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hund an roter leine im goldenen herbstlaub
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Leinenführigkeit trainieren bei Hunden und Welpen

von Carina Petermann

am aktualisiert

Es ist ein schönes Bild, einen Menschen mit lockerer Leine in der Hand und einen entspannten Hund der daneben hergeht, zu sehen. Eigentlich ist es eine absolut unnatürliche Anforderung an den Hund, ihn an der Leine zu führen. In der Gesellschaft aber gilt es als unerlässliches Hilfsmittel bei Hund und Mensch. Es ist nicht immer ganz einfach, einen Hund zu überzeugen, dass er bei Fuß an lockerer Leine läuft. Wir verraten, wie es gelingt.

Erster Schritt: Das Anlegen der Leine

Viele Hunde lehnen die Leine ab. Für sie heißt es, wenn die Leine angelegt wird, dann hört der Spaß auf. Es wird gezogen und es bleibt dem Hund die Luft weg. Daher sollte im ersten Schritt alles Positive für den Hund mit der Leine verknüpft werden. Beim Füttern, Streicheln, Spielen und weiteren Tätigkeiten kommt die Leine dran. Der Hund lernt aufmerksam zu sein, denn Leine bedeutet in dem Fall ja etwas Spannendes mit seinem Menschen. 

Viele Hunde lernen im Welpenalter, dass es sich lohnt an der Leine zu ziehen. Der Hund möchte an eine andere Stelle, zu einem anderen Hund oder ganz schnell auf die Hundewiese. Der Mensch folgt ihm brav. Damit lernt der Hund, dass es sich lohnt, wenn in eine andere Richtung gezogen wird. Für das tägliche Gassigehen kann dies anstrengend werden.

Der Trainingsbeginn an der Leine

Es ist gut in einer möglichst ablenkungsfreien Umgebung zu starten. Das macht es dem Hund leichter. Das kann das Wohnzimmer oder der Garten sein. Zu Beginn wird der Hund kurz angesprochen und dann locker mit angeleintem Hund losgegangen. Geht er entspannt an der Leine nebenher, belohnen Sie ihn. Das kann schon nach einem Schritt sein. Es ist wichtig, dass der Hund auf die Ansprache aufmerksam wird. Das Belohnen kann mit einem Lob und einem Leckerli erfolgen oder nur mit einem Lob, wenn keine Leckerchen verfüttert werden sollen. 

Zieht der Hund danach wieder, wird er wieder kurz angesprochen. Kommt keine Reaktion vom Hund, sollte sich der Mensch deutlich, aber nicht ruckartig abwenden. Der Hund bekommt keine Aufmerksamkeit mehr. Der Mensch wartet auf den Moment, dass der Hund wieder lockerer geht. Es kann sein, dass das Abwenden mehrfach nötig ist. Da der Hund ja noch nicht weiß, was er zu tun hat, wäre ein kurzes mit der Zunge schnalzen oder Ansprechen vor jedem Abwenden fair. So bekommt er die Möglichkeit folgen zu können. 

Wenn das funktioniert, kann ein Signal dazu kommen. Es sollte ein neues Signal gewählt werden, falls schon eines geübt wurde, das nicht gut funktioniert hat. Das neue Signal sollte unbedingt positiv besetzt sein. „Fuß“ ist für viele Hunde negativ, da sie hier oftmals viele Korrekturen bekommen haben. Daher ist es besser ein neues Signal zu verwenden, dass immer dann zum Einsatz kommt, wenn der Hund das gewünschte Verhalten zeigt. 

Klappt alles gut, können die Richtungswechsel immer weniger werden und dafür die geraden Strecken länger. Dazu lässt sich das Training an Orte mit mehr Ablenkung verlegen. Der Schwierigkeitsgrad sollte dabei aber immer so gewählt sein, dass das Training immer noch funktioniert. Bei zu interessanten Orten ist der Hund zu abgelenkt. Da sollte man zu einem einfacheren Ort zurückgehen. 

Schwierigkeiten beim an der Leine gehen

Bei der Leinenführigkeit handelt es sich wahrlich nicht um eine einfache Aufgabe. Sie ist höchst komplex. Es beginnt meist schon damit, dass die Leinenführigkeit nicht genau festgelegt ist. Heißt es jetzt, der Hund ist leinenführig, wenn er den Radius seiner Leinenlänge hat und diesen nutzen kann? Er darf schnüffeln, die Seite wechseln oder in der Gegend herumschauen. Oder soll er hochkonzentriert neben dem Menschen herlaufen, wie beim „Fuß“ und sich entsprechend anpassen an das Tempo? Er soll sich auf das Gesicht oder die Hand vom Menschen konzentrieren und mit seiner Schulter auf Höhe des Knies vom Menschen laufen. Das wäre für einen Spaziergang allerdings für den Hund zu anstrengend. Es würde ihn in der Konzentrationsfähigkeit überfordern. Zudem hätte er keinen Spielraum seinen eigenen Bedürfnissen nachzugehen. Die Leinenführigkeit sollte also eher das erste Modell sein. 

Hunde sind im Durchschnitt von Natur aus doppelt so schnell wie der Mensch.

Es wäre eine Zumutung für den Hund sich dem langsamen Tempo des Menschen ständig anzupassen. Eine zu kurze Leine wäre für ihn eine Zumutung. Für den Hund ist die Leine eine Begrenzung. Zudem ist das an der Leine laufen für den Hund eine ununterbrochene Übung in Impulskontrolle. Die Leine sollte also wenigstens so lang sein, dass der Hund in seinem Tempo noch gut mit dem Menschen gehen kann, selbst wenn letzterer wesentlich langsamer ist. 

Mit Geduld und Lob bei Fuß

Leinenführigkeit ist keine einfache Sache. Mit dem richtigen und konsequenten Training ist es aber auch kein Hexenwerk. Wer nicht weiterkommt, sollte sich eine Hundeschule oder einen Hundetrainer zur Hilfe holen. Mit der nötigen Menge an Lob, Konsequenz und Geduld des Halters wird es jeder Hund schaffen ordentlich an der Leine zu laufen. Bei dem einen kann es allerdings auch mal länger dauern. 
 

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