Werbung

Zahnstein beim Hund
© Shutterstock

Gesunde Beißer: Zahnstein beim Hund entfernen

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Mäulchen auf für die Zahnkontrolle! Eine gute Zahnhygiene trägt maßgebend zum Wohlergehen eines Hundes bei. Viele Vierbeiner leiden unter Zahnstein - dabei handelt es sich um harte Ablagerungen, die bei Nichtbehandlung zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. Doch wie genau erkennt man, dass die eigene Fellnase Zahnstein aufweist, wie sieht die Behandlung aus und wie beugen Hundehalter vor?

Wie entsteht Zahnstein beim Hund?

Die Vorstufe zum Zahnstein ist Plaque. Dabei handelt es sich um Zahnbelag, welcher durch Ablagerungen von Futterresten, Speichel und Bakterien entsteht. Wird die Schicht auf den Zähnen nicht entfernt – beispielsweise durch die Reinigung mit einer Zahnbürste – entsteht im späteren Verlauf eine Verhärtung der Einlagerungen. Ab diesen Zeitpunkt ist von Zahnstein die Rede. Hierbei handelt es sich um eine raue Schicht, die wie eine Mauer den Zahn ummantelt. Die Verfärbungen gehen im weiteren Verlauf auf das Zahnfleisch über. In diesem Stadium kommt es zu Entzündungen des Zahnfleisches.

Wie erkenne ich Zahnstein beim Hund?

Zunächst ist es wichtig, Zahnstein beim Hund rechtzeitig zu erkennen. So gewährleistet man als Hundehalter eine schnelle Behandlung und stoppt die Zahnschmerzen.

Beim Zahnstein entstehen unschöne, gelb-braune Verfärbungen an den Zähnen des Hundes, die sich immer mehr auf den gesamten Zahn ausbreiten können.

Meistens ist die Außenseite der hinteren Backenzähne und die der vorderen Reißzähne betroffen. Je nach Fortschritt sind die Zähne entweder nur leicht verfärbt und sehen unästhetisch aus. Oder – im späteren Verlauf – erkennen Hundehalter deutliche gelblich und bräunliche Schichten, die zudem eine raue Oberfläche haben. Doch Zahnstein beim Hund bringt weitere Merkmale zum Vorschein. Folgende Symptome sprechen für einen fortgeschrittenen Zahnstein beim Hund:

Zahnstein beim Hund – Welche Hunde sind besonders anfällig?

Grundsätzlich gilt: Zahnstein kann jeden Hund treffen. Dennoch gibt es rassespezifische und weitere Merkmale, welche eine Entstehung begünstigen:

Zahnstein beim Hund – Behandlung

Steht die Diagnose „Zahnstein beim Hund“ fest, ist eine Behandlung unausweichlich. Ignorieren ist hier, wie in vielen Fällen, die falsche Entscheidung. Nicht nur, weil Hunde unter extremen Schmerzen leiden. Die Bakterien vom Zahnfleisch verbreiten sich auf den gesamten Organismus des Hundes. Dies halt zur Folge, dass schwerwiegende gesundheitliche Schäden entstehen, beispielsweise an der Niere, Leber und am Herzen. Zudem kann bei starkem Zahnstein der Zahn nicht mehr gerettet werden. Als Lösung bleibt nur noch die Entfernung des Zahnes. Da viele Hundehalter eine Behandlung unter Vollnarkose vermeiden möchten, gibt es schonendere Alternativen. Diese sollten Hundehalter jedoch mit Vorsicht genießen.

Zahnstein beim Hund mit Narkose entfernen

Tierärzte bieten eine Ultraschall-Behandlung an, bei der zuerst bei einer professionelle Zahnreinigung der Zahnstein entfernt wird und dann eine Politur der Zähne stattfindet. Die Frequenz des Ultraschalls ist für Hunde dermaßen unangenehm, dass die Behandlung ausschließlich unter Vollnarkose angewandt werden kann. Davon abgesehen, wäre auch das Verletzungsrisiko zu hoch, da unkontrollierte Bewegungen des Hundes nicht zu vermeiden sind.

Das Polieren hat den Effekt, dass die Zähne glatt sind und sich somit in Zukunft Ablagerungen daran schwerer haften. Somit ist nicht nur das akute Problem des Zahnsteins beseitigt, sondern es hilft auch zukünftig den Hund von schmerzhaften Ablagerungen zu verschonen. Doch trotzdem gilt: Auch nach der Entfernung ist die Hilfe des Hundehalters weiter gefragt.

Regelmäßige Zahnpflege und das Streichen von ungesunden Futterkomponenten, wie Zucker und Getreide, sind weiterhin unabdingbar.

Zahnstein beim Hund ohne Narkose entfernen

Da eine Narkose nicht ohne Risiken ist – besonders für ältere oder anfällige Hunde – gibt es vermehrt das Angebot von Zahnsteinentfernungen ohne Narkose. Von dieser Methode ist grundsätzlich abzuraten. Eine Zahnsteinentfernung ohne Ultraschall-Behandlung ist lediglich eine kosmetische Angelegenheit. Diese lässt zwar anschließend die Zähne weiß und gesund aussehen, aber die Behandlung hält das Problem nur für kurze Zeit in Schach.

Zahnstein beim Hund selbst entfernen

Der Fachhandel bietet viele Produkte an, welche eine einfache Zahnsteinentfernung von zu Hause aus suggerieren. Bei vielen Kausnacks verhält es sich wie beim Trockenfutter: Zwar ist eine minimale Abreibung unter Umständen möglich, doch Zutaten, wie Getreide oder Zucker begünstigen wiederum Plaque und somit auch Zahnstein. Bei der Fütterung von Knochen ist schon mehr „Arbeit“ seitens des Hundes nötig, da die Knochen härter sind. Außerdem haben Rinderbrustknochen und Co. keine zusätzlichen Inhaltsstoffe wie Zucker oder Getreide, wie die gefertigten Kauknochen. Doch auch, wenn (rohe!) Knochen regelmäßig gegeben werden, kann Zahnstein entstehen und vorhandener nur minimal zurückgehen. Ein sinnvolles Nahrungsergänzungsmittel ist Seealgenmehl (Ascophyllum Nodosum). Bereits vorhandener Zahnstein wird weicher und lässt sich mit einer Zahnbürste leicht entfernen. Doch Achtung bei der Dosierung: Hundehalter fragen vor der Zugabe von Seealgenmehl am besten einen Tierarzt. Der Grund dafür ist, dass bei einigen Hunden es zu einer Überdosierung von Jod kommen kann.

Zahnstein beim Hund entfernen – Kosten

Ein Tierarzt berechnet seine Leistungen nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Veterinäre dürfen ihre Leistungen mindestens mit dem 1-fachen und höchstens mit dem 3-fachen Satz der Tarife berechnen. Dadurch kann es von Tierarzt zu Tierarzt zu Unterschieden bei den Kosten kommen.

Anzumerken ist, dass es oft nicht beim Zahnstein entfernen bleibt. Eine anschließende Polierung, um zukünftig Zahnstein beim Hund zu entfernen und mögliche Tabletten, kommen meistens hinzu. Besonders bei älteren Hunden ist zudem eine Voruntersuchung notwendig, um das Narkoserisiko einzuschätzen. Auch der Schwierigkeitsgrad und die Ausbreitung des Zahnsteins fließen in die tatsächlich zu bezahlende Endsumme ein. Als grobe Orientierung rechnet ein Hundehalter bei einer Zahnsteinentfernung mit Ultraschall mit circa 100-200 €.

Wie kann ich Zahnstein beim Hund vorbeugen?

Die gute Nachricht: Durch regelmäßiges Putzen und Pflegen kann ein Hundehalter nachweislich das Risiko einer Entstehung von Plaque und Zahnstein reduzieren:

Zähneputzen nicht vergessen!

Auch wenn es einige Hunde als lästig empfinden: Zähneputzen muss sein. Besonders bei anfälligen Hunden ist eine regelmäßige Säuberung durch eine Zahnbürste unabdingbar. Bei einigen ist die tägliche Reinigung empfehlenswert, bei anderen reicht es aus, zweimal in der Woche mit der Zahnbürste das Gebiss zu reinigen.

Check beim Tierarzt

Ein geschulter Blick eines Tierarztes ist in vielen Fällen hilfreich. Daher kann bei der Entstehung von Zahnstein ein regelmäßiger Check-up beim Tierarzt nicht schaden.

Kann das richtige Futter helfen?

Futter ist zwar nicht die alleinige Ursache für Zahnstein, dennoch gibt es Ernährungsformen beim Hund, die Zahnstein entweder begünstigen oder entgegenwirken können.

Nassfutter

Nassfutter kann sich leicht zwischen den Zähnen festsetzen und zu Zahnstein beim Hund führen. Handelt es sich jedoch um hochwertiges Nassfutter ohne Getreideanteil und Zucker, sind zumindest diese beiden Faktoren eine gute Prävention gegen Zahnstein.

Trockenfutter

Beim Trockenfutter scheiden sich die Geister. Weit verbreitet ist die Annahme, dass durch die mechanische Abreibung der Kroketten eine Zahnreinigung ganz praktisch beim Kauen erfolgt. Dagegen sprechen zwei Gründe: Die Kroketten zerfallen schnell und es gibt keine Studien, welche die vorbeugende Wirkung gegen Zahnstein untermauert. Zudem spricht ein wichtiger Grund gegen das Trockenfutter: Schaut man sich genauestens die Zutaten an, kommt heraus, dass in vielen Trockenfutter-Sorten eine hohe Menge an Kohlenhydraten vorkommt. Diese ist jedoch ausschlaggebend für die Entstehung von Zahnstein beim Hund.

Barfen

Bei der Barf-Ernährung (Biologisch artgerechte Rohfütterung) ist es von Vorteil, dass der Hund auch festere Futterbrocken in den Napf bekommt. Besonders Knochen, aber auch festere Fleischstücke können dabei helfen, die Zähne zu reinigen. Allgemein ist darauf zu achten, dass der Hund kein Zucker und einen hohen Anteil an Getreide in seinem Napf bekommt.

Mehr Ratschläge zu...

Was halten Sie von diesem Ratgeber?

Vielen Dank für das Feedback!

Vielen Dank für das Feedback!

Dein Kommentar:
EInloggen zum Kommentieren
Möchtest du diesen Artikel teilen?