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Kommt der Hund nicht zur Ruhe, sollte gehandelt werden
© MDV Edwards / Shutterstock

„Hilfe, mein Hund kommt nicht zur Ruhe“ – Warum und was tun?

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Ist der Hund ständig unruhig, wird das schnell zu einer Nervenprobe für alle Beteiligten. Nur wer die Gründe dafür kennt, kann effektiv eingreifen.

Wenn ein Hund nicht zur Ruhe kommt, ständig aufgeregt, nervös oder überdreht wirkt, kann das für Hund und Halter gleichermaßen belastend sein. Ruhepausen sind für Hunde wichtig, um sich zu regenerieren und gesund zu bleiben. 

Doch was sind die Ursachen dafür, wenn ein Hund unruhig ist? Und wie kann man ihm helfen, zur Ruhe zu kommen? In diesem Ratgeber erklären wir, warum Hunde manchmal nicht in der Lage sind abzuschalten und welche Maßnahmen Halter ergreifen können, um ihrem Vierbeiner zu mehr Entspannung zu verhelfen.

Wie erkenne ich, dass mein Hund unruhig ist?

Es gibt verschiedene Anzeichen dafür, dass ein Hund nicht zur Ruhe kommt. Die häufigsten Symptome sind:

  • Ständiges Umherlaufen: Der Hund wechselt oft den Platz, legt sich kurz hin, steht aber schnell wieder auf.

  • Hecheln oder Sabbern: Stress oder Unruhe zeigt sich oft durch starkes Hecheln oder vermehrtes Sabbern.

  • Unruhiges Schlafverhalten: Der Hund wälzt sich ständig hin und her, schläft unruhig oder wacht häufig auf.

  • Jammern oder Winseln: Hunde, die gestresst oder nervös sind, äußern dies oft durch Jammern oder Winseln.

  • Zerstörerisches Verhalten: Manche Hunde reagieren auf Unruhe, indem sie Möbel oder andere Gegenstände zerstören.

  • Übermäßiges Belecken oder Kratzen: Ein unruhiger Hund kann sich häufig lecken oder kratzen, oft an einer bestimmten Stelle.

  • Übermäßiges Herumkauen: Häufiges Kauen auf Gegenständen oder an den eigenen Pfoten kann ebenfalls ein Zeichen für Unruhe sein.

Warum kommt mein Hund nicht zur Ruhe?

Es gibt viele Gründe, warum ein Hund rastlos oder hyperaktiv sein kann. Hier sind die häufigsten Ursachen:

Mangelnde körperliche Auslastung

Ein häufiger Grund für Unruhe ist, dass der Hund nicht genug Bewegung bekommt. Hunde brauchen täglich ausreichend körperliche Aktivität, um überschüssige Energie abzubauen. Besonders aktive Rassen wie Border Collies, Jack Russell Terrier oder Dalmatiner benötigen intensive Bewegung und Beschäftigung, um ausgeglichen zu sein.

Zu wenig geistige Auslastung

Hunde müsse nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert werden. Wenn ein Hund unterfordert ist, kann er unruhig werden. Gerade intelligente Rassen brauchen mentale Anreize, z. B. durch Spiele, Suchaufgaben oder das Erlernen von neuen Tricks.

Stress oder Angst

Stress ist ein großer Faktor, der Hunde davon abhalten kann, zur Ruhe zu kommen. Ängste vor Lärm (z. B. Feuerwerk), fremden Menschen, neuen Situationen oder anderen Tieren können dazu führen, dass der Hund permanent angespannt ist. Auch Veränderungen im Umfeld, wie ein Umzug oder ein neues Familienmitglied, können Stress auslösen.

Überforderung

Während Unterforderung ein Problem sein kann, kann auch Überforderung dazu führen, dass der Hund unruhig ist. Zu viele Reize – wie laute Geräusche, zu viele Menschen, oder ständige Aktivitäten – führen schnell mal dazu, dass der Hund nicht zur Ruhe kommt. Hunde benötigen einen geregelten Tagesablauf, um sich sicher und entspannt zu fühlen.

Ungewohnte oder unsichere Umgebung

Ein Hund, der sich in seiner Umgebung nicht wohlfühlt, kann Schwierigkeiten haben, sich zu entspannen. Das passiert etwa, wenn der Hund in einer neuen Umgebung ist, zum Beispiel auf Reisen, in einer neuen Wohnung oder an einem unbekannten Ort. Auch fehlende Rückzugsorte, wo der Hund ungestört ist, können Unruhe verursachen.

Fehlende Routine

Hunde lieben Routinen und einen strukturierten Tagesablauf. Wenn ein Hund keine feste Struktur hat, wann er spazieren geht, frisst oder schläft, kann das Unruhe hervorrufen. Feste Fütterungszeiten, regelmäßige Spaziergänge und Pausen helfen dem Hund, sich sicher zu fühlen.

Hund kommt nicht zur Ruhe
Der Hund kommt nicht zur Ruhe? Dahinter können auch gesundheitliche Probleme stecken (Dmytro Zinkevych / Shutterstock)
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Was kann ich tun, damit mein Hund zur Ruhe kommt?

Indem man die potenzielle Ursache für die Unruhe des Hundes identifiziert hat, kann man die geeignete Strategie wählen, um dem Vierbeiner zu helfen, sich zu entspannen.

Für ausreichend Bewegung sorgen

Ein müder Hund ist ein entspannter Hund. Stellen Sie daher in diesem Fall sicher, dass Ihr Hund genug körperliche Bewegung bekommt. Planen Sie regelmäßig Spaziergänge, Lauf- und Spielzeiten ein. Besonders aktive Hunde können auch von Joggen, Fahrradfahren oder Hundesport wie Agility profitieren. 

Wichtig ist dabei aber auch, dass der Hund nicht überlastet wird – die optimale Balance zwischen Aktivität und Ruhe ist entscheidend.

Geistige Auslastung fördern

Neben der körperlichen Aktivität sollte ein Hund auch geistig gefordert werden. Futterspiele, Schnüffelspiele oder Intelligenzspielzeug können dabei helfen, ihn geistig zu beschäftigen. Auch das Erlernen neuer Tricks oder Kommandos ist eine gute Möglichkeit, die mentale Auslastung zu fördern.

Ruhige Rückzugsorte schaffen

Jeder Hund braucht einen Platz, an dem er sich sicher und ungestört fühlt. Schaffen Sie Ihrem Vierbeiner einen ruhigen Rückzugsort, wie eine gemütliche Hundedecke oder ein Körbchen in einer Ecke der Wohnung. Dieser Ort sollte immer für den Hund zugänglich sein, besonders in stressigen Situationen wie Besuch oder lauten Geräuschen.

Routine etablieren

Ein strukturierter Tagesablauf gibt Hunden Sicherheit. Versuche, Fütterungszeiten, Spaziergänge und Spielzeiten zu festen Zeiten zu etablieren. Dies hilft dem Hund, den Tag besser zu antizipieren und sich auf Pausen einzustellen.

Entspannungsübungen

Es gibt spezielle Übungen und Techniken, die Hunden helfen können, sich zu entspannen. Eine Möglichkeit ist die gezielte Massage des Hundes, um Verspannungen zu lösen. Auch langsames Streicheln in ruhigen Momenten können helfen, den Hund zu beruhigen.

Stressquellen minimieren

Identifizieren und minimieren Sie Stressquellen im Umfeld Ihres Hundes. Lärm, viele Menschen oder hektische Aktivitäten können Unruhe verursachen. Wenn möglich, reduzieren Sie diese Reize und sorgen Sie dafür, dass der Hund in stressigen Situationen Rückzugsmöglichkeiten hat.

Training und Gehorsamkeit

Hunde, die gut trainiert sind und auf Kommandos hören, sind oft entspannter. Sie wissen schließlich, was von ihnen erwartet wird. Ein konsequentes und liebevolles Training schafft Klarheit und hilft dem Hund, sich sicher und ruhig zu fühlen.

Einsatz von Hilfsmitteln

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, auf natürliche Entspannungsmittel oder spezielle Hilfsmittel zurückzugreifen. Es gibt pflanzliche Beruhigungsmittel für Hunde, die in stressigen Situationen helfen können. Auch Beruhigungsdecken oder -westen, die sanften Druck auf den Körper des Hundes ausüben, können beruhigend wirken.

Tierarztbesuch bei Verdacht auf gesundheitliche Ursachen

Wenn ein Hund plötzlich unruhig wird, könnte durchaus auch ein gesundheitliches Problem dahinterstecken. Schmerzen, Unwohlsein oder Krankheiten sorgen schnell mal dafür, dass der Hund sich nicht entspannen kann. Eine genaue Untersuchung beim Tierarzt hilft im Zweifelsfall, körperliche Ursachen auszuschließen.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass gesundheitliche Probleme die Ursache der Unruhe sind, dann sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Eine gründliche Untersuchung bringt in jedem Fall Klarheit.

Ruhe und Balance sind der Schlüssel

Nur wer die Bedürfnisse seines Hundes erkennt und darauf eingeht, kann seinem Hund das Umfeld bieten, das er braucht, um relaxt zu sein. Durch ausreichende Bewegung, geistige Auslastung, eine klare Routine und stressfreie Umgebung haben SIe es in der Hand, Ihrem Hund zu helfen, zur Ruhe zu kommen und ein entspanntes Leben zu führen.

Jeder Hund ist individuell, und was für den einen funktioniert, muss nicht für den anderen die Lösung sein. Beobachten Sie daher Ihren Hund genau und finden Sie heraus, was ihn entspannt. So werden Sie und Ihr vierbeiniger Liebling gemeinsam den Weg zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit finden.

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