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Dürfen Hunde Kamillentee trinken?

Kamillentee hat für den Hund mehrere Vorteile parat.

© WindNight / Shutterstock

Kamillentee für Hunde: Ein vielseitiges Hausmittel

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Kamillentee für den Hund ist einfach zubereitet und kann vielseitig eingesetzt werden. Lesen Sie hier alles Wichtige über die Heilpflanze.

Der Superstar unter den Arzneipflanzen: Die vielseitige Kamille ist eine in Europa heimische Pflanze, die aus der Familie der Korbblütler stammt. Der Matricaria chamomilla – so ihr wissenschaftlicher Name – werden

  • entzündungshemmende,
  • krampflösende,
  • beruhigende
  • und antibakterielle Eigenschaften nachgesagt.

Im Vergleich zur Baldrianwurzel punktet die Kamille zudem mit einem angenehmen Duft. Diese Eigenschaft kann sich auch bei den geruchsempfindlichen Hunden als klarer Vorteil erweisen. 

Dürfen Hunde Kamillentee trinken?

Einige Pflanzen wie der Bärenklau oder Efeu sind für Hunde hochgiftig. Bei der Kamille gibt es Entwarnung: Die Heilpflanze ist äußerst verträglich und mild. Solange keine Allergie besteht, können Hunde von den Eigenschaften der Heilpflanze profitieren.

Wie wende ich Kamillentee beim Hund an?

Insgesamt gibt es vier verschiedene Anwendungsformen, die je nach der gesundheitlichen Beschwerde infrage kommen.

Zum Trinken:

Der Kamillentee kann pur, (nochmals) verdünnt mit Wasser oder ins Futter verabreicht werden. Zunächst sollte der Kamillentee zugedeckt für einige Minuten gut durchziehen und anschließend abkühlen. Erst, wenn der Tee Zimmertemperatur hat, kann er dem Hund serviert werden. 

Zum Sprühen:

Kamillentee eignet sich auch für die äußere Anwendung. Der Vorteil liegt vor allem darin, dass es sich um ein natürliches Mittel handelt. Frei von künstlichen Zusatzstoffen und Parfüm, ist Kamillentee besonders gut für sensible und pflegebedürftige Haut geeignet.

  • Kochen Sie den Tee wie gewohnt auf, lassen ihn ziehen und anschließend herunterkühlen.
  • Danach füllen Sie den Kamillentee in eine Sprühflasche und benetzen die jeweilige Hautstelle damit.
  • Falls keine Sprühflasche vorhanden ist, kann je nach Einsatzgebiet auch ein leichtes Tupfen mit einem Tuch den Zweck erfüllen. 

Kamillenteeumschläge:

Kamillenteekompressen können den Regenerationsprozess der Haut unterstützen und leichte Symptome lindern.

  • Hierfür tränken Sie ein Baumwolltuch in dem Kamillensud und wringen es anschließend gut aus. 
  • Dieses Tuch wird auf die jeweilige Hautstelle gelegt.
  • Ein weiteres, trockenes Tuch zur Fixierung sorgt dafür, dass der Kamillenteeumschlag nicht verrutscht.

Warme Kompressen eignen sich für kleine Abschürfungen oder harmlose Wunden. Bei irritierten Hautstellen mit Juckreiz – zum Beispiel nach einem Insektenstich – sind kalte Kamillenteeumschläge die richtige Wahl.

Natürlich sollten die Umschläge angenehm sein, das heißt, weder eisig kalt noch zu warm. Bei Unsicherheit halten Sie die Umschläge kurz selbst an Ihren Ellbogen.

Kamillenteebad für die Pfoten:

Besonders in der kalten Jahreszeit sind die Pfoten rissig, trocken und strapaziert. Ein wohltuendes Kamillenbad kann Abhilfe schaffen und beruhigen.

Tipp: Solange die Pfoten keine schmerzhaften Risse aufweisen, sollten sie nach dem Bad mit einem Handtuch gut getrocknet werden. Ein feuchtes Milieu begünstigt die Entstehung von Hautpilzen.

 

Hilft Kamillentee nach Erbrechen?

Stecken leichte Magen-Darm-Beschwerden hinter dem Erbrechen, eignet sich Kamilletee hervorragend als Hausmittel. Bei diesem Symptom kann der Hund von den krampflösenden und beruhigenden Eigenschaften der Pflanze profitieren. Somit unterstützt Kamille auch bei Durchfall und leichten Bauchschmerzen.

Es gibt viele Hunde, die den Geschmack der Kamille mögen. Daher kann Kamillentee sie zum Trinken motivieren und somit helfen, den Wasserhaushalt des Hundes wiederherzustellen oder aufrechtzuerhalten. Falls der Hund kein allzu großer Kamillen-Fan ist, sollte immer ein zweiter Napf mit reinem Wasser zur Verfügung stehen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Vierbeiner weniger trinkt und sich eine Dehydrierung zuzieht. 

Für Magen-Darm-Probleme gibt es zahlreiche Ursachen. Kamillentee passt wunderbar, wenn Stress hinter den Symptomen steckt. Genauso gut kann die Pflanze zum Einsatz kommen, wenn eine neue Futtersorte etwas auf den Magen geschlagen hat. Besteht der Verdacht auf eine ernstzunehmende Ursache oder zeigt der Hund noch weitere Symptome, sollte immer rasch eine tierärztliche Behandlung erfolgen. 

Hilft Kamillentee beim Hund bei Hautirritationen?

Hier kommt es auf die Symptome des Hundes an. Geeignet ist Kamillentee zur äußerlichen Anwendung bei Hunden mit harmlosen Hautirritationen. Diese können zum Beispiel nach einem Zeckenbiss entstehen.

Leichte Schürfwunden entstehen unter anderem bei einem spielerischen Gerangel unter Artgenossen. In diesen Fällen eignet sich eine Behandlung mit warmen Kamillenumschlägen. Bei trockener und schuppiger Haut und Juckreiz hingegen kann eine Behandlung mit Kamillentee als Spray oder in Form einer kalten Kompresse wohltuend sein. 

Dringend abzuraten ist eine Behandlung bei größeren Hautwunden – in diesem Fall gilt es, sich unbedingt an die tierärztlichen Anweisungen zu halten.

Hilft Kamillentee bei einer Bindehautentzündung?

Weit verbreitet, aber nicht zielführend ist die Reinigung der Augenpartie mit Kamillentee. Hier besteht die Gefahr, dass die Schleimhäute gereizt werden und sich der Augenfluss sogar noch verschlimmert. Das Tückische hierbei ist, dass die Bindehaut durch Kamillentee zusätzlich trocken wird. Das wiederum verursacht häufig Juckreiz und Rötungen. 

Daher wird von Kamillentee sowohl bei Augenproblemen als auch zur regelmäßigen Augenpflege dringlichst abgeraten.

Sollte ich die Ohren spülen vom Hund mit Kamillentee?

Als routinemäßige Ohrenpflege ist Kamillentee dank seiner antibakteriellen Eigenschaften geeignet. Geben Sie hierfür mit einem Tuch etwas Kamillentee in das Ohr. Wegen der Verletzungsgefahr sollte unbedingt von Wattestäbchen als Hilfsmittel abgesehen werden.

Danach erhält der Vierbeiner von außen eine kurze Ohrenmassage. Direkt im Anschluss wird er sich schütteln und dabei nicht nur den Kamillentee, sondern gegenenfalls auch etwas Schmutz aus seinen Lauschern hinauskatapultieren. Dabei geht die Fellnase ziemlich gründlich vor. Dennoch sollte sein Mensch zum Schluss noch mit einem trockenen Tuch die Restfeuchtigkeit aus den Ohren entfernen. 

Reagiert der Hund empfindlich, wenn seine Ohren berührt werden? Dann sollte zunächst keine Behandlung mit Kamillentee erfolgen. Wie bei allen Gesundheitsthemen gilt: Bei Schmerzen ist der Gang zur Tierarztpraxis unerlässlich.

Wie sieht es mit Kamillentee bei einer Zahnfleischentzündung aus?

Kamillentee ist bei einer Gingivitis keine Wunderwaffe, kann aber die Schmerzen etwas lindern. Sprühen Sie einfach etwas Tee auf das Zahnfleisch oder tupfen Sie sanft den Sud mit einem Tuch auf die betroffene Stelle. 

Hilft Kamillentee ängstlichen und nervösen Hunden?

Der Kamille wird nachgesagt, gut für den Körper und Geist zu sein. Die Arzneipflanze gilt als entspannend, stimmungsaufhellend und beruhigend. Somit kann Kamillentee oral verabreicht nervöse und ängstliche Hunde zu mehr innerer Ruhe verhelfen. Zu erwähnen ist aber, dass es sich um ein natürliches Hausmittel handelt, das keine Wunder vollbringen kann.

Vor allem bei planbaren Ereignissen, wie zum Beispiel einem Umzug oder einer langen Autofahrt, ist der Einsatz von Kamillentee als sanfte Beruhigung zu empfehlen. Mischen Sie schon an den Tagen vor dem Ereignis etwas Tee ins Futter oder lassen Sie Ihrem Hund Kamillentee trinken. 

Kamille für den Hund: Kaufen oder selbst anbauen?

Für einen Tee eignen sich sowohl frische als auch getrocknete Kamillenblüten. Beim Kauf sollten Hundehalter auf Bio-Qualität achten. Auf Wegesrändern und Wiesen ist es eher eine reine Glückssache, die Wildpflanze zu sichten. Falls ein eigener Garten vorhanden ist, lohnt es sich, die Wildpflanze selbst anzubauen. Kamille ist nicht nur bienenfreundlich, sondern auch relativ anspruchslos.

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