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Trachealkollaps beim Hund
© Vetlife / Shutterstock

Trachealkollaps beim Hund: Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugung

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Ein Trachealkollaps ist eine gefährliche Erkrankung der Luftröhre bei Hunden. Erfahren Sie alles Wichtige über Symptome, Diagnose und Therapie.

Der Trachealkollaps ist eine ernsthafte Atemwegserkrankung, die vor allem kleine Hunderassen betrifft. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine fortschreitende Verengung der Luftröhre (Trachea), die zu schweren Atemproblemen führen kann. 

In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über den Trachealkollaps beim Hund, von den Ursachen und Symptomen bis hin zur Diagnose, Behandlung und Vorbeugung.

Trachealkollaps beim Hund: Was ist das?

Der Trachealkollaps tritt auf, wenn die Luftröhre des Hundes, die normalerweise durch Knorpelringe offen gehalten wird, in sich zusammenfällt. Die Knorpelringe verlieren dabei ihre Stabilität, was zu einer teilweisen oder vollständigen Blockade der Atemwege führen kann. Dies erschwert dem Hund das Atmen und kann bei fortschreitender Erkrankung lebensbedrohlich sein.

Anatomie der Luftröhre

Die Luftröhre besteht aus Knorpelringen, die von Bindegewebe und Muskeln zusammengehalten werden. Bei einem gesunden Hund sorgen diese stabilen Ringe dafür, dass die Luftröhre beim Ein- und Ausatmen offen bleibt. Beim Trachealkollaps werden die Knorpel schwächer und flacher, was die Luftröhre verengt und den Luftfluss behindert.

Ursachen des Trachealkollapses bei Hunden

Ein Trachealkollaps kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst oder verschlimmert werden. Häufig sind genetische Veranlagung und bestimmte Umweltbedingungen die Hauptursachen.

Genetische Veranlagung

Kleine Hunderassen wie Yorkshire Terrier, Chihuahua, Pomeranian, Malteser, Zwergpudel und Shih Tzu sind besonders anfällig für einen Trachealkollaps. Diese Rassen haben oft von Geburt an schwächere Knorpelringe, was die Wahrscheinlichkeit eines Kollapses erhöht.

Übergewicht

Übergewicht belastet die Atemwege und kann den Trachealkollaps verschlimmern. Ein übergewichtiger Hund hat oft mehr Schwierigkeiten beim Atmen, da das zusätzliche Fettgewebe Druck auf die Atemwege ausübt.

Atemwegserkrankungen

Chronische Atemwegserkrankungen, wie z. B. Infektionen oder Allergien, können Entzündungen und Reizungen der Luftröhre verursachen, die den Trachealkollaps beschleunigen.

Trauma und Umweltfaktoren

Halsbänder, die zu stark am Hals ziehen, oder Verletzungen können die Luftröhre beschädigen und einen Kollaps begünstigen. Auch Umweltfaktoren wie das Einatmen von Rauch, Pollen oder Staub können die Atemwege reizen und das Risiko eines Kollapses erhöhen.

Trachealkollaps beim Hund: Symptome

Die Symptome eines Trachealkollapses entwickeln sich in der Regel langsam und können sich im Laufe der Zeit verschlimmern. Typische Anzeichen sind:

Husten

Das Hauptsymptom ist ein trockener, hackender Husten, der oft als „Gänsehaut-Husten“ beschrieben wird. Der Husten tritt besonders bei Aufregung, Anstrengung oder beim Ziehen am Halsband auf. Er klingt ähnlich wie das Hupen einer Gans und kann in der Intensität variieren.

Atemnot und Keuchen

Da die Luftröhre kollabiert, haben betroffene Hunde Schwierigkeiten, normal zu atmen. Sie können keuchen, schwer oder laut atmen und zeigen Symptome wie Kurzatmigkeit oder Atemnot.

Verschlimmerung bei Stress oder Anstrengung

Hunde mit einem Trachealkollaps verschlimmern ihre Symptome oft bei körperlicher Aktivität, Stress oder Aufregung. In schweren Fällen kann es sogar zu einem Zusammenbruch kommen, wenn der Hund extrem kurzatmig wird.

Blau verfärbte Zunge (Zyanose)

In schweren Fällen, wenn der Hund nicht genügend Sauerstoff bekommt, kann die Zunge oder das Zahnfleisch bläulich werden. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass der Hund unter starkem Sauerstoffmangel leidet und sofort tierärztliche Hilfe benötigt.

Würgen und Erbrechen

Viele Hunde mit einem Trachealkollaps versuchen zu würgen, als ob sie etwas im Hals hätten. Gelegentlich kann dies zum Erbrechen führen, besonders nach starkem Husten.

Diagnose des Trachealkollapses

Wenn Sie bei Ihrem Hund Anzeichen eines Trachealkollapses beobachten, ist ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich. Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen, um die genaue Ursache der Atemprobleme festzustellen.

  • Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird zunächst den Husten des Hundes untersuchen und den Brustkorb abhorchen. In vielen Fällen kann er den Trachealkollaps bereits durch sanften Druck auf die Luftröhre auslösen.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder des Brustkorbs und des Halses sind ein häufiges Diagnosemittel, um den Grad des Kollapses zu bestimmen und andere mögliche Atemwegserkrankungen auszuschließen.

  • Endoskopie: Eine Endoskopie (Tracheoskopie) ermöglicht es dem Tierarzt, die Luftröhre direkt zu betrachten und den genauen Schweregrad des Kollapses zu beurteilen. Dazu wird eine kleine Kamera in die Luftröhre eingeführt.

  • Fluoroskopie: Eine Fluoroskopie ist eine Art bewegtes Röntgenbild, das dem Tierarzt hilft, die Dynamik der Luftröhre während der Atmung zu beobachten. Dies kann besonders nützlich sein, um den Trachealkollaps in Echtzeit zu beurteilen.

Trachealkollaps Hund
Beim Trachealkollaps fällt die Luftröhre des Hundes in sich zusammen (pear worapan / Shutterstock)

Hund hat Trachealkollaps: Behandlungsmöglichkeiten 

Die Behandlung des Trachealkollapses hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. In den meisten Fällen wird zunächst eine konservative, also nicht-operative, Behandlung empfohlen.

Medikamentöse Behandlung

  • Hustenunterdrücker: Medikamente wie Codein oder Butorphanol werden verwendet, um den Hustenreiz zu unterdrücken und die Luftröhre zu entlasten.

  • Entzündungshemmende Mittel: Kortikosteroide oder nicht-steroidale Entzündungshemmer helfen, Schwellungen und Entzündungen der Atemwege zu reduzieren.

  • Bronchodilatatoren: Diese Medikamente erweitern die Atemwege und erleichtern dem Hund das Atmen.

  • Antibiotika: Bei begleitenden Infektionen der Atemwege können Antibiotika notwendig sein, um bakterielle Infektionen zu bekämpfen.

Operation

In schweren Fällen, bei denen die medikamentöse Behandlung nicht ausreicht, kann eine Operation notwendig sein. Eine der häufigsten Verfahren ist die Platzierung von Stents, die die Luftröhre stützen und offen halten. Die Operation ist jedoch riskant und wird nur bei Hunden in einem kritischen Zustand durchgeführt.

Veränderungen im Alltag

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung gibt es einige Anpassungen, die man als Halter vornehmen kann, um das Leben seines Hundes zu erleichtern:

  • Geschirr statt Halsband: Verwenden Sie immer ein Geschirr statt eines Halsbands, um Druck auf die Luftröhre zu vermeiden.

  • Gewichtsreduktion: Ein gesunder Gewichtsverlust kann den Druck auf die Atemwege erheblich verringern.

  • Vermeidung von Reizstoffen: Halten Sie Ihren Hund fern von Rauch, Staub oder anderen Umweltfaktoren, die seine Atemwege reizen könnten.

Trachealkollaps beim Hund vorbeugen

Auch wenn es nicht immer möglich ist, einen Trachealkollaps vollständig zu verhindern, gibt es einige vorbeugende Maßnahmen, die das Risiko verringern können.

Gesunde Lebensweise

Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind entscheidend, um Übergewicht zu vermeiden. Ein schlanker Hund hat weniger Druck auf seine Atemwege, was das Risiko eines Trachealkollapses reduziert.

Stressvermeidung

Vermeiden Sie stressige Situationen, die Ihren Hund aufregen oder überfordern könnten. Stress verschlimmert oft die Symptome eines Trachealkollapses.

Frühe Diagnose

Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind wichtig, um Atemprobleme frühzeitig zu erkennen. Wenn Ihr Hund Anzeichen von Atemnot oder Husten zeigt, suchen Sie sofort einen Tierarzt auf.

Trachealkollaps bei Hunden: Früherkennung ist wichtig

Der Trachealkollaps ist eine ernste Erkrankung, die besonders bei kleinen Hunderassen häufig auftritt. Mit einer frühzeitigen Diagnose, einer gezielten Behandlung und der richtigen Pflege können Sie Ihrem Hund jedoch ein langes und möglichst beschwerdefreies Leben ermöglichen. 

Achten Sie auf die typischen Symptome wie Husten und Atemnot und sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Tierarzt, um die beste Behandlungsstrategie für Ihren Hund zu finden.

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