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Silvester mit Hund: So übersteht Ihr Vierbeiner das stressige Feuerwerk

Ängstlicher Hund an Silvester
© Shutterstock

Hunde unterscheiden sich nicht nur in ihrer Rasse, Größe oder Fellfarbe. Die Vierbeiner weisen verschiedene Charaktere und Verhaltensweisen auf. Während der eine Hund die Silvesternacht entspannt in seinem Körbchen verschläft, finden Sie sich vielleicht einem zitternden Nervenbündel gegenüber. Doch es gibt einiges, das Sie sich einfallen lassen können, um ängstlichen Hunden die stressigste Nacht des Jahres zu erleichtern.

von Nina Brandtner

am aktualisiert

So übersteht Ihr Hund Silvester

  • Ein erfahrener Hundetrainer kann helfen, den Hund zu desensibilisieren
  • Verabreichen Sie Ihrem Hund keine Medikamente, ohne sich zuvor mit dem Tierarzt zu besprechen
  • Planen Sie die Spaziergänge über den Jahreswechsel genau und lassen Sie Ihren Vierbeiner nicht von der Leine
  • Ablenkungsmanöver vermindern die Angst Ihres Hundes
  • Lassen Sie es zu, dass sich Ihr Hund zurückzieht

Böllerfreie Silvester mit Hund: Urlaub!

Als Besitzer eines Hundes, der an Silvester starke Angstsymptome zeigt, hatten Sie vielleicht schon einmal Fluchtgedanken: einfach über den Jahreswechsel das Weite suchen und damit den Vierbeiner gar nicht erst dem Stress des Feuerwerks aussetzen. Ein böllerfreies Silvester mit Hund, das klingt doch entspannt! Doch die Umsetzung solcher Pläne gestaltet sich schwierig. Nicht nur, dass die Winterzeit eine beliebte Feriensaison ist und die Preise für Urlaubsunterkünfte entsprechend hoch ausfallen. Ganz Europa feiert Silvester und die Knallerei ist für das sensible Hundeohr auch über große Entfernungen hinweg wahrnehmbar.

Silvesterfeuerwerk
Meistens kann man Silvesterfeuerwerken nur schwer entkommen
© Shutterstock

Abgesehen davon wird vielerorts vor und nach der Silvesternacht geböllert. Selbst beim Silvesterurlaub mit Hund, etwa in Ferienhäusern in Alleinlage oder sogar im Schutz der historischen Altstädte, können Sie kaum verhindern, dass Ihr Vierbeiner solche Detonationen und die Geräusche von draußen zu hören bekommt.

Wamiz-Ratgeber: Silvesterurlaub mit Hund

Hunde und Silvester: Desensibilisierung

Als Alternative zur Flucht entscheiden sich viele Hundebesitzer von panischen Hunden für eine Desensibilisierung. Statt die angsteinflößende Situation zu vermeiden, setzen sie Ihre Vierbeiner dieser gezielt aus, um sie daran zu gewöhnen. Schwierig sind solche Maßnahmen deshalb, weil Angst ein natürlicher Überlebensinstinkt ist und eigentlich etwas Positives bewirkt. Der Hund vermeidet angsteinflößende Situationen, da er sein Leben schützen möchte.

Der Prozess, Ihren Vierbeiner davon zu überzeugen, dass laute Geräusche nicht lebensbedrohlich sind, ist daher langwierig und fordert eine sensible Vorgehensweise. Versuchen Sie sich nicht eigenständig daran, sondern nehmen Sie die Hilfe eines erfahrenen Hundetrainers in Anspruch.

Hund hat Angst
Die Geräusche in der Silvesternacht versetzen die meisten Hund in Angst und Schrecken
© Shutterstock

Gegen Angst: Beruhigungsmittel aus der Apotheke

In manchen Fällen raten Hundeexperten zur Verabreichung eines Beruhigungsmittels, um dem Tier die Angst vor Silvester zu nehmen. In der Apotheke finden Sie homöopathische Mittel wie Bachblüten, Globuli oder Baldrian, die eine beruhigende Wirkung haben. Doch verabreichen Sie diese Medikamente nicht ohne vorherige Rücksprache mit dem Tierarzt. Dieser stimmt die Dosis bedarfsgerecht auf Ihren Vierbeiner ab. Auf keinen Fall sollten Sie zu Narkosemitteln greifen. Eine Sedierung verhindert zwar eine körperliche Reaktion ihres Hundes, dieser erlebt die Silvesternacht aber psychisch vollständig mit. Die Angst kann somit sogar noch verstärkt werden.

Wamiz-Ratgeber: Homöopathie bei Hunden

Spaziergänge an Silvester nicht ohne Leine

Planen Sie die Spaziergänge mit Ihrem Hund um Silvester herum genau. Führen Sie ihn zu Zeiten aus, in denen es draußen ruhig ist und nicht mehr zu Einbruch der Dunkelheit. Da Sie nicht verhindern können, dass es doch einmal knallt, lassen Sie Ihren Hund auf jeden Fall an der Leine. An einer Schleppleine können Sie ihn vor der Silvesternacht richtig auspowern. In schläfriger Stimmung nimmt er das Geschehen draußen nicht ganz so intensiv wahr.

Hund von der Silvester-Angst ablenken

Ein großer Kauknochen oder ein mit Ziegenkäse gefüllter Kong: Fressen löst Glückshormone in Ihrem Vierbeiner aus. Über die Ablenkung vergisst er die Geräuschkulisse vor dem Haus. Kurz vor Mitternacht lenken Sie Ihr Tier mit einer großen Leckerei am besten ab.

Rückzug ist erlaubt

Die Lichtblitze des Feuerwerks beunruhigen Ihren Hund. Am besten verdunkeln Sie den Raum, in dem er die Silvesternacht verbringt. Erlauben Sie es Ihrem Tier, an einem bestimmten Ort Schutz zu suchen. Manche Hunde wählen die Wanne im Badezimmer, die Waschküche oder eine Hundebox als Rückzugsort.

Hund unter Bank
Lassen Sie zu, dass sich Ihr Vierbeiner zurückzieht
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Es kann auch sein, dass Ihr Vierbeiner Ihre Nähe sucht. Geben Sie Ihrem Hund dann das Gefühl von Sicherheit und gehen Sie mit ihm an einen ruhigen Ort. Manchmal kann es auch sein, dass eine Geräusch-CD Ihrem Hund hilft und er positiv auf die entspannenden Geräusche reagiert.

Eierlikör für Hunde - eine gute Idee?

Unter Hundehaltern hört man nicht selten die Idee, dem gestressten Hund an Silvester ein wenig Eierlikör einzuflößen. Denn auch Herrchen und Frauchen wissen: Alkohol entspannt. Selbst Hundeprofi Martin Rütter steht der Idee positiv gegenüber, wogegen Tierärzte gerne die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Ob man seinem Hund in diesem Ausnahmefall Alkohol geben will, muss jeder selbst entscheiden. Wichtig dabei ist natürlich die Dosierung! Fragen Sie dazu vorher unbedingt Ihren Tierarzt um Rat.

Wamiz-Ratgeber: Eierlikör für Hunde

Fazit: Versuchen Sie nicht, Ihren Hund zu beruhigen

Niemand sieht seine Fellnase gern verängstigt. Trotzdem: Sehen Sie davon ab, Ihren Hund zu bemitleiden, wenn er in Panik gerät. Damit bestätigen Sie ihn in seiner Angst und verstärken die Symptome. Eine allgemeingültige Lösung für das Problem gibt es leider nicht. Hilfreich kann es übrigens auch sein, ihn in der für ihn schlimmen Zeit mit einem anderen souveränen und angstfreien Hund zusammenzuführen.

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