Nicht nur Menschen können an Demenz erkranken, sondern auch Hunde. Hat der Vierbeiner an Demenz, werden sie vergesslich und zeigen Verhaltensauffälligkeiten.
Dieser Ratgeber erklärt, wie Demenz bei Hunden zu erkennen ist und wie Herrchen und Frauchen mit einem dementen Hund richtig umgehen können.
Demenz bei Hunden: Mögliche Ursache
Die Ursachen von Demenz beim Hund sind vielfältig. Am häufigsten tritt die Erkrankung bei älteren Hunden auf. Warum die Altersdemenz bei manchen Hunden auftritt, ist noch nicht endgültig geklärt.
Doch auch andere Ursachen können eine Rolle spielen, beispielsweise Hirnschädigungen und -tumore, Epilepsie oder Nebenwirkungen von einer Narkose, in Folge derer eine Demenz auftritt.
Hund mit Demenz: Erste Anzeichen
Ähnlich wie beim Menschen tritt die Demenz beim Hund in der Regel nicht schlagartig auf, sondern schleichend. Im Anfangsstadium treten häufig nur wenige Symptome auf, die oftmals nicht als Demenz erkannt werden, sondern als normaler Alterungsprozess betrachtet werden.
- Veränderte Interaktion mit Familienmitgliedern
- Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus
- Inkontinenz
- Verminderte Aktivität
- Appetitverlust oder gesteigerter Appetit (Hund vergisst zu essen oder vergisst, dass er gegessen hat)
- Der Hund hat Kommandos vergessen
- Verlust der Seh- oder Hörfähigkeit
Treten bei dem Hund mehrere dieser Symptome auf, ist es sinnvoll, Rat bei einem Tierarzt zu suchen.
Demenz bei Hunden Symptome
Mit Voranschreiten der Erkrankung nehmen die Symptome zu und die Krankheit zeigt sich auf vielfältige Weise. Hier die 3 häufigsten, am meisten ausgeprägten Symptome.
Desorientierung
Das häufigste Symptom ist Desorientiertheit. Der an Demenz erkrankte Hund läuft scheinbar ziellos umher und wirkt verloren. Er wirkt verwirrt und kann sich an vertraute Dinge nicht mehr erinnern, beispielsweise an den Standort seines Futternapfs oder an den Weg nach draußen. Es kommt auch vor, dass der desorientierte Hund selbst vertraute Menschen wie Herrchen und Frauchen nicht mehr erkennt.
Schlafstörungen und Veränderungen im Rhythmus des Hundes
Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus des Hundes sind eines der Symptome, die besonders im Anfangsstadium häufig falsch gedeutet werden. Leidet der Hund an Demenz, ist er häufig müde und schläft mehr als vorher. Insbesondere wenn das Tier auch unter Desorientiertheit leidet, treten abends und nachts Schlafstörungen auf, weil der Hund im Dunkeln besonders verwirrt und verunsichert scheint und ratlos umher wandelt. Ebenso kommt es vor, dass der Hund viel döst, aber nicht einschlafen kann.
Änderungen im Verhalten von Hunden mit Demenz
Demenz beim Hund führt zu unterschiedlichen Verhaltensänderungen. Im Umgang mit Menschen oder anderen Hunden reagiert der demente Hund zurückhaltend, zeigt weniger Interesse am Spielen und entzieht sich den gewohnten Streicheleinheiten. Auch die Begeisterungsfähigkeit lässt bei an Demenz erkrankten Hunden nach. Der Hund begrüßt seine Besitzer weniger freudig, hat Angst oder zieht sich zurück. Bei manchen Hunden mit Demenz kommt es auch zu Unreinheit.
Demenz beim Hund richtig behandeln
Da die Ursachen für die Demenz beim Hund noch nicht geklärt sind, lässt sich einer Demenz aktuell nicht vorbeugen. Außerdem gilt Demenz genau wie beim Menschen als unheilbar. Aus diesem Grund kann man den Hund nicht heilen, sondern lediglich versuchen, die Symptome zu lindern und ihn zu unterstützen.
Durch Medikamente lässt sich der Verlauf der Demenz beim Hund verlangsamen. Am besten wirken die Medikamente, wenn die Symptome frühzeitig erkannt werden und eine Behandlung schnellstmöglich begonnen wird. Die Medikamente zur Behandlung der Demenz bei Hunden enthalten Wirkstoffe, die die Durchblutung und die Gehirnleistung des Hundes anregen. Außerdem können Beruhigungsmittel verabreicht werden, um die Angst und Unruhe desorientierter Hunde zu verringern.
Der normale Alltag wird durch einen dementen Hund stark beeinflusst. Hunde mit Demenz sind ungerne alleine und benötigen viel Aufmerksamkeit. Auch fremde Umgebungen sind für den dementen Hund eine große Herausforderungen. Trotzdem sollte man Hunde mit Demenz dazu animieren, sich nicht vollständig zurückzuziehen. Spaziergänge im Freien fördern durch die Sauerstoffzufuhr die Gehirnfunktion. Kleine Spiele regen ebenfalls das Gehirn an und lenken den Hund ab. Wichtig ist, dass man als Hundehalter geduldig ist und das Tier nicht überfordert.
Demenz bei Hunden: Lebenserwartung
Hunde mit Demenz werden im Endstadium häufig zum Pflegefall. Sie sind nicht mehr stubenrein, sind desorientiert und leiden unter der Erkrankung. Befindet der Hund sich in diesem Stadium, liegt die verbleibende Lebenserwartung im Durchschnitt bei rund einem Jahr.
Je nach Verfassung kann der demente Hund auch länger leben. Leidet er sehr unter den Symptomen, kann man ihn auch durch den Tierarzt erlösen lassen. Wann der richtige Zeitpunkt dazu gekommen ist, weiß man als Hundehalter meistens intuitiv. Auch der Tierarzt kann bei der Entscheidung Einschläfern oder nicht beratend zur Seite stehen.