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Kann ein Hund weinen?

Warum weinen Hunde?

© Pixabay

Können Hunde weinen?

von Carina Petermann

am aktualisiert

Für viele Menschen sind Hunde vollwertige Familienmitglieder. Aber haben sie auch Gefühle wie wir Menschen - können Hunde weinen, wenn sie trauern? 

Viele Hundebesitzer berichten, dass ihr Hund manchmal mit traurigen Augen schaut oder sogar Tränen in den Augen hat. Doch bedeutet das, dass Hunde wirklich weinen können, so wie wir Menschen es tun? Oder gibt es eine andere Erklärung für dieses Verhalten?

In diesem Ratgeber erfahren Sie, ob Hunde tatsächlich Emotionen durch Tränen ausdrücken, wie sie ihre Gefühle mitteilen und was es bedeutet, wenn ein Hund tränende Augen hat.

Können Hunde wirklich weinen?

Beim Menschen ist Weinen eine emotionale Reaktion auf Trauer, Schmerz oder Freude. Tränen dienen dabei nicht nur der Augenbefeuchtung, sondern auch als Ausdruck unserer Gefühle.

Bei Hunden verhält es sich jedoch anders: Hunde besitzen genauso wie wir Menschen Tränendrüsen. Diese produzieren einen Tränenfilm, welcher sich wie eine Art Schutzfilm über die Oberfläche des Auges legt. So verhilft die Tränenflüssigkeit, Fremdkörper aus dem Auge heraus zu spülen und befeuchtet gleichmäßig die Hornhaut. 

Hunde können also grundsätzliche Tränenflüssigkeit produzieren, aber sie vergießen keine Tränen aus emotionalen Gründen.

Warum hat mein Hund manchmal Tränen in den Augen?

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Hund tränende Augen hat, liegt dies meist an gesundheitlichen oder äußeren Einflüssen. Häufig sind Reizungen durch Staub, Wind oder Fremdkörper die Ursache. Auch Allergien, Infektionen oder verstopfte beziehungsweise verengte Tränenkanäle können dazu führen. Bestimmte Hunderassen, wie Möpse oder Bulldoggen, neigen aufgrund ihrer Anatomie besonders zu tränenden Augen.

Daher haben tränende Augen bei Hunden in der Regel eine medizinische und keine emotionale Ursache.

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Wie drücken Hunde Emotionen aus?

Hunde sind sehr emotionale Lebewesen, aber sie zeigen ihre Gefühle auf eine ganz andere Weise als Menschen. Statt durch Tränen kommunizieren sie mit Körpersprache, Lautäußerungen und Verhalten.

Ein trauriger Hund zeigt seine Emotionen oft durch Winseln oder Fiepen, eine gesenkte Körperhaltung oder einen abwesenden Blick. Manche Hunde ziehen sich zurück, zeigen weniger Energie und haben weniger Interesse an Futter oder Spielzeug.

Ein glücklicher Hund hingegen kann seine Freude etwa durch Schwanzwedeln ausdrücken. Er hat einen entspannten, offenen Gesichtsausdruck und zeigt oft ein aufgewecktes Verhalten. Manche Hunde springen vor Freude oder bellen in einem freundlichen, aufgeregten Ton.

Da Hunde ihre Emotionen so vielfältig ausdrücken, ist es wichtig, auf diese feinen Signale zu achten, um ihre Gefühle besser zu verstehen.

Können Hunde aus Trauer weinen?

Hunde sind in der Lage, echte Trauer zu empfinden. Sie können beispielsweise leiden, wenn ein enger Bezugspartner oder ein Artgenosse verstorben ist. Auch große Veränderungen im Umfeld, wie ein Umzug oder ein neues Familienmitglied, können einen Hund belasten. Wenn er weniger Aufmerksamkeit bekommt oder sich vernachlässigt fühlt, kann er ebenfalls Trauer empfinden.

Hunde weinen aber nicht aus Trauer – zumindest gibt es keine fundierten Beweise, die dafür sprechen. Anzeichen, dass sich der Hund in einer Trauerphase befindet, können folgende sein: 

  • Futterverweigerung
  • Unruhe und nervöses „Suchen“ nach dem vermissten Artgenossen oder Menschen
  • Teilnahmslosigkeit
  • gekrümmte Gangart
  • fehlende Motivation zu Gassi-Runden und Spielen
Können Hunde weinen
Hunde weinen nicht aus Trauer - anders als wir Menschen (Vega Gonzalez / Shutterstock)

Freudentränen bei Hunden 

Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass nur Menschen in der Lage sind, emotionale Tränen zu vergießen. Aber auch das ist umstritten und die Gefühlswelt der Hunde samt ihrer Ausdrucksformen bleibt noch lange ein Phänomen, welches weiter zu erforschen ist.

Japanische Wissenschaftler haben inzwischen nämlich herausgefunden, dass die Produktion der Tränenflüssigkeit bei Hunden beim Wiedersehen mit ihren Halter deutlich ansteigt. Dieses Phänomen führen die Forscher auf das sogenannte "Kuschelhormon" Oxytocin zurück. Dieses Hormon fördert das Wohlbefinden und stärkt die emotionale Verbindung.

Zeigen Hunde Schmerzen durch Weinen?

Wenn ein Mensch Schmerzen hat, kann es sein, dass er weint. Hunde hingegen drücken Schmerzen auf andere Weise aus.

Ein Hund, der Schmerzen hat, kann beginnen zu winseln oder an einer bestimmten Körperstelle zu lecken. Manche Hunde zeigen eine zitternde oder angespannte Körperhaltung oder vermeiden Berührungen. Sie ziehen sich möglicherweise zurück oder reagieren ungewohnt aggressiv. In vielen Fällen fressen sie weniger oder wirken unruhig.

Wenn Ihr Hund plötzlich ungewöhnlich reagiert oder sich sein Verhalten verändert, sollten Sie ihn von einem Tierarzt untersuchen lassen.

Können Hunde Mitgefühl zeigen, wenn Menschen weinen?

Viele Hundehalter berichten, dass ihr Hund sie tröstet, wenn sie traurig sind. Tatsächlich zeigen wissenschaftliche Studien, dass Hunde menschliche Emotionen erkennen und darauf reagieren.

Wenn ein Mensch weint, neigen viele Hunde dazu, sich ihrem Besitzer zu nähern. Sie legen ihren Kopf an, lecken sanft über die Hand oder das Gesicht und bleiben ruhig und aufmerksam in der Nähe. Manche Hunde fiepen oder legen sich einfach still neben ihren Menschen, um ihm Trost zu spenden.

Eine Studie der University of London hat gezeigt, dass Hunde besonders stark auf das Weinen von Menschen reagieren – mehr als auf neutrale oder fröhliche Töne. Dies legt nahe, dass Hunde nicht nur unsere Emotionen erkennen, sondern auch darauf reagieren. Hunde verstehen also unsere Gefühle, auch wenn sie selbst nicht durch Tränen weinen können.

Tränende Augen beim Hund: Was tun?

Regelmäßige Gesundheitschecks

Da überschüssige Tränenbildung beim Hund oft gesundheitliche Ursachen hat, sollten Sie dies genau beobachten. Falls die Tränen über längere Zeit anhalten oder mit anderen Symptomen einhergehen, könnte ein Tierarztbesuch ratsam sein. 

Hausmittel und Pflege

Neben tierärztlicher Versorgung gibt es einige einfache Hausmittel, die helfen können, die Augen Ihres Hundes gesund zu halten. Hierzu zählen das vorsichtige Reinigen der Augen mit einem warmen, feuchten Tuch und das Vermeiden von Umgebungen, die viele Partikel oder Schadstoffe enthalten.

Egal ob es sich um eine kleine Reizung oder ein ernsteres Problem handelt, achten Sie immer auf die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres vierbeinigen Freundes. So stellen Sie sicher, dass er glücklich und gesund bleibt – und Sie seine tatsächlichen Emotionen ohne Missverständnisse verstehen.

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