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Hund mit Krankheiten in Mundhöhle

Eine Zahnfleischentzündung kann für den Hund sehr schmerzhaft sein.

© Shutterstock

Zahnfleischentzündung beim Hund: Wie entsteht sie und was tun?

von Kristin Barling

am aktualisiert

Ein auffälliger Geruch aus dem Maul und ein verändertes Fressverhalten sind meistens die ersten Hinweise auf eine Zahnfleischentzündung beim Hund. Die Erkrankung besteht häufig schon vor den ersten Symptomen und kann mit der Zeit zu Schmerzen oder sogar zum Zahnverlust führen. Lernen Sie die Symptome und Ursachen von entzündetem Zahnfleisch beim Hund kennen, damit Sie die Krankheit frühzeitig erkennen und behandeln können.

Was ist eine Zahnfleischentzündung beim Hund?

Als Zahnfleischentzündung oder Gingivitis bezeichnet man eine Erkrankung, bei der sich das Zahnfleisch des Hundes ganz oder teilweise entzündet.

Statistisch gesehen erkrankt fast jeder Hund im Laufe seines Lebens mindestens einmal an einer Zahnfleischentzündung. 

Dabei sind bestimmte Hunderassen häufiger betroffen als andere. Vor allem kleine Rassen wie Pekinesen und Zwergpudel haben häufig eine genetische Veranlagung zu Zahnfleischentzündungen. Wird eine Zahnfleischentzündung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann es zu schweren Folgeerkrankungen wie Paradontitis und Zahnverlust kommen.

Ursachen für entzündetes Zahnfleisch: Wie entsteht eine Gingivitis?

Entzündet sich das Zahnfleisch des Hundes, ist dies meist die Folge mangelnder Zahnhygiene. Viele Hundebesitzer wissen nicht, wie man die Zähne des Hundes richtig pflegt. Hinzu kommt häufig eine schlechte Ernährung durch zu weiches Futter oder stark zuckerhaltige Nahrungsmittel. Sowohl Fehler bei der Ernährung als auch bei der Zahnhygiene, aber auch genetische Veranlagung führen dazu, dass sich Bakterien im Maul des Hundes vermehren. Es kommt zu Ablagerungen auf den Zähnen und zu leichten bis schweren Zahnfleischentzündungen. Temporäre, lokale Entzündungen im Bereich des Zahnfleisches können auch durch Fremdkörper wie Spielzeuge oder das Apportieren scharfkantiger Stöcke entstehen.

Symptome: Wie erkennt man eine Zahnfleischentzündung?

Eine leichte Gingivitis verläuft oft asymptomatisch. Das bedeutet, dass der Hund keine auffälligen Symptome zeigt und die Zahnfleischentzündung zunächst unbemerkt bleibt. Mit zunehmendem Entzündungsgrad jedoch nehmen die Symptome zu. Erste Anzeichen einer Zahnfleischentzündung ist ein unangenehmer Mundgeruch. Auch Ablagerungen an den Zähnen und ein gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch sind erste Warnsignale. Bei starken Entzündungen hat der Hund häufig Schmerzen, insbesondere beim Fressen. Daher können auch Futterverweigerung und allgemeine Verhaltensveränderungen auf Probleme mit den Zähnen hinweisen.

Die häufigsten Symptome im Überblick

  • Schlechter Geruch aus dem Maul des Hundes
  • Futterverweigerung und Gewichtsverlust
  • Einseitiges oder schwächeres Kauen von Futter
  • Knurren oder Winseln beim Fressen
  • Vermehrtes Speicheln oder blutiger Speichel
  • Gerötetes, geschwollenes oder blutendes Zahnfleisch
  • Verfärbungen und Ablagerungen an den Zähnen
  • Fieber oder allgemeines Unwohlsein
  • Reiben des Kopfes mit den Pfoten oder am Boden
  • In späteren Stadien: Zahnfleischrückgang bis hin zu Zahnverlust

Diagnose und Behandlung: Was hilft gegen Gingivitis beim Hund?

Prophylaxe beim Tierarzt© Shutterstock

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner unter einer Zahnfleischentzündung leidet, suchen Sie unbedingt einen Tierarzt auf. Der Tierarzt kann durch eine Untersuchung schnell feststellen, wie stark das Zahnfleisch entzündet ist und welche Behandlung notwendig ist. Je nachdem, wie schwer die Erkrankung ist, können unterschiedliche Methoden zur Behandlung zum Einsatz kommen.

Professionelle Zahnreinigung beim Hund

Um die Entzündung in den Griff zu bekommen, ist häufig eine zahnärztliche Behandlung durch den Tierarzt erforderlich. Dazu wird der Hund narkotisiert, damit der Tierarzt Zugang zu Zähnen und Zahnfleisch hat. Anschließend werden die Zähne professionell gereinigt, meistens mit einem Ultraschallgerät und speziellen Reinigungspasten. Verunreinigungen und Zahnstein werden entfernt, die Zahnfleischtaschen gesäubert und desinfiziert.

Medikamente gegen Gingivitis beim Hund

Nach einer professionellen Zahnreinigung sowie bei leichten Zahnfleischentzündungen werden häufig Medikamente wie Antibiotika und entzündungslindernde Mundspülungen oder Pasten mit dem Wirkstoff Chlorhexidin eingesetzt. Die medikamentöse Therapie gegen Zahnfleischentzündungen bekämpft die Bakterien im Maul des Hundes und sorgt so dafür, dass die Beschwerden abklingen und sich der Mundraum wieder beruhigt.

Alternative Behandlung von Zahnfleischentzündungen beim Hund

Bei leicht entzündetem Zahnfleisch kann auch eine homöopathische Behandlung oder eine Therapie mit Hausmitteln erfolgversprechend sein. In der Homöopathie kommen Wirkstoffe wie Ferrum phosphorium und Calcium sulfuratum gegen eine Gingivitis zum Einsatz. Als Hausmittel gelten Extrakte und Tees aus entzündungslindernden Pflanzen wie Salbei, Kamille und Thymian. Allerdings sollte immer der Tierarzt zu Rate gezogen werden, da eine Behandlung mit Hausmitteln und homöopathischen Mitteln häufig nicht ausreicht, um die Zahnfleischentzündung langfristig loszuwerden.

Vorsorge: Wie kann man einer Zahnfleischentzündung bei Hunden vorbeugen?

Genau wie beim Menschen gilt auch beim Hund: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Achten Sie als Hundehalter darauf, dass Ihre Fellnase stets gepflegte Zähne hat. Für die richtige Zahnpflege ist es von Vorteil, wenn der Hund schon im Welpenalter an das Zähneputzen mit einer Hundezahnbürste gewöhnt wird. Auch spezielle Kauprodukte, zahnschonende Spielzeuge und die richtige Ernährung tragen zur Zahngesundheit bei Hunden bei. Hat Ihr Hund eine genetisch bedingte Veranlagung zu Zahnfleischentzündungen, können regelmäßige Kontrollen und eine regelmäßige Zahnreinigung beim Tierarzt sinnvoll sein.

Wamiz-Ratgeber: Zahnpflege beim Hund
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