Werbung

Hund knurrt
© Shutterstock

Hilfe, mein Hund knurrt mich oder andere an: Das steckt dahinter

von Kristin Barling

am aktualisiert

Hunde haben ihre ganz eigene Art der Kommunikation. Neben der Körpersprache, etwa dem Schwanzwedeln und der Ausrichtung der Ohren, kommunizieren Hunde auch durch Laute wie Bellen, Jaulen oder Knurren. Viele Hundehalter erschrecken, wenn der Hund sie anknurrt. Knurren kann jedoch ganz verschiedene Gründe haben. Hier lesen Sie, was dahinter steckt und wie Sie sich richtig verhalten, wenn Ihr Hund knurrt.

Knurrender Hund in Kürze

  • Knurren gehört zur normalen Kommunikation des Hundes
  • Meistens sind Unsicherheit, Angst, Bedrängnis, Dominanz oder Frustration der Auslöser für das Knurren
  • Wenn Ihr Vierbeiner Sie anknurrt, bleiben Sie ruhig und versuchen Sie das Verhalten richtig zu deuten und entsprechende Situationen zukünftig zu vermeiden
  • Hunde sollten fürs Knurren niemals bestraft werden, da Bestrafung zu aggressivem Verhalten wie Beißen führen kann

Warum knurrt mein Hund?

Knurren ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation und des Sozialverhaltens beim Hund. Durch das Knurren zeigt der Vierbeiner, dass er sich unwohl, bedrängt oder bedroht fühlt. Auch bei Angst, Schmerzen oder Frustration kommt es vor, dass der Hund seinen Halter anknurrt. Anders als von vielen Menschen angenommen, ist Knurren nicht zwangsläufig ein Ausdruck von Aggressivität.

Nur weil der Hund knurrt, heißt es nicht, dass er gleich angreifen wird.

Beim Knurren handelt es sich um eine Warnung: Der Hund ist mit der Situation unzufrieden und erwartet eine Beschwichtigung.

Was sind die Auslöser für das Knurren?

Um herauszufinden, warum Ihr Hund Sie anknurrt, müssen Sie sein Verhalten genau beobachten. Je besser Sie Ihre Fellnase kennen, desto besser können Sie sein Verhalten deuten. Achten Sie darauf, in welchen Situation Ihr Hund knurrt und ob er schon vorher wichtige Körpersignale sendet, beispielsweise das Einziehen des Schwanzes, angelegte Ohren, Bellen oder ähnliches.

Ein knurrender Hund ist nicht automatisch ein aggressiver Hund
© Shutterstock

Mit der Zeit erkennen Sie die häufigsten Gründe für das Knurren Ihres Hundes. Dazu zählen:

Bedrohung: Hund knurrt Besucher oder Kinder an

Wenn der Hund fremde Menschen, Besucher oder Kinder anknurrt, fühlt er sich vermutlich bedrängt oder bedroht. Vor allem im eigenen Zuhause, sprich in seinem Revier, machen Besucher dem Hund häufig Angst. Er möchte sein Revier verteidigen und zeigt durch das Knurren, dass die Fremden Abstand halten sollen.

Knurrt der Hund seinen Halter an, kann das ebenfalls an einem Gefühl der Bedrohung liegen, zum Beispiel wenn es ihm an ruhigen Rückzugsorten mangelt, wenn er schlafen will. Oder er sieht sich durch einen Mitstreiter so bedroht, dass er eifersüchtig wird.

Wamiz-Ratgeber: Eifersüchtiger Hund

Knurren bei Frustration oder Bedrängung

Eine häufige Situation, in der die Fellnase ihren Halter anknurrt, ist das Spielen oder Fressen. Kaut Ihr Hund beispielsweise genüsslich an einem Knochen oder spielt mit einem Spielzeug, kann es ihn frustrieren, wenn man es ihm wegnimmt oder sich ihm nähert. Der Hund verteidigt sein Futter bzw. Spielzeug und knurrt den Störenfried an.

Auch beim Fressen knurren manche Hunde. Vor allem Hunde, die es aus der Vergangenheit gewohnt sind, mit anderen Hunden um das Futter zu konkurrieren, knurren oftmals, wenn sie fressen.

Knurren bei Angst und Erschrecken

Angst ist ein häufiger Auslöser für das Knurren beim Hund. Ob Angst vor anderen Hunden, vor Menschen, Autos, Fahrrädern dem Silvesterfeuerwerk: Jeder Hund hat vor anderen Situationen, Gegenständen oder Geräuschen. Erschrickt der Hund sich einmal stark vor etwas, entsteht daraus häufig eine Angst.

Wamiz-Ratgeber: Angst bei Hunden

Als Vermeidungsstrategie beginnt der Hund zu knurren, sobald Sie ihn der Situation aussetzen. Ist der Hund besonders verängstigt oder hat sich sehr erschrocken, kann es passieren, dass er Sie anknurrt.

Knurren bei Schmerzen

Wenn Ihr Hund Sie anknurrt, können auch Schmerzen der Auslöser sein. Hat sich das Tier beispielsweise beim Spazierengehen an der Pfote verletzt, kann es passieren, dass Ihr Hund Sie anknurrt, sobald Sie versuchen, sich ihm zu nähern oder die Verletzung zu untersuchen.

Fühlt sich der Hund bedrängt oder bedroht, drückt er es manchmal durch Knurren aus
© Shutterstock

Unsere Empfehlung: Feingefühl zeigen

Der richtige Umgang mit einem knurrenden Hund ist wichtig, um eine Eskalation zu vermeiden und die Kommunikation zwischen Hund und Mensch zu verbessern:

  • Wenn Sie wissen, warum Ihr Hund knurrt, können Sie versuchen, entsprechende Situationen zu vermeiden. Ärgern Sie ihn nicht und helfen Sie ihm, Ängste abzubauen. So ersparen Sie sich und Ihrem Haustier viel Stress
  • Wenn Ihr Hund Sie anknurrt, bleiben Sie ruhig und zeigen Sie ihm, dass Sie ihm nichts Böses wollen. Lernen Sie die Signale Ihres Hundes zu deuten und zeigen Sie Verständnis und Geduld
  • Unter keinen Umständen sollten Sie Ihren Hund für das Knurren bestrafen. Die Anwendung von Strafe kann dazu führen, dass der Hund in Zukunft auf das Knurren als Warnung verzichtet und es im schlimmsten Fall zum Schnappen oder Beißen ohne Vorankündigung kommt
  • Wenn Sie bei der Erziehung nicht weiter wissen, können Sie einen professionellen Hundetrainer zu Rate ziehen. Dieser analysiert mit Ihnen gemeinsam, warum der Hund knurrt, und wie Sie sich in der Situation verhalten sollten
Mehr Ratschläge zu...

Was halten Sie von diesem Ratgeber?

Vielen Dank für das Feedback!

Vielen Dank für das Feedback!

Dein Kommentar:
EInloggen zum Kommentieren
Möchtest du diesen Artikel teilen?