Es ist ein Geräusch, das so ziemlich jedem Menschen durch und durch geht: das Winseln eines Hundes. Der Begriff beschreibt ein klagendes, hohes Geräusch, das oft von Hunden gemacht wird - aus unterschiedlichen Gründen. Diese reichen von Schmerzen über Angst bis hin zum Fordern von Aufmerksamkeit. Nur wann meint das Winseln was?
Wir erläutern für Sie die wichtigsten Gründe, warum Hunde winseln und wie Sie merken, was er gerade damit ausdrücken will. Erfahren Sie außerdem, wie man Abhilfe schaffen kann, falls der Vierbeiner es mit dem Jammern dann doch ein wenig übertreibt.
Warum winseln Hunde?
Es gibt Hunde, die eher zu den ruhigen Vertretern gehören – und dann gibt es wahre Experten für Kommunikation, die andauernd von ihrem Stimmorgan Gebrauch machen. Das Winseln ist zunächst in der Welpenzeit ein wichtiges Mittel, um die Aufmerksamkeit der Mutter für sich zu gewinnen. Es kommt allerdings recht häufig vor, dass auch erwachsene Hunde aus den verschiedensten Gründen bis ins hohe Alter darauf zurückgreifen.
Mein Hund muss vor die Tür
Ist es Zeit, sein Geschäft zu erledigen, machen Hunde dies ihrem Menschen oft mit Winseln verständlich. Um ihr Bedürfnis zu verdeutlichen, begeben sich manche dafür auf den Flur und platzieren sich direkt vor der Eingangstür. Vor allem Welpen oder Hunde, die sich im Training für die Stubenreinheit befinden, tendieren zu diesem Verhaltensmuster.
Aufregung
Winseln in Kombination mit einer wedelnden Rute kann ein Zeichen dafür sein, dass der Hund aufgeregt ist. Mögliche Szenarien sind beispielsweise, wenn der Hund seinen geliebten Menschen an der Haustür begrüßt oder unterwegs auf einen anderen Hund trifft.
Frust
Während einer Spielsession mit einem Artgenossen winselt ein Hund gelegentlich. In dieser Situation ist es denkbar, dass der Hund seinen Willen nicht durchgesetzt bekommt und für einen Moment betrübt ist. Ebenso kommt Frust beim Spielen mit dem Menschen vor. Zum Beispiel, wenn der Mensch das Zerrspiel beendet oder wenn der Hund sein Lieblingsspielzeug nicht findet.
Aufmerksamkeit
Mehr Streicheleinheiten und mehr Beachtung: Mit Winseln erinnern einige Hunde ihre Menschen daran, dass sie mehr Aufmerksamkeit von ihnen möchten. Widmet sich seine Bezugsperson dann voll und ganz dem Hund, klingt das Winseln wieder ab.
Um Essen betteln
Hat der Hund Hunger, zeigt er es womöglich durch ein Winseln. Liegt eine üppige Mahlzeit noch nicht allzu lange zurück, erhofft sich so manch ein Vierbeiner, dass ein Leckerli oder etwas vom Esstisch für ihn herausspringt.
Langeweile
Fühlt sich ein Hund geistig oder körperlich unterfordert, kann er sein Unbehagen mit jammernden Lauten nach außen tragen. Das betrifft zum Beispiel Hunde, die für zu lange allein zu Hause bleiben und auf ihren Menschen warten müssen.
Trauer
Genauso wie wir Menschen sind auch Hunde fähig, ein Gefühl von Trauer zu empfinden. Dies ist vor allem bei dem Tod eines geliebten Menschen oder Artgenossen oder bei einem Wechsel in eine neue Familie zu beobachten. Einige Hunde ziehen sich zurück und zeigen weniger Appetit und Freude am Spielen. Auch Winseln ist ein mögliches Anzeichen für Trauer.
Schmerzen
Bauchschmerzen, eine Schürfwunde oder sonstige Beschwerden veranlassen einige Hunde dazu, zu winseln. Vor allem, wenn der Vierbeiner weitere Symptome zeigt, die auf Schmerzen hindeuten – wie Humpeln, Bauchgrummeln oder Belecken einer Körperstelle – ist die Ursache recht eindeutig.
Was tun, wenn der Hund winselt?
Mit der Zeit entwickeln Menschen ein gutes Gespür dafür, warum ihr Liebling anfängt zu winseln. Bei Gründen wie Schmerzen, Unterforderung und Trauer versteht es sich von selbst, dass wir unserer Fellnase helfen und zur Tierarztpraxis fahren, für Beschäftigung sorgen oder Trost spenden.
Allerdings kann Winseln auch ein Trick für Hunde sein, um zu jeder Zeit Aufmerksamkeit zu erhalten. Hierbei ist es wichtig, nicht sofort alles stehen und liegen zu lassen, sobald ein kleines Fiepen ertönt. Sobald der Vierbeiner einmal damit durchkommt, wird er es jederzeit wieder versuchen.
Dem Hund das Winseln abgewöhnen
Es ist wichtig, dem Vierbeiner das Winseln nicht per se abzugewöhnen. Schließlich dient es ihm in bestimmten Situationen als nützliches Kommunikationsmittel. Steht allerdings eindeutig fest, dass der Hund winselt, um Aufmerksamkeit zu bekommen? Dann ist ein Ignorieren die beste Lösung. Indem Sie den Augenkontakt vermeiden und sich beispielsweise ihrer Arbeit am Computer widmen, merkt der Hund, dass er mit dieser Strategie nicht durchkommt.
Wie bei allen Trainingseinheiten bei Hunden gilt: Konsequent bleiben ist das A und O. Sobald der fiepende Hund Erfolg mit seiner Taktik hat, fühlt er sich in seinem Tun bekräftigt und greift immer wieder darauf zurück.