Der Border Collie gilt als der intelligenteste Hund seiner Art und seine Welpen sind besonders beliebt - nicht nur als Mischling, sondern auch reinrassig aus der Zucht. Er eignet sich als Arbeitshund für die Arbeit am Vieh und an Schafen, zur Ausbildung zum Spür-, Blinden- oder Therapiehund und für zahlreiche Hundesportarten. Er ist ausdauernd, intelligent und willensstark, der perfekte Begleiter für dynamische Hundebesitzer, die ihrem Liebling viel Zeit und Aufmerksamkeit widmen können. Er braucht Beschäftigung und will sowohl körperlich als auch geistig gefordert werden. Der Border Collie ist ein sehr sensibler Hund und eignet sich eher für hundeerfahrene Halter, die auf die physischen und psychischen Bedürfnisse ihres Vierbeiners eingehen und ihnen gerecht werden können.
Wichtige Informationen
Border Collie: Lebenserwartung :
Zwischen 13 und 16 Jahren
Charakter :
Anhänglich, Verspielt, Intelligent
Größe :
Mittel
Felltyp :
Kurz, Lang
Preis :
Zwischen 850 € und 2350 €
FCI-Gruppe
FCI-Gruppe
Gruppe 1 - Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
Sektion
Sektion 1 : Schäferhunde
Border Collie: Farben, Größe, Gewicht
Größe
Weibchen
Zwischen 48 und 52 cm
Männchen
Zwischen 50 und 55 cm
Border Collie: Gewicht
Weibchen
Zwischen 15 und 20 kg
Männchen
Zwischen 15 und 20 kg
Fellfarbe
Bei dieser Art von Hütehunden sind praktisch alle Fellfarben und Farbkombinationen erlaubt. Die meisten Border Collies sind schwarz-weiß, schwarz-braun, weniger häufig auch dreifarbig (tricolor), blue-merle, red-merle, rot-weiß, usw.
Nur Weiß darf im Haarkleid des Border Collies nicht dominieren.
Felltyp
Es gibt zwei anerkannte Varianten: halblanges Haar und Stockhaar.
Das Deckhaar ist dicht und die Unterwolle dicht und flaumig.
Augenfarbe
Die Augen sind meist braun, außer bei Merles, wo ein Auge oder beide Augen teilweise oder ganz blau sein können.
Beschreibung des Aussehens
Der Border Collie ist ein wohl proportionierter, athletisch gebauter, muskulöser Hund von mittlerer Größe und Knochenstärke und harmonischem Aussehen. Er ist ausdauernd, wendig und wie geschaffen für die tägliche Arbeit mit Herden. Seine körperlichen sowie auch geistigen Fähigkeiten prädestinieren ihn außerdem für zahlreiche Hundesportarten und Disziplinen wie Agility, Obedience, Canicross oder Treibball.
Border Collie: Temperament und Charakter
Anhänglich
Der Border Collie ist seinem Halter treu ergeben. Er hat nur Augen für seinen Menschen und ist stets gewillt, es ihm recht zu machen. Dieser Charakterzug macht ihn zu einem übersensiblen Hund. Seine unbedingte Anhänglichkeit und sein Wille zum Gehorsam lassen ihn zuweilen sehr empfindlich reagieren und sind möglicherweise schwer zu handhaben.
Zu Hause ist der Border Collie ein angenehmer Zeitgenosse, der seinem Familienverband sehr nahesteht, insofern auf seine Bedürfnisse eingegangen wird.
Verspielt
Der Border Collie spielt gern mit Groß und Klein. Je mehr er beim Spielen auch geistig gefordert wird, desto besser gefällt es ihm.
Tatsächlich bevorzugt dieser aktive Arbeitshund eher sein Intellekt herausfordernde Spiele, die ihn stimulieren und seine Intelligenz fördern.
Ruhig
Der Border Collie gilt gern als hyperaktiv. Diese Art von Hund verbringt nicht viel Zeit mit Schlafen im Körbchen. Um sich wohlfühlen zu können, will er ständig stimuliert werden.
Doch sind seine Bedürfnisse erst einmal befriedigt, schätzt auch er ein bequemes Plätzchen zum Ausruhen, abseits von Lärm und Trubel. Dabei bleibt er trotzdem aufmerksam und sprungbereit. Selbst beim Ausruhen entgeht ihm auch nicht die kleinste Geste und Bewegung seines Menschen. Alles wird von ihm beobachtet und analysiert.
Intelligent
Der zum Hüten von Schafen gezüchtete und geborene Hund gilt zu Recht als der intelligenteste Hund seiner Rasse. Der Border Collie ist extrem lernwillig und lernbegierig. Er ist stets darauf bedacht, es seinem Halter recht zu machen. Das Erlernen neuer Befehle, Tricks und Aufgaben fällt ihm daher nicht schwer.
So mancher Hundehalter ist von diesem schnell lernenden und reagierenden Hund überfordert. Um ihn nicht zu langweilen und zu demotivieren, müssen ihm ständig neue und schwierigere Kunststücke und Tricks beigebracht werden.
Seine Intelligenz prädestiniert ihn für die verschiedensten Herausforderungen. Darum bekommen Border Collies beim Hundesport auch so oft Auszeichnungen in Disziplinen wie Agility und Obedience.
Jagdfreudig
Dieser Hütehund treibt Tiere lieber zusammen als sie zu jagen. Doch es gibt auch Border Collies mit einem ausgesprochenen Jagdinstinkt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sein Interesse für das Hüten von Herdentieren weniger entwickelt ist.
Scheu
Der sehr sensible und seinem Halter sehr verbundene Border Collie ist fremden Menschen gegenüber relativ scheu und misstrauisch.
Dazu kommt, dass sein angeborenes Hüteverhalten den Hund dazu veranlassen kann, einen Fremden bellend zu umkreisen, wenn nicht sogar in die Waden zu kneifen. Diesem Verhalten gegenüber gilt es, wachsam zu sein und ein Auge darauf zu haben, dass es nicht in Aggressivität umschlägt.
Unabhängig
Die unbedingte Anhänglichkeit des Border Collies seinem Halter und seiner sozialen Gruppe gegenüber machen ihn zu einem stark abhängigen Hund.
Während er bei der Arbeit so manches Problem allein lösen und durchaus Initiative ergreifen kann, bleibt er selbst nach getaner Arbeit noch immer auf seinen Halter fixiert und ist stets bereit, auf ein Zeichen oder einen Befehl desselben zu reagieren.
Verhalten des Border Collies
Kann alleine bleiben
Dieser Hund will ständig stimuliert werden. Der Border Collie ist kein Hund, der alleine bleiben kann. Wenn er sich selbst überlassen bleibt und sich langweilt, kann er schwere Verhaltensstörungen davontragen.
Aus diesem Grund finden sich immer wieder von ihren Herren verstoßene Border Collies in den Boxen der Tierheime wieder. Die Halter dieser Hund waren den Energiebündeln und stets nach Bewegung und Beschäftigung verlangenden Exemplaren dieser Rasse einfach nicht gewachsen.
Gehorsam
Viele Menschen halten intelligente Hunde für leicht erziehbar. Dem ist leider nicht so! Ganz im Gegenteil. Je intelligenter ein Hund ist, desto eher wird er sich den erhaltenen Befehlen widersetzen, insofern er keinen Sinn oder vielleicht sogar einen Widerspruch darin sieht.
Die beste Voraussetzung für ein harmonisches Zusammenleben und eine gelungene Beziehung zwischen dem Border Collie und seinem Menschen ist daher immer noch eine sein Wesen und seine Bedürfnisse berücksichtigende, faire, kohärente und den Prinzipien der positiven, konsequenten Erziehung entsprechende Schulung.
Unter diesen Bedingungen ist es ein Vergnügen, den Border Collie zu erziehen und zu trainieren. Er begreift schnell, was von ihm erwartet wird und es eröffnen sich dem Team Hund-Mensch nahezu unbegrenzte Ausbildungsmöglichkeiten.
Bellen
Wie viele Hütehunde neigt auch der Border Collie zum Bellen, um Aufmerksamkeit zu erwecken und wenn er nicht bekommt, was er will. Als Hütehund bringt er so Bewegung in die Herde. Außerdem ist es ein Mittel für ihn, Energie abzubauen, wenn er nicht ausgelastet ist.
Ausreißer
Wegzulaufen ist eigentlich nicht seine Art. Es ist dem Border Collie zuwider, seine soziale Gruppe zu verlassen, außer er erhält den ausdrücklichen Befehl dazu.
Zerstörerisch
Ist der Border Collie nicht ausgelastet und unbefriedigt, kann er destruktiv werden, vor allem wenn er längere Zeit allein gelassen wird.
Gierig
Der Border Collie ist kein verfressener Hund. Doch die kleinen Leckereien, mit denen er beim Training belohnt wird, um ihn zu motivieren, weiß er trotzdem zu schätzen.
Border Collie als Wachhund
Seiner Sensibilität und seinem Hüteinstinkt ist zu verdanken, dass der Border Collie seine Familie und sein Revier verteidigt, wenn er sie bedroht fühlt. Sei die Bedrohung gerechtfertigt oder auch nicht.
Viele Hütehunde haben einen ausgesprochenen Wachinstinkt. Beim Border Collie ist er zwar nicht ausgeprägt, doch immerhin vorhanden.
Border Collie als Ersthund
Der Border Collie ist nicht unbedingt ein Hund für Anfänger. Er eignet sich nur für Halter, die sowohl das notwendige Verständnis als auch die Zeit aufbringen, sich mit diesem energiegeladenen Hund zu beschäftigen.
Ein wohl erzogener Border-Collie-Welpe kann ein guter Begleit- und Familienhund werden. Erziehungsfehler führen bei ihm jedoch schnell zu unerwünschten Fehlverhalten, mit denen Ersthalter oft überfordert sind.
Dieser Hund ist eher etwas für erfahrene Hundehalter.
Auf einem Bauernhof mit freiem Auslauf fühlt er sich am wohlsten. Auch ein Haus mit Garten ist für ihn geeignet, insofern er täglich genügend Auslauf und Beschäftigung bekommt und nicht nur auf einem begrenzten Raum drinnen und draußen gehalten wird.
Sportlich
Als ursprünglicher Arbeits- und Hütehund braucht der Border Collie viel Auslauf und Sport und will ständig beschäftigt und stimuliert werden. Doch nur wenn er auch geistig gefordert wird, fühlt er sich wirklich ausgelastet.
Aktivitäten wie ein Hüte-Training oder Treibball, die seinem Urinstinkt am nächsten kommen, sind natürlich ideal, doch er begleitet seinen Menschen auch gern beim Jogging oder Radfahren.
Reisen
Seine mittlere Größe erleichtert es ihm, seinen Menschen auch auf Reisen zu begleiten, sei es im Auto oder mit der Bahn.
Nur sollte er möglichst von klein an daran gewöhnt und dementsprechend erzogen werden, damit Transport und Reise möglichst harmonisch und reibungslos verlaufen.
Wird ein Border Collie von klein an mit anderen Hunden vertraut gemacht und an den Umgang mit ihnen gewöhnt, kommt er auch später gut mit anderen Hunden aus.
Vorsicht ist nur bei intakten Rüden im Umgang mit anderen unkastrierten Rüden geboten, gegenüber denen er sich dominant zeigen kann.
Border Collie mit Kindern
Der Border Collie versteht sich gut mit Kindern und spielt auch gern mit ihnen. Nur sollten gewisse Verhaltensmaßregeln eingehalten und Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um ein harmonisches und gefahrloses Zusammenspiel zu gewährleisten.
Mit Kleinkindern sollte er nie unbeaufsichtigt gelassen werden. Und Vorsicht ist auch beim Umgang eines sehr empfindlich reagierenden Hundes mit Kindern geboten. Die vielleicht als inkohärent empfundene Energie der Kinder könnte ihm zu viel werden, seinen angeborenen Hüteinstinkt zum Durchbruch bringen und ihn zum Kneifen verleiten.
Der Preis eines Border Collies hängt von seiner Herkunft ab. Für einen im Zuchtbuch eingetragenen Hund mit Stammbaum und Ahnentafel muss im Durchschnitt mit 850 € gerechnet werden. Je nach Abstammung und erhaltenen Auszeichnungen kann sein Preis jedoch bis zu 2.350 € betragen.
Dazu muss mit monatlichen Kosten zwischen 30 bis 50 € für Ernährung und Zubehör gerechnet werden.
Fellpflege des Border Collies
Die Fellpflege des Border Collies hängt von seinem Felltyp ab. Beim stockhaarigen Border Collie reicht regelmäßiges Bürsten zur Fellpflege, um abgestorbenes Deckhaar und abgestoßene Unterwolle zu entfernen und das Fell schön zu erhalten.
Mäßig halblanges Haar sollte dagegen nicht nur regelmäßig gebürstet, sondern auch sorgfältig gekämmt und entknotet werden, um nicht zu verfilzen.
Haarausfall
Der Border Collie haart das ganze Jahr über stark, vor allem aber im Frühjahr und Herbst, den natürlichen Phasen des Fellwechsels.
Ernährung des Border Collies
Der energiegeladene und bewegungsfreudige Border Collie braucht eine seinen Erfordernissen gerechte Ernährung, vor allem wenn er als Arbeits- und Hütehund von Schafen oder Rindern eingesetzt wird.
Der Border Collie kann sowohl Trockenfutter, Nassfutter oder auch Rohfutter bekommen. Nassfutter allein (aus der Dose) reicht allerdings nicht aus! Außerdem sollte sein Futter möglichst über zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag verteilt werden, um Schlingen zu vermeiden.
Border Collie: Lebenserwartung und Krankheiten
Border Collie: Lebenserwartung
Der Border Collie hat eine Lebenserwartung von 13 bis 16 Jahren.
Robust
Der Border Collie könnte als robuster Hund gelten, wenn da nicht all die durch seine Rasse bedingten erblichen Belastungen wären, die ihn eher zu einem empfindlichen Hund machen.
Hitzeverträglich
Der sehr ausdauernde Border Collie verträgt Hitze, doch nicht im Übermaß, vor allem nicht, wenn er ständig in Bewegung ist.
Kälteverträglich
Seine dichte Unterwolle schützt ihn gegen Unwetter und feuchte Kälte. Doch sollte er keiner extremen Kälte ausgesetzt werden.
Neigt zu Übergewicht
Durch seine Sensibilität und seine praktisch ständige körperliche Bewegung neigt der Border Collie selten zu Übergewicht. Die Gefahr zuzunehmen besteht nur, wenn er körperlich nicht ausgelastet ist.
Wie bei allen Collies empfiehlt es sich dringend, den Border Collie dem MDR1-Gentest zu unterziehen. Ist er Träger des MDR1-Gendefekts, läuft er Gefahr, auf manche Medikamente wie auch Wurmkuren und Antiparasitika überempfindlich zu reagieren.
Gut zu wissen
Der Border Collie ist der einzige Hund, dessen Schönheitskriterien in keinem Zuchtstandard vermerkt sind, da Optik und Einheitlichkeit für seine Rasse nur eine untergeordnete Rolle spielen. Für ihn sind die Fähigkeiten zur Arbeit und zum Hüten weit wichtigere Auswahlkriterien.
Wie auch bei einigen anderen Hunderassen wird bei der Zucht von Border Collies dennoch zwischen einer Showlinie und einer Arbeitslinie unterschieden. Hunde der Showlinie sind größer, ruhiger und eher für Familie geeignet. Arbeitshunde dagegen sind meist schlanker, aktiver und damit fordernder.
Einen Beliebtheitsschub bekam der Border Collie mit dem Film „Ein Schweinchen namens Babe” (1995) durch die Hündin Fly.
Geschichte
Die Geschichte des Border Collies ist einzigartig. Seine Rasse ist sehr alt und findet schon in Zitaten aus dem 17. Jahrhundert unter ihrem heutigen Namen Erwähnung. Einer Zeit, in der es Hunderassen im heutigen Sinne noch gar nicht gab! Tatsächlich jedoch entspricht der Name Border Collie einfach einer ziemlich allgemeinen Definition der schottischen Hütehunde, auch Englisch Collies, die in dem breiten Grenzgebiet - den Borders - zwischen England und Schottland lebten. Was so außergewöhnlich daran ist: Anfang des Jahrhunderts, als in England die ersten Prüfungen für Hütehunde organisiert wurden, hat man festgestellt, dass sämtliche Hütehunde der Borders vom selben Typ waren. Und das, obwohl die Schäfer keinerlei Selektion praktiziert hatten, da sie nur an den Fähigkeiten zum Hüten dieser Hunde interessiert waren. Offiziell anerkannt wurde die schottische Rasse zum ersten Mal im Jahre 1982. So kommt es, dass der Border Collie einerseits die wohl älteste Hunderasse und offiziell die vielleicht jüngste bekannte Hunderasse der Geschichte des Hundes ist.
Namen
Gute Namen für einen Border Collie: Flash, Joy, Loki, Skippy