund behandeln

Steht der Verdacht einer Harnwegserkrankung im Raum, führt oft kein Weg am Tierarzt vorbei. Nachdem der Mediziner Fragen stellt, führt er eine klinische Untersuchung beim Haustier durch. Anschließend nimmt er den Urin des Hundes unter die Lupe. Per Blickdiagnose vermag er festzustellen, ob der Urin schaumig oder trüb ist. Manchmal finden sich kleine Mengen Blut im Urin wieder. Indem er einzelne Tropfen unter dem Mikroskop untersucht und einen Urinstick nutzt, festigt er seine medizinische Vermutung. Die Bakterien weist der Tierarzt durch einen Labortest nach. Anhand der Untersuchungen stellt er fest, welches Antibiotikum er bei einer Blasenentzündung beim Hund einsetzt. In schwerwiegenden Fällen sind weitere Untersuchungen per Ultraschall oder Blutprobe notwendig.

Unkomplizierte Blasenentzündung beim Hund mit Antibiotikum behandeln

Eine akute, unkomplizierte Zystitis heilt meist folgenlos aus. Abhängig von dem Befund leitet der Tierarzt eine passende Therapie ein – oftmals mit Saft, Tabletten und Antibiotika. Hierbei ist es wichtig, die ärztliche Anordnung genau zu beachten. Selbst wenn es dem Vierbeiner nach wenigen Tagen merklich besser geht, sollte das Antibiotikum weiter verabreicht werden. Liegt eine komplizierte Blasenentzündung vor, kann es sinnvoll sein, das Antibiotikum mehrere Wochen zu geben.

Geeignete Hausmittel für den Hund bei Blasenentzündung

In leichten Verlaufsfällen kann es genügen, die lästige Blasenentzündung beim Vierbeiner mit den richtigen Hausmitteln zu eigenständig zu behandeln. Es ist wichtig, das Tier dennoch ausreichend zu beobachten und, sofern keine Besserung eintritt, den Tierarzt aufzusuchen.

Warme Plätze und ausreichend Flüssigkeit helfen dem kranken Vierbeiner

Wärme verschafft dem geplagten Tier etwas Linderung. Bei einem warmen Schlaf- und Liegeplatz steigt keine Kälte durch die Unterlage hindurch. Auch ein Hundepullover wärmt den Vierbeiner. Zusätzlich ist eine Wärmeflasche einsetzbar, um die Blase und Nieren warm zu halten. Ein Hund mit einer Blasenentzündung hat einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Er muss daher täglich ausreichend frisches, lauwarmes Wasser zu sich nehmen. Sofern das Haustier es zulässt, lässt sich auch heilender Kamillen- oder Fencheltee verabreichen.

Hundepullover Mit einem Hundepulli hält sich Ihr Vierbeiner warm© Shutterstock

Dosenfutter und Cranberrys sind hilfreich, um Blasenentzündung zu behandeln

Dosenfutter unterstützt den Vierbeiner während einer Blasenentzündung dabei, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Theoretisch ist es auch möglich, Cranberrys gegen die Blasenentzündung beim Hund einzusetzen. Tatsächlich gibt es aber bis heute keine wissenschaftlichen Befunde, welche die Wirksamkeit der Cranberry-Extrakte gegen Blasenentzündungen belegen. Dementgegen ist auch nicht bekannt, dass die Gabe von Cranberrys den Vierbeinern schadet. Ein Besitzer sollte jedoch auf die richtige Menge achten. Maximal ein Gramm pro 15 Kilogramm Körpergewicht ist empfehlenswert.

D-Mannose als wirksames Präparat gegen Harnwegserkrankungen

In der Humanmedizin kommt das hochwirksame Präparat D-Mannose häufig zum Einsatz. Der Zucker gelangt unverändert in den Urin, wo er die Bakterien bindet und anschließend mit dem Urin ausscheidet. Ein großer Vorteil des Pulvers ist, dass es nicht verstoffwechselt wird und süßlich schmeckt. Somit nimmt ein Hund das Pulver, das kaum Nebenwirkungen hervorbringt, gern zu sich. Für einen kleinen Hund genügt ein Gramm Pulver alle zwei Stunden, ein großer Hund benötigt zwei bis drei Gramm.

Hausmittel für den Hund aus der Homöopathie

Auch die homöopathischen Mittel sind dazu geeignet, um ohne große Kosten eine Blasenentzündung beim Hund zu behandeln. Sie erhalten keine chemischen Wirkstoffe, doch zeigen erst nach einer gewissen Zeitspanne einen Effekt. Für den Hausgebrauch haben sich Globuli der Stärke D6 bewährt. Aconitum lindert heftige Schmerzen und hohes Fieber. Cantharis wirkt schnell gegen ständigen schmerzhaften Harndrang. Der bittersüße Nachtschatten (Dulcamara) hilft eitrigen Blasenentzündungen in Folge einer Unterkühlung.

Globuli mehrmals täglich verabreichen

Die Tollkirsche (Belladonna) ist das Mittel erster Wahl, wenn es um wetterbedingte Blasenentzündungen geht. Bei einer mild verlaufenden Blasenentzündung lässt sich Pulsatilla D12, die Wiesenküchenschelle, verabreichen. Bei allen D6 Globuli ist die Dosierung identisch: Der Vierbeiner bekommt drei Mal täglich fünf Globuli direkt ins Maul verabreicht. Diese sind so klein, dass sie problemlos unter die Zunge des Hundes passen und unzerkaut einnehmbar sind.

Die homöopathischen Mittel ersetzen im Ernstfall jedoch nicht den Besuch beim medizinischen Fachmann!

Globuli Auch Homöopathie bekämpft die Blasenentzündung beim Hund© Shutterstock

Unsere Empfehlung: Spezialfall Welpen beachten und Blasenentzündungen bei Hunden vorbeugen

Manche Hunde sind besonders anfällig für Blasenentzündungen. Nachfolgende Empfehlungen helfen, die Risikogruppen einzuschätzen und Blasenentzündungen besser vorzubeugen.

  • Welpen lassen häufiger Wasser als erwachsene Hunde. Deshalb ist es bei ihnen schwierig, eine Blasenentzündung auf Anhieb zu erkennen. Sobald der fast stubenreine Welpe öfter in die Wohnung uriniert, könnt eine Blasenentzündung vorliegen
  • Ältere Hündinnen sind anfälliger für eine Blasenentzündung als Rüden, da sie eine kleinere Harnröhre haben. Durch den niedrigen Östrogenspiegel gelangen die Bakterien leichter in die Harnwege, da der Harnblasenschließmuskel nicht mehr vollständig funktioniert
  • Die nicht ansteckende Blasenentzündung beim Hund ist vermeidbar, indem der Vierbeiner drinnen und draußen nicht am nassen Boden sitzt. So entwickelt der Hund weder Schnupfen noch hat er nach dem Spaziergang ein nasses Fell. Wer den Vierbeiner warm einpacken möchte und nasses Fell vermeiden will, greift zu einem Hundemantel bzw. einem Regenmantel für Hunde
  • Mit ausgedehnten und regelmäßigen Spaziergängen erhält der Vierbeiner die Chance, seine Blase zu erleichtern. So spült er regelmäßig die Bakterien aus seinem Körper. Dadurch sammeln sich die Bakterien in der Blase nicht so stark an und vermehren sich nicht.
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