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Magendrehung beim Hund: Hund auf Operationstisch
© Shutterstock

Magendrehung beim Hund: Höchste Alarmstufe!

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Die Magendrehung beim Hund gehört zu den ernsthaftesten akuten Erkrankungen. Zwar kommt sie relativ selten vor, kann aber binnen kürzester Zeit tödlich enden.

Sie ist das Schreckgespenst eines jeden Hundehalters: Die Magendrehung beim Hund. Jeder hat schon ein mal davon gehört und weiß, dass eine Magendrehung, wenn sie nicht schnellstmöglich behandelt wird, kein gutes Ende nimmt.

Aber, was verbirgt sich wirklich hinter einer Magendrehung beim Hund? Dieser Ratgeber erklärt unter anderem, wie Halter eine Magendrehung beim Hund erkennen, was sie dann tun können und wie sie der Magendrehung borbeugen können

Magendrehung beim Hund: Das steckt dahinter

Im Magen entstehen aufgrund der Verdauung permanent Gase. Diese entweichen in normaler Position entweder durch den Mageneingang oder -ausgang. Kommt es zu einer Magendrehung (Torsio Ventriculi), dreht sich der Magen des Hundes um die Längsachse.

Ein- und Ausgang des Magens werden unmittelbar zugeschnürt. Die Gase können nicht mehr entweichen. Der Magen bläht auf, dehnt sich aus und wird hart. Außerdem werden Blutgefäße abgeschnürt. Es entsteht eine Sauerstoffunterversorgung. Unter Umständen stirbt das betroffene Gewebe ab.

  • Vor allem große Hunde sind gefährdet
  • Gasbildung im Bauchraum, Würgen und Unruhe gehören zu den Symptomen
  • Bei Verdacht muss das Tier sofort zum Veterinär gebracht werden

Magendrehung beim Hund: Symptome

Nach dem Fressen sollten Hundehalter ihr Tier gut im Auge behalten und mögliche Symptome erkennen. Folgende sieben Anzeichen sind ernst zu nehmen:

  • Aufgeblähter Bauch: Eine auffällige Vergrößerung und Spannung des Bauches.
  • Versuch zu erbrechen: Der Hund versucht zu erbrechen, aber es kommt nur wenig oder gar nichts heraus.
  • Unruhe und Schmerzen: Der Hund zeigt Anzeichen von Unruhe, Nervosität oder Schmerzen, wie zum Beispiel Wimmern, ständiges Hin- und Herlaufen oder Hecheln.
  • Apathie und Schwäche: Plötzliche Schwäche oder Zusammenbruch, der Hund liegt viel und ist schwer zu motivieren aufzustehen.
  • Schnelles, flaches Atmen: Atemnot oder schnelle Atmung.
  • Blasse Schleimhäute: Blasse oder bläuliche Schleimhäute im Maul oder an den Augenlidern.
  • Schock: Zeichen eines Schocks wie blasse Schleimhäute, schneller Herzschlag und schwacher Puls.
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Magendrehung beim Hund: Anzeichen im Detail

Hat sich der Magen verdreht, leidet der Hund unter Schmerzen. Das äußert sich, indem das Tier unruhig auf- und abgeht, hechelt und/oder winselt. Der Hund fühlt sich offensichtlich nicht wohl.

Nach der Magendrehung wird der Hund würgen und versuchen zu erbrechen. Auf diese Weise will er das unangenehme Gefühl im Bauch loswerden. Da der Magen jedoch längst verdreht und der Ausgang verschlossen ist, kommt es nicht zum Erbrechen.

Auch Wasser wird nach kurzer Zeit wieder erbrochen. Schließlich kann es nicht in den Magen gelangen und wird deshalb vom Körper wieder herausbefördert.

Durch die im Magen entstehenden Gase kommt es zu einer deutlichen Verhärtung des Bauchraums hinter den Rippen. Das ist nicht nur zu sehen, sondern durch Abtasten auch deutlich zu spüren. Außerdem klingt der Bauchraum hohl.

Magendrehung beim Hund erkennen

Kein Hund ist per se vor einem verdrehten Magen gefeit. Auch konnten bisher keine eindeutigen Ursachen herausgestellt werden. Klar ist jedoch, dass es ausschlaggebende Faktoren gibt, die die Erkrankung begünstigen, wie Größe des Hundes, Zeitpunkt und Futterbeschaffenheit.

Hund mit Magendrehung: Große Rassen sind besonders gefährdet

Je größer die Rasse, desto höher das Risiko einer Magendrehung. Genau genommen geht es um das Verhältnis vom Umfang des Brustkorbes zum Umfang des Bauches. Hunde mit einer schmalen Taille und einem tiefen Brustkorb sind besonders gefährdet. 

Dazu zählen zum Beispiel ein Deutscher Schäferhund, aber auch eine Deutsche Dogge. Bei ihnen hat der Magen im Bauchraum besonders viel Platz und kann sich leichter verdrehen. Eine Magendrehung kann jedoch auch bei kleinen Hunden vorkommen.

Magendrehung beim Hund: Ursachen Futter und Zeit

Die Größe der Mahlzeit ist ein weiterer wichtiger Faktor. Große Mahlzeiten führen schneller zur Magendrehung. Auch sollten große Hunde nach dem Fressen nicht herumtoben. Dabei kann sich das Organ besonders schnell verdrehen.

Trockenfutter ist in verschiedenen Größen erhältlich. Zu kleine Futterbröckchen verleiten den Hund zum Schlingen. Dabei schluckt er vermehrt Luft, was eine Verdrehung ebenfalls begünstigt.

Übrigens: Bei älteren Hunden ist die Gefahr einer Magendrehung ebenso größer. Stress bei der Nahrungsaufnahme sollte auch bei ihnen vermieden werden.

Alter Hund; Magendrehung
Magendrehung beim Hund: Alte Hunde schweben in größerer Gefahr daran zu erkranken © Shutterstock

Magendrehung beim Hund: Wie schnell muss ich handeln?

Schon beim Anfangsverdacht auf eine Magendrehung ist sofortiges Handeln gefordert. Da der Vorfall immer tödlich enden kann, sollte der Hundehalter keine Zeit verlieren, um das Schlimmste zu verhindern. Innerhalb von einer halben Stunde können bereits starke Komplikationen auftreten. Der Hund muss sofort dem Tierarzt vorgestellt werden!

Eine Magendrehung erfordert oft eine Notoperation, um den Magen zurückzudrehen und gegebenenfalls zu stabilisieren, sowie eine intensive Nachsorge.

Hund mit Magendrehung: Diagnose und Behandlung

Die Diagnose muss, ebenso wie die Behandlung, zügig erfolgen. Nur so können im Falle einer Magendrehung beim Hund die Überlebenschancen erhöht werden. Als Erstes wird das Tier abgetastet und geröntgt. Bestätigt sich der Verdacht, werden die Gase mittels Punktion aus dem Bauchraum geleitet.

Ziel dieser Maßnahmen ist es, dass der Magen sich von selbst wieder in seine Ursprungsstellung bringt, also eine erneute Magendrehung. So entspannt sich die Magenregion inklusive Magenwänden, Gewebe und Gefäßen. Die Magendrehung beim Hund erfordert nur dann eine OP, wenn das Organ sich nicht selbst zurückdreht.

Magendrehung beim Hund: Überlebenschance

Die Überlebenschancen eines Hundes mit einer Magendrehung sind stark abhängig von der Schnelligkeit und Qualität der tierärztlichen Versorgung. Eine schnelle Diagnose und sofortige Behandlung sind entscheidend.

Die statistische Überlebensrate nach einer erfolgreichen Operation und angemessener Nachsorge liegt in der Regel zwischen 80% und 90%. Hinzu kommen allerdings auch noch Faktoren wie der Allgemeinzustand des Hundes vor der Magendrehung. Liegen Vorerkrankungen vor, ist das OP-Risiko immer etwas höher.

Magendrehung beim Hund: Wie lange nach dem Fressen ausruhen?

Um das Risiko einer Magendrehung bei Hunden zu verringern, ist es wichtig, dass Hunde nach dem Fressen eine Ruhephase haben. 

Es empfiehlt sich, Hunde mindestens 1 bis 2 Stunden nach dem Fressen ruhig zu halten. Während dieser Zeit sollten sie keine intensive körperliche Aktivität ausüben. Spaziergänge sollten gemächlich sein, und intensive Spiele oder Trainingseinheiten sollten vermieden werden.

Magendrehung bei Hunden vorbeugen

Das Risiko der Erkrankung besteht bei großen Hunden immer. Mit ein paar Tricks kann man der Magendrehung beim Hund jedoch gezielt vorbeugen:

  • Anti-Schling-Napf: Näpfe mit integrierten „Hindernissen“ hindern den Hund daran, zu schnell zu schlingen
  • Trockenfutter einweichen: In Wasser eingeweichte Bröckchen werden ebenfalls langsamer aufgenommen
  • Kein Toben nach dem Fressen: Nach dem Fressen ist Ruhe angesagt – getobt wird vorher!
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