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Hund trinkt Wasser

Wie viel muss ein Hund am Tag trinken?

© ALEX_UGALEK / Shutterstock

Wie viel sollte ein Hund trinken?

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Hunde brauchen jederzeit Zugang zu frischem Wasser – daran besteht kein Zweifel. Aber wie viel sollte ein Hund trinken, damit es ihm gut geht? 

Wasser trinken ist ein lebensnotwendiges Grundbedürfnis unserer Vierbeiner. Dieser Tatsache sind sich alle Hundebesitzer bewusst. So gehört das Auffüllen des Napfes mit frischem Wasser zur täglichen Routine und steht ein Tagesausflug an, darf der Trinknapf für unterwegs im Gepäck niemals fehlen.

Meist füllen Hundehalter den Napf mehrmals täglich mit frischem Wasser auf. Viele gehen dabei nach ihrem Bauchgefühl oder nach Erfahrungswerten. Schließlich weiß jeder Hundehalter am besten, wie viel sein tierischer Mitbewohner am Tag trinkt. Aber reicht die Menge wirklich aus oder trinkt der Hund zu wenig? Die folgenden Werte sorgen für eine Orientierung bei diesem wichtigen Thema.

Wie viel sollte ein Hund am Tag trinken?

Der Flüssigkeitsbedarf von Hunden hängt von gleich mehreren Faktoren ab. Das Körpergewicht und die Ernährungsweise sind vor allem ausschlaggebend. Bekommt der Hund Nassfutter oder wird er gebarft, dann nimmt der Hund bereits mit seiner Mahlzeit Wasser auf. Je nach Hersteller variieren die Flüssigkeitsanteile – einige Futtersorten enthalten sogar 84 % Wasser.

Beim Trockenfutter – wie der Name vermuten lässt – beträgt der Flüssigkeitsanteil lediglich 3 bis 12 %, wodurch der Vierbeiner automatisch mehr Wasser trinken muss.

Auch ist zwischen den verschiedenen Aktivitätsleveln zu unterscheiden. Hat sich der Hund an einem Tag körperlich betätigt – wie zum Beispiel beim Agility oder beim Joggen mit Frauchen oder Herrchen – braucht er mehr Wasser als an einem entspannten Sofatag. In den folgenden Absätzen sind all diese Kriterien berücksichtigt.

Auch unterwegs sollte ein Hund immer trinken können© Ann Tyurina / Shutterstock

Sehr kleine Hunde – ca. 5 kg

Zu dieser Kategorie gehören beispielsweise Havaneser, Malteser und Zwergpinscher.

Normale Aktivität:

Ernährung mit Trockenfutter: 200 bis 500 ml

Ernährung mit Nassfutter oder Barf: 25 bis 250 ml

Erhöhte Aktivität:

Ernährung mit Trockenfutter: 500 bis 750 ml

Ernährung mit Nassfutter oder Barf: 250 bis 500 ml

Kleine Hunde – ca. 10 kg

Um die 10 Kilogramm bringen unter anderem Französische Bulldoggen, Dackel und Cairn Terrier auf die Waage.

Normale Aktivität

Ernährung mit Trockenfutter: 400 bis 1000 ml

Ernährung mit Nassfutter oder Barf: 50 bis 500 ml

Erhöhte Aktivität

Ernährung mit Trockenfutter: 1000 bis 1500 ml 

Ernährung mit Nassfutter oder Barf: 500 bis 1000 ml

Mittelgroße Hunde – ca. 20 kg

Beispiele für mittelgroße Hunde sind Border Collie, Australian Shepherds und English Springer Spaniel.

Normale Aktivität

Ernährung mit Trockenfutter: 800 bis 2000 ml

Ernährung mit Nassfutter oder Barf: 100 bis 1000 ml

Erhöhte Aktivität

Ernährung mit Trockenfutter: 2000 bis 3000 ml

Ernährung mit Nassfutter oder Barf: 1000 bis 2000 ml

Große Hunde – ca. 30 kg

Zu den großen Hunden mit einem Gewicht von etwa 30 Kilogramm zählen Labrador Retriever, Deutscher Schäferhund und Deutscher Boxer.

Normale Aktivität

Ernährung mit Trockenfutter: 1200 bis 3000 ml

Ernährung mit Nassfutter oder Barf: 150 bis 1500 ml

Erhöhte Aktivität

Ernährung mit Trockenfutter: 3000 bis 4500 ml

Ernährung mit Nassfutter oder Barf: 1500 bis 3000 ml

Säugende Hündinnen haben einen höheren Flüssgkeitsbedarf© Sidiy / Shutterstock

Trächtige und laktierende Hündinnen:

Während der Trächtigkeit und Laktation hat eine Hündin nicht nur einen erhöhten Bedarf an bestimmten Proteinen, Mineralstoffen und Vitaminen. Da sie Muttermilch produziert und diese nach der Geburt an ihre Welpen abgibt, muss sie ihren Flüssigkeitshaushalt auch durch eine entsprechend größere Wasseraufnahme kompensieren. 

Falls die Hündin durch Stress oder andere Faktoren wie etwa Unwohlsein hin und wieder das Trinken „vergisst“, können Sie ihr Futter mit etwas Wasser anreichern.

Hohe Temperaturen:

Genauso wie bei uns Menschen auch, benötigen Hunde an wärmeren Tagen eine höhere Flüssigkeitszufuhr. Im Sommer ist es daher ratsam, den Wassernapf mehrmals am Tag neu aufzufüllen. Hundehalter sollten frisches Wasser jedoch nicht nur bei Bedarf nachgießen. Herrschen hohe Temperaturen können sich Keime rasant vermehren. Für mehr Hygiene im Wassernapf gilt: Lieber ein Mal zu viel als ein Mal zu wenig frisches Wasser geben.

Wichtig: Kaltes Wasser erfrischt! Dennoch sollte die Flüssigkeit immer Zimmertemperatur haben. Die Zufuhr von kaltem Wasser kann bei Hunden zu Magenreizungen, Erbrechen und Durchfall führen.

Dehydration: Das passiert, wenn der Hund langfristig zu wenig trinkt

Jede Körperzelle ist auf eine ausreichende Wasserversorgung angewiesen. Wenn ein Hund an einem Tag – zum Beispiel durch Stress, weil die Nachbarshündin läufig ist – kaum etwas trinkt, besteht kein Grund zur Sorge. Hält die Trinkverweigerung allerdings weiter an oder gibt es bei starker Hitze für längere Zeit keine Trinkgelegenheit, besteht die Gefahr einer Dehydration (auch: Dehydrierung). Dabei handelt es sich um einen ernstzunehmenden Zustand, der im schlimmsten Fall tödlich endet.

Im frühen Stadium einer Dehydration können Symptome wie Lethargie, erhöhte Müdigkeit und auch Krampfanfälle auftreten. Später kann auch der Kreislauf eines Hundes zusammenbrechen. Ist ein Hund stark dehydriert, besteht für ihn akute Lebensgefahr.

Besonders im Sommer erlebt man in den Tierarztpraxen gehäuft Fälle von forgeschrittener Dehydration. Es ist daher wichtig, das Thema „Flüssigkeitsbedarf von Hunden“ nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und jederzeit ausreichend Wasser zur Verfügung stellen.

Hunde sollten jederzeit Zugang zu frischem Wasser haben© alexei_tm / Shutterstock

Flüssigkeitsbedarf von Hunden: Hinweise

Die oben angegebenen Mengenempfehlungen dienen lediglich als Orientierung. Stellen Sie fest, dass Ihr Hund ungewöhnlich viel trinkt und keine Gründe wie Sommerhitze oder körperliche Betätigung dahinterstecken? Dann sollten Sie Ihren Vierbeiner einem Tierarzt vorstellen, um die Ursache zu ermitteln. Eine vermehrte Wasseraufnahme kann ein Anzeichen für verschiedene Erkrankungen wie Diabetes oder eine Nierenerkrankung sein.

Zu viel trinken beim Hund muss aber nicht immer auf eine schwerwiegende Erkrankung hindeuten. Unsere Vierbeiner trinken beispielsweise auch mehr, wenn sie ein Futter nicht gut vertragen haben und daraufhin kurzfristig mit Durchfall reagieren. Bei Diarrhoe ist es wichtig, dem Hund mehr Wasser zur Verfügung zu stellen, damit dieser seinen Wasserhaushalt wiederherstellen kann. 

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