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Hund mit Demenz: Wann einschläfern
© Schwoaze / Pixabay

Hunde mit Demenz: Wann einschläfern?

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Die Entscheidung, einen Hund mit Demenz einschläfern zu lassen, ist sehr schwierig und sollte sorgfältig abgewogen werden. 

Demenz bei Hunden, auch bekannt als kognitive Dysfunktion, ist eine Erkrankung, die bei älteren Hunden auftreten kann und oft mit Alzheimer beim Menschen verglichen wird. Die kognitive Dysfunktion betrifft das Gehirn des Hundes und führt zu fortschreitendem Gedächtnisverlust, Desorientierung und Verhaltensänderungen.

Hunde mit Demenz können noch lange ein gutes Leben führen, aber die Krankheit schreitet voran. Daher stellt sich vielen Hundehaltern die Frage: Wann den Hund mit Demenz einschläfern?

Demenz beim Hund erkennen

Dass Senioren Hunde ruhiger als in jüngeren Jahren sind, andere Bedürfnisse haben und vielleicht auch häufiger vor die Tür müssen, ist bekannt. Wenn Hunde an Demenz leiden, unterscheidet sich dies doch sehr von den einfachen Verhaltensänderungen eines älteren Hundes. Symptome von Demenz bei Hunden sind:

  • Desorientierung und Verwirrung: Betroffene Hunde haben häufig Schwierigkeiten, sich in vertrauter Umgebung zurechtzufinden. Sie laufen gegen Wände oder vergessen Orte im Haus, die ihnen früher vertraut waren.
  • Verändertes Schlafverhalten: Viele Hunde mit Demenz schlafen tagsüber mehr und sind nachts unruhig. Der Schlafrhythmus ist zunehmend gestört.
  • Verminderte Interaktion: Ein dementer Hund verliert vielfach das Interesse an Interaktionen mit Familienmitgliedern oder anderen Tieren. Er wirkt zunehmend apathisch oder spielt nicht mehr so gern wie früher.
  • Änderungen im Toilettenverhalten: Ein Hund mit Demenz neigt dazu, die bereits erworbene Stubenreinheit zu verlieren. Er beginnt, an ungewöhnlichen Orten zu urinieren oder zu koten.
  • Vermehrtes Bellen oder Jaulen: Manche Hunde beginnen verstärkt zu bellen oder oder zu jaulen, oft ohne erkennbaren Grund, was ein Anzeichen für Angst oder Verwirrung sein kann.
  • Ängstlichkeit und Unruhe: Oftmals werden von Demenz betroffene Hunde ängstlicher und nervöser, insbesondere in neuen oder ungewohnten Situationen.

Zeigt der Hund mehrere dieser Symptome, sollte auf jeden Fall der Rat eines Tierarztes gesucht werden.

Demenz bei Hunden: Diagnose und Behandlung

Die Diagnose von Demenz bei Hunden basiert auf der Beobachtung der Symptome und dem Ausschluss anderer Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen könnten, wie z. B. Krebs bei Hunden oder Stoffwechselstörungen. Tierärzte können inzwischen auch spezifische Tests und Fragebögen nutzen, um eine Einschränkung der kognitiven Funktion zu ermitteln.

Die Behandlungsmöglichkeiten der Demenz beim Hund umfassen:

  • Medikamente: Es gibt spezielle Medikamente, die helfen können, die Symptome zu lindern oder das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Dazu gehören Medikamente zur Verbesserung der Durchblutung des Gehirns oder zur Unterstützung der kognitiven Funktionen.
  • Diät: Eine spezielle Diät mit Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren kann die Gehirnfunktion unterstützen.
  • Verhaltensmanagement: Strukturierte Routinen und sanfte, geduldige Betreuung sind eine weitere Option, um den Stress für den Hund zu minimieren.

Hund hat Demenz: Der richtige Umgang

Es ist wichtig, geduldig mit dem Hund umzugehen und sich bewusst zu sein, dass seine Verhaltensänderungen auf die Krankheit zurückzuführen sind. Hundehalter sollten darauf achten, dass der Hund in einer sicheren Umgebung lebt, um Unfälle zu vermeiden, die durch Desorientierung entstehen könnten. Feste Routinen können dem Hund helfen, sich sicherer zu fühlen und Verwirrung zu minimieren.

Hund mit Demenz: Wann einschläfern?

Demenz ist progressiv, was bedeutet, dass sich die Symptome im Laufe der Zeit verschlechtern. Die Prognose hängt von der Schwere der Symptome und der Reaktion des Hundes auf die Behandlung ab. In einigen Fällen kann die Lebensqualität des Vierbeiners durch gezielte Pflege und Behandlung für eine Weile aufrechterhalten werden, aber letztendlich wird die Krankheit fortschreiten.

Folgende Fragen helfen dabei, eine Entscheidung zu finden, ob der Hund mit Demenz eingeschläfert werden sollte:

  1. Lebensqualität: Zeigt der Hund Anzeichen von Unwohlsein oder Schmerz, die nicht gelindert werden können? Hat der Hund Angstzustände oder Aggressionen entwickelt, die sein Wohlbefinden oder die Sicherheit anderer gefährden? Kann der Hund noch seine Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken und Toilettengänge bewältigen?
  2. Veränderungen im Verhalten: Wirkt der Hund oft desorientiert, läuft er gegen Wände oder verliert die Orientierung in vertrauten Umgebungen? Ist der Hund häufig gestresst oder ängstlich, besonders nachts? Zeigt der Hund Desinteresse oder Unbehagen in der Nähe von Familienmitgliedern?
  3. Prognose und Fortschreiten der Krankheit: Hat sich der Zustand des Hundes über die Zeit verschlechtert, und gibt es wenig Aussicht auf Verbesserung oder Stabilisierung? Haben Medikamente oder Verhaltensänderungen eine positive Wirkung gezeigt, oder verschlechtert sich der Zustand weiter trotz Behandlung?
  4. Allgemeine Gesundheit: Gibt es andere gesundheitliche Probleme, die das Leben des Hundes zusätzlich beeinträchtigen? Ist der Hund sehr alt und hat neben der Demenz weitere altersbedingte Beschwerden?

Hunde mit Demenz: Wann Einschläfern in Betracht ziehen?

Wenn der Hund eine stark verminderte Lebensqualität hat, anhaltend unter Angst oder Stress leidet, und keine Behandlung mehr hilft, könnte das Einschläfern eine humane Option sein, um ihm weiteres Leiden zu ersparen.

Bemerkt man als Halter, dass die täglichen Aufgaben für den Hund zur Qual werden und er keinen Spaß mehr an Aktivitäten hat, die er früher besonders liebte, sollte ehrlich überlegt werden, ob das Leben für das Tier noch lebenswert ist.

Die Entscheidung sollte immer in enger Abstimmung mit einem Tierarzt getroffen werden, der den Zustand des Hundes gut kennt.

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