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Darf der Hund Mohn essen?
© Kasefoto / Shutterstock; Ermak Oksana / Shutterstock (Symbolbild)

Dürfen Hunde Mohn essen?

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Viele Hundehalter sind sich unsicher, wenn es um Mohn für Hunde geht. Erfahren Sie jetzt, warum Sie Ihren Vierbeiner davor tatsächlich besser schützen sollten!

Viele Hundehalter sind verunsichert, wenn es um die Ernährung ihrer Vierbeiner geht. Eine häufig gestellte Frage betrifft Lebensmittel, die für Menschen unbedenklich oder sogar gesund sind, aber für Hunde gefährlich sein können. Für viele überraschend ist, dass es sich beim Mohn genau um so ein Lebensmittel handelt, das oft zur Diskussion steht.

Ganz besonders, da wir Menschen Mohn auf dem Brötchen oder im Kuchen schätzen. Deshalb kann es schnell mal passieren, dass der Hund etwas mit den schwarzen Körnchen stiebitzt. Wir erklären, wieso das ein echtes Problem sein kann.

Darf der Hund Mohn essen?

Die kurze Antwort ist: Nein, Hunde sollten keinen Mohn essen. Die ausführliche Begründung ist komplexer und erfordert ein Verständnis der verschiedenen Mohnsorten und ihrer Inhaltsstoffe.

Die Gefahren von Mohn für Hunde

Mohn, insbesondere Schlafmohn (Papaver somniferum), enthält Alkaloide wie Morphin, Codein und Thebain. Diese Substanzen sind Opioide und können bei Hunden, selbst in geringen Mengen, schwerwiegende toxische Reaktionen hervorrufen.

Opioid-Vergiftung

Die im Mohn enthaltenen Alkaloide wirken auf das zentrale Nervensystem des Hundes. Dies kann zu einer Reihe von Symptomen führen, die von mild bis lebensbedrohlich reichen:

  • Atemdepression: Dies ist eines der gefährlichsten Symptome. Die Atmung des Hundes kann flacher werden und sich verlangsamen, was zu Sauerstoffmangel führt.
  • Sedierung und Lethargie: Der Hund wirkt ungewöhnlich müde, benommen und reagiert kaum auf Reize.
  • Magen-Darm-Probleme: Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung können auftreten.
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Veränderungen der Herzfrequenz und des Blutdrucks sind möglich.
  • Zittern und Krämpfe: In schweren Fällen kann es zu Muskelzittern, Unruhe und sogar Krampfanfällen kommen.
  • Pupillenveränderungen: Die Pupillen können verengt oder erweitert sein.
  • Koma und Tod: Ohne schnelle tierärztliche Behandlung kann eine schwere Mohnvergiftung zum Koma und schließlich zum Tod führen.
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Warum ist Mohn für Hunde giftig? 

Hunde sind aufgrund ihres Stoffwechsels und ihrer geringeren Körpergröße empfindlicher gegenüber Opioiden als Menschen. Eine Menge, die für einen Menschen vielleicht nur eine leichte Wirkung hätte, kann für einen Hund bereits toxisch sein.

Wieviel Mohn ist für Hunde unproblematisch? 

Es gibt keine allgemein anerkannte "sichere" Dosis von Mohn für Hunde. Selbst kleine Mengen, die in Backwaren oder Lebensmitteln enthalten sind, können bei empfindlichen Hunden oder kleinen Rassen Probleme verursachen. Die genaue Konzentration der Alkaloide im Mohn variiert stark je nach Sorte, Anbaugebiet und Verarbeitung.

Mohnsorten: Sind alle für Hunde gleich gefährlich?

Es gibt verschiedene Mohnsorten, aber nicht alle sind für den Verzehr oder die Verwendung in Lebensmitteln bestimmt:

  • Schlafmohn (Papaver somniferum): Dies ist die bekannteste Mohnsorte, aus der sowohl Opium gewonnen wird als auch die Samen für Backzwecke. Die Samen des Schlafmohns enthalten Alkaloide, wenn auch in deutlich geringerer Konzentration als das Milchsekret der Kapsel. Dennoch sind sie die Hauptursache für die Vergiftungsgefahr bei Hunden.
  • Klatschmohn (Papaver rhoeas): Diese Mohnsorte ist in der Regel im Feld zu finden und ihre Samen werden nicht für den Verzehr verwendet. Obwohl er nicht die gleichen Mengen an Opioiden wie Schlafmohn enthält, sollten Hunde auch Klatschmohn nicht fressen.
  • Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica): Dieser Mohn gehört nicht zur Gattung Papaver, sondern zur Gattung Eschscholzia. Er enthält andere Alkaloide (z.B. Kalifornidin, Protopin), die beruhigend wirken können. Dennoch ist er für Hunde nicht geeignet und kann Magen-Darm-Probleme verursachen.

Unabhängig von der spezifischen Mohnsorte ist es am sichersten, Hunden jeglichen Kontakt mit Mohn und mohnsamenhaltigen Produkten zu verbieten.

Hunde und "versteckter" Mohn in Lebensmitteln

Oft ist Mohn in Backwaren wie Brötchen, Kuchen, Gebäck oder Mohnstrudel enthalten. Auch in einigen Gewürzmischungen oder Salaten kann Mohn vorkommen. Achten Sie immer auf die Zutatenliste, wenn Sie Ihrem Hund Reste oder Snacks geben möchten.

Mohn ist für Hunde giftig
Viele Lebensmittel enthalten Mohn - schlecht für Hunde (Esin Deniz / Shutterstock - Symbolbild)

Was tun, wenn der Hund Mohn gegessen hat?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund Mohn oder ein mohnsamenhaltiges Produkt gefressen hat, handeln Sie schnell und besonnen:

  • Keine Panik: Bleiben Sie ruhig, um Ihren Hund nicht zu verunsichern.
  • Sofort den Tierarzt kontaktieren: Rufen Sie umgehend Ihren Tierarzt an oder suchen Sie die nächste Tierklinik auf. Beschreiben Sie genau, was und wie viel Ihr Hund gefressen haben könnte, und wann es passiert ist. Wenn möglich, bringen Sie eine Probe des gegessenen Lebensmittels mit.
  • Kein Erbrechen auslösen: Versuchen Sie nicht, selbst Erbrechen auszulösen, es sei denn, Ihr Tierarzt weist Sie explizit dazu an. Dies kann in manchen Fällen schädlich sein.
  • Beobachten Sie Ihren Hund: Achten Sie auf Symptome wie Lethargie, Atembeschwerden, Erbrechen, Durchfall, Zittern oder Krämpfe.
  • Tierärztliche Behandlung: Der Tierarzt wird die Situation beurteilen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Dazu können das Auslösen von Erbrechen (wenn die Aufnahme kurz zuvor erfolgte), die Verabreichung von Aktivkohle zur Bindung der Toxine, intravenöse Flüssigkeiten zur Unterstützung und, falls nötig, eine spezielle Behandlung zur Linderung der Symptome (z.B. Opiat-Antagonisten wie Naloxon) gehören.

Hund & Mohn: Prävention ist der beste Schutz

Um das Risiko einer Mohnvergiftung bei Ihrem Hund zu minimieren, beachten Sie folgende Ratschläge:

  • Keine mohnsamenhaltigen Lebensmittel für Hunde: Geben Sie Ihrem Hund niemals Brötchen mit Mohn, Mohnkuchen, Mohnstrudel oder andere Produkte, die Mohn enthalten.
  • Lebensmittel sicher aufbewahren: Lagern Sie mohnsamenhaltige Lebensmittel außerhalb der Reichweite Ihres Hundes.
  • Informieren Sie Besucher: Bitten Sie Freunde und Familie, Ihrem Hund keine "menschlichen" Snacks zu geben, ohne vorher Rücksprache mit Ihnen zu halten.
  • Kontrolle im Garten: Wenn Sie Schlafmohn oder Klatschmohn im Garten haben, stellen Sie sicher, dass Ihr Hund keinen Zugang dazu hat.
  • Achtsamkeit beim Spaziergang: Achten Sie darauf, was Ihr Hund draußen frisst, insbesondere in der Nähe von Gärten oder Feldern, wo Mohn wachsen könnte.

Sicherheit geht vor: Halten Sie Ihren Hund von jeglichen Mohnprodukten fern und suchen Sie bei Verdacht auf Mohnkonsum sofort tierärztliche Hilfe auf. Indem Sie präventive Maßnahmen ergreifen und aufmerksam sind, schützen Sie die Gesundheit Ihres geliebten Vierbeiners.

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