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Trachealkollaps Hund: Einschläfern
© Natali Ximich / Shutterstock

Trachealkollaps beim Hund: Einschläfern oder behandeln?

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Ein Trachealkollaps beim Hund kann sowohl für das Tier als auch den Halter belastend sein. Besonders dann, wenn sich der Zustand des geliebten Vierbeiners verschlechtert.

Ob ein Hund mit Trachealkollaps (Luftröhrenkollaps) eingeschläfert werden sollte, hängt stark vom Schweregrad der Erkrankung, der Lebensqualität des Hundes und den therapeutischen Möglichkeiten ab. Viele Halter sind bei der Diagnose schnell verzweifelt auf der Suche nach Lösungen.

Doch was genau ist ein Trachealkollaps, welche Symptome treten auf und wie kann man den Hunden helfen? Wir erklären, wann das Einschläfern unausweichlich werden könnte.

Was genau ist ein Trachealkollaps beim Hund?

Ein Trachealkollaps bezeichnet eine Erkrankung der Luftröhre, bei der diese aufgrund von strukturellen Schwächen kollabiert. Die Luftröhre, auch Trachea genannt, besteht aus knorpeligen Spangen, die normalerweise dafür sorgen, dass die Atemwege offen bleiben. Bei einem Kollaps werden diese jedoch instabil. 

Betroffene Hunde haben dadurch Schwierigkeiten zu atmen, was insbesondere bei kleinen Rassen häufiger vorkommt. Übergewicht kann das Risiko zusätzlich erhöhen, weshalb es wichtig ist, auf eine gesunde Lebensweise zu achten. Eine regelmäßige Kontrolle beim Tierarzt kann helfen, die Gesundheit der Luftröhre im Auge zu behalten.

Typische Anzeichen einer betroffenen Luftröhre

Eines der auffälligsten Symptome von Trachealkollaps ist der trockene, harte Husten, der oft als „Kehrerhusten“ beschrieben wird. Häufig wird dieser durch Aufregung oder Belastung ausgelöst. Auch Atemnot tritt auf, die besonders beängstigend wirken kann, da der Hund mühsam nach Luft ringt.

Atemgeräusche, ähnlich einem Schnarchen, sind weitere Alarmsignale. Ein weiteres Indiz kann ein bläulicher Farbton im Bereich der Mundschleimhäute sein. Alle diese Symptome sollten ernst genommen und vom Tierarzt abgeklärt werden, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Leider ist dieses Leiden gelegentlich die Folge von Qualzucht bei Hunden.

Der Einfluss von Umgebung und Belastung

  • Starke Hitze oder extreme Kälte können die Symptome verstärken.
  • Stresssituationen erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Anfalls.
  • Das Tragen eines Halsbandes sollte vermieden werden; stattdessen lieber ein Geschirr nutzen.

Für Hunde mit Trachealkollaps ist es wichtig, in einer ruhigen, gut belüfteten Umgebung zu leben. Stress ist ein Feind, der unbedingt minimiert werden sollte, um das Wohlbefinden nicht weiter zu beeinträchtigen.

Trachealkollaps beim Hund: Behandlung und Therapie

Die medikamentöse Behandlung umfasst in erster Linie die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten oder Bronchodilatatoren, die helfen sollen, die Atemwege zu weiten und Entzündungen zu reduzieren. In einigen Fällen können auch Antibiotika notwendig sein, gerade wenn eine Infektion vorliegt.

Ein weiterer Ansatz in der Therapie ist der Einsatz von hustendämpfenden Mitteln, um dem Hund zumindest kurzfristig Erleichterung zu verschaffen. Durch eine gezielte Kombination verschiedener Medikamente kann häufig eine Verbesserung der Symptome erreicht werden.

Trachealkollaps beim Hund: Einschläfern ist die letzte Option
Trachealkollaps beim Hund: Einschläfern ist die letzte Option, wenn keine Behandlung hilft ©Vetlife / Shutterstock 

Chirurgische Eingriffe und alternative Ansätze

In schweren Fällen, in denen Medikamente allein nicht ausreichen, kann ein chirurgischer Eingriff erwogen werden. Hierbei werden Prothesen in die Luftröhre eingesetzt, um diese stabil zu halten. Solche Operationen sind jedoch komplex und bergen Risiken. Daher sollte gründlich mit dem Tierarzt über Nutzen und Risiken beraten werden.

Neben operativen Optionen gibt es auch alternative Ansätze zur Unterstützung der Therapie. So kann eine Änderung der Ernährung oder ein spezielles Training der Atemmuskulatur hilfreich sein. Viele Tierhalter berichten über positive Erfahrungen mit Akupunktur oder Homöopathie als unterstützende Maßnahmen.

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Trachealkollaps beim Hund: Einschläfern als letzter Weg

Im fortgeschrittenen Stadium eines Trachealkollapses stellt sich die traurige Frage nach der Lebensqualität des Tieres. Wenn trotz Therapieansätzen keine Besserung eintritt und das Tier dauerhaft leidet, kann Euthanasie als letzter Ausweg in Betracht gezogen werden.

Ein Hund mit Trachealkollaps sollte nur dann eingeschläfert werden, wenn:

  • Dauerhafte Erstickungsanfälle auftreten
  • Medikamente nicht mehr helfen
  • Der Hund keine Lebensqualität mehr hat (ständige Panik, keine Ruhephasen)
  • Schlaf, Fressen und Gehen kaum noch möglich sind
  • Er trotz Sauerstoff- oder OP-Therapie keine Erleichterung erfährt

Das Tier leidet dann unter ständiger Atemnot, was extrem stressreich und belastend ist.

Dieser Schritt ist keineswegs leichtfertig zu treffen und sollte immer in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen. Dabei geht es nicht nur darum, das Leiden zu minimieren, sondern auch darum, dem Tier einen würdigen Abschied zu ermöglichen. Vertrauensvolle Gespräche mit Freunden oder anderen Betroffenen können zusätzlich bei dieser Entscheidung unterstützen.

Trachealkollaps beim Hund: Einschläfern und emotionale Begleitung

Für viele Besitzer bedeutet der Gedanke an Euthanasie Herzschmerz und Verzweiflung. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass man in einer solchen Phase nicht alleine ist. Zahlreiche Organisationen bieten emotionale Unterstützung und Begleitung an.

Auch nach dem Verlust bleibt der geliebte Vierbeiner unvergessen. Erinnerungen bewahren und den Tieren, die so viel Freude und Liebe gebracht haben, einen besonderen Platz im Herzen schenken – das macht ihren dauerhaften Wert aus.

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