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Trauriger Mops

Was tun, wenn Hunde traurig und müde wirken?

© Shutterstock (Symbolbild)

Traurige Hunde erkennen und wieder aufmuntern

von Philipp Hornung

am aktualisiert

Wenn der geliebte Vierbeiner müde und traurig wirkt, sind Hundehalter verständlicherweise besorgt. Aber warum ist das so und was kann man tun?

Manchmal wirken unsere geliebten Hunde einfach nicht wie sie selbst – sie sind müde und traurig. Als fürsorgliche Herrchen und Frauchen machen wir uns dann natürlich Sorgen. 

Wenn Ihr Hund Anzeichen von Lethargie und Niedergeschlagenheit zeigt, ist es wichtig, die möglichen Ursachen zu verstehen und zu wissen, wann Sie tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen.

Können Hunde traurig sein?

Für Tierfreunde heute unvorstellbar: Selbst kluge Köpfe wie der Philosoph René Descartes sprachen Tieren lange Zeit Gefühle ab. Descartes bezeichnete Tiere sogar als „Maschinen“.

Doch moderne Wissenschaftler wissen: Hunde zeigen Gefühle in vielen Facetten – und können auch traurig sein! Hundehalter merken, wann ihr Vierbeiner sich freut, Angst hat oder auf Krawall gebürstet ist. Hat der Hund ein Stimmungstief, können wir zwischen traurigen und depressiven Vierbeinern unterscheiden.

Traurige Hunde reagieren unmittelbar auf eine Veränderung in ihrer Umgebung. Sie sind leichter aufzuheitern als depressive Hunde, die schon über einen längeren Zeitraum traurig sind. Bei ihnen ist häufiger die Hilfe eines Tierarztes oder eines Tierpsychologen nötig.

7 Anzeichen: Ist mein Hund traurig?

Folgende Verhaltensweisen können darauf schließen, dass Ihr Hund traurig ist. Der Hund ist:

Wenn Sie dieses Verhalten beobachten und es nicht mit einem bestimmten Ereignis oder einer Veränderung verbinden können, sollten Sie spätestens am dritten Tag einen Tierarzt aufsuchen. Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Hund aus gutem Grund traurig ist? Dann können Sie versuchen, ihn aufzuheitern. Sind Hunde über einen längeren Zeitraum traurig, also depressiv, können körperliche Symptome hinzukommen. Sie magern zum Beispiel ab oder nehmen zu und sind empfänglicher für Infektionen.

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Mögliche Ursachen, wenn Ihr Hund müde und traurig wirkt

Die Gründe, warum ein Hund müde und traurig erscheint, können vielfältig sein und reichen von harmlosen bis zu ernsteren Problemen.

Medizinische Gründe

Viele Krankheiten können dazu führen, dass ein Hund lethargisch und niedergeschlagen wirkt.

  • Infektionen: Bakterielle, virale (z. B. Parvovirose, Staupe) oder parasitäre Infektionen (z. B. Giardien, Würmer) können das Immunsystem schwächen und zu allgemeinem Unwohlsein führen.
  • Schmerzen: Schmerzen, sei es durch Arthritis, Verletzungen, Zahnschmerzen oder innere Erkrankungen, können dazu führen, dass ein Hund weniger aktiv ist und sich zurückzieht.
  • Organerkrankungen: Probleme mit der Leber, den Nieren, dem Herzen oder der Schilddrüse können das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen und Müdigkeit verursachen.
  • Autoimmunerkrankungen: Diese können sich auf verschiedene Weise äußern und oft auch Müdigkeit und Abgeschlagenheit zur Folge haben.
  • Krebs: Leider können auch Tumore oder Krebserkrankungen zu Lethargie, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust führen.
  • Anämie (Blutarmut): Ein Mangel an roten Blutkörperchen reduziert die Sauerstoffversorgung des Körpers, was zu Müdigkeit und Schwäche führt.
  • Vergiftungen: Die Aufnahme von giftigen Substanzen (Pflanzen, Chemikalien, bestimmte Lebensmittel) kann schwerwiegende Symptome, einschließlich extremer Müdigkeit, hervorrufen.
  • Nebenwirkungen von Medikamenten: Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung Müdigkeit verursachen.

Psychologische und Verhaltensbedingte Gründe

Auch die Psyche Ihres Hundes kann eine Rolle spielen. Meist lassen Veränderungen dem Vierbeiner die sprichwörtliche Laus über die Leber laufen. Zum Beispiel ein Urlaub der Zweibeiner, während der Hund in einer Tierpension lebt.

Manchmal stecken dahinter große Veränderungen in der Familie wie zweibeiniger Nachwuchs oder ein neuer Partner. Plötzlich fehlt die Zeit, sich mit dem Hund zu beschäftigen.

Besonders einschneidende Veränderungen sind der Tod des geliebten Zweibeiners. Auch der Tod von Artgenossen oder der Familienkatze kann den Hund traurig machen. Natürlich ist die Abgabe ins Tierheim ebenfalls ein einschneidendes Ereignis. Je intensiver die Veränderung, desto größer die Gefahr, dass traurige Hunde zu depressiven Hunden werden. Versuchen Sie also, bestmöglich gegenzusteuern.

Altersbedingte Gründe

Ältere Hunde werden natürlich ruhiger, aber auch hier gibt es Grenzen.

  • Natürlicher Alterungsprozess: Im Alter werden Hunde ruhiger und brauchen mehr Schlaf. Dies ist normal.
  • Altersbedingte Krankheiten: Arthritis, kognitive Dysfunktion (Hunde-Demenz) oder andere altersbedingte Erkrankungen können die Aktivität und das Verhalten eines älteren Hundes stark beeinflussen.
Trauriger Terrier-Mix
Traurig wirkender Terrier Mix (Shutterstock - Symbolbild)

Weitere Symptome und Begleiterscheinungen kennen

Es ist wichtig, genau zu beobachten, welche weiteren Symptome Ihr Hund zeigt. Diese können dem Tierarzt wertvolle Hinweise geben.

  • Appetit und Durst: Frisst oder trinkt Ihr Hund weniger oder gar nicht? Oder trinkt er ungewöhnlich viel?
  • Verdauung: Gibt es Veränderungen im Kot (Durchfall, Verstopfung, Blut)? Erbrechen?
  • Atmung: Ist die Atmung flach, schnell oder angestrengt?
  • Körpertemperatur: Fühlt sich Ihr Hund heiß oder kalt an? (Achtung: Fieber messen nur mit speziellem Fieberthermometer für Tiere, rektal!)
  • Gang und Bewegung: Wirkt er steif, lahm oder hat er Schwierigkeiten beim Aufstehen?
  • Haut und Fell: Gibt es Veränderungen im Fellglanz, Haarausfall oder Hautirritationen?
  • Augen und Nase: Tränen die Augen, gibt es Nasenausfluss? Sind die Schleimhäute blass oder gerötet?
  • Urinieren: Uriniert er häufiger, seltener oder hat er Schwierigkeiten beim Wasserlassen?
  • Sozialverhalten: Zieht er sich zurück, ist er weniger interaktiv oder reizbar?

Wann Sie einen Tierarzt aufsuchen sollten

Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Bestimmte Symptome erfordern jedoch sofortige Aufmerksamkeit:

  • Plötzliche und extreme Lethargie: Wenn Ihr Hund von einem Moment auf den anderen extrem schlapp ist und nicht mehr reagiert.
  • Fieber: Eine Körpertemperatur über 39,5°C ist alarmierend.
  • Atemnot oder anhaltender Husten.
  • Anhaltendes Erbrechen oder Durchfall, besonders mit Blut.
  • Plötzliche Lahmheit oder starke Schmerzen.
  • Anzeichen einer Vergiftung: Zittern, Krämpfe, übermäßiger Speichelfluss.
  • Appetitlosigkeit über 24 Stunden hinaus.
  • Wenn der Hund trotz Ruhe nicht besser wird oder die Symptome sich verschlimmern.

Tipps, um traurige Hunde aufzuheitern

Das beste Rezept, um organisch gesunde aber traurige Hunde wieder glücklich zu machen, ist gemeinsame Zeit! Wenn Hunde um Zwei- oder Vierbeiner trauern, sollten Sie es aber ruhig angehen. Schließlich haben auch Sie in traurigen Phasen keine Lust auf wilde Spiele. Geben Sie der Fellnase Zeit, zeigen aber auch: „Ich bin für dich da!“

Gut sind Spaziergänge in der Natur. Ob im eigenen Garten oder bei längeren Ausflügen: Wind, Wetter und gemeinsame Unternehmungen tun Zwei- und Vierbeinern gut. Möchte der Hund sich nur verkriechen, setzen Sie sich ruhig in seine Nähe und lesen beispielsweise mit ruhiger Stimme aus einem Buch vor. Dies beruhigt viele Hunde und animiert sie dazu, sich die ein oder andere Streicheleinheit abzuholen. 

Ist Ihr trauriger Hund gut zu aktivieren, können Sie ihm mit gemeinsamem Training zeigen, wie viel Freude das Leben machen kann. Wie wäre es mit:

Mehr Zeit für traurige Hunde

Wer aufgrund von Nachwuchs, Krankheit oder Sorgen das Gefühl hat, dass der Hund zu kurz kommt, sollte sich Alternativen überlegen. Wählen Sie die Möglichkeit, die am besten zu Ihrem Hund passt. Ist er ein gut verträglicher Hund, der gerne spielt, kommt tagsüber eine Hundepension in Frage. Genießt er lieber viel Zeit mit Zweibeinern, könnten Dog Sharing oder ein Hundesitter eine Möglichkeit sein.

Trauernde Hunde trösten

Ist der Hund traurig, weil er einen Bindungspartner verloren hat, sollten Sie ihm Zeit zum Verarbeiten geben. Beim Tod eines Hundes oder der Familienkatze kann es hilfreich sein, wenn der Hund sich vom toten Gefährten verabschieden kann. So entfällt bei einigen Vierbeinern die Phase, in der sie auf die Suche nach dem Verstorbenen gehen. 

Hunde reagieren sensibel auf das veränderte Verhalten ihrer Zweibeiner, wenn diese trauern. Je trauriger Sie sind, desto trauriger wird Ihr Hund sein.

Homöopathie für traurige Hunde

Für traurige Hunde kann ein Naturheilpraktiker für Tiere die richtige Adresse sein. Er kann auf Ihren Hund und die Situation zugeschnittene Bach-Blüten oder Globuli empfehlen. Naturheilpraktiker betrachten das traurige Tier ganzheitlich und erstellen ein individuelles Therapie-Konzept. Wissenschaftlich erwiesen ist die Wirkung von Homöopathie bei traurigen Hunden nicht. Doch viele Hundehalter haben damit gute Erfahrungen gemacht.

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