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Darf der Hund Traubenzucker?
© PhotoSGH / Shutterstock, Sova-design / Shutterstock

Traubenzucker beim Hund: Sinnvoll oder gefährlich?

Verbotene Lebensmittel
von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Wenn der Vierbeiner einen schnellen Energiekick braucht, klingt Traubenzucker für den Hund wie eine gute Idee. Erfahren Sie alles Wichtige zum Thema.

Haben wir Menschen einen kleinen Durchhänger und brauchen kurzzeitig wieder Energie, dann kann es hilfreich sein, ein Stückchen Traubenzucker zu essen. Der kleine Zucker-Kick hilft, kurzfristige wieder Leistung zu bringen, und schmeckt obendrein auch noch lecker.

Verständlich, dass auch Hundehalter damit liebäugeln, ihrem Vierbeiner etwas Traubenzucker zu füttern, wenn der vielleicht etwas schlapp und energielos wirkt. Doch das ist tatsächlich keine gute Idee! Wir erklären Ihnen, warum Hunde von Traubenzucker besser die Pfoten lassen sollten.

Was ist Traubenzucker überhaupt?

Traubenzucker, auch bekannt als D-Glukose oder Dextrose, ist ein Einfachzucker, der vom Körper sehr schnell aufgenommen und verwertet wird. Beim Menschen dient er häufig als schneller Energielieferant – z.B. bei Unterzuckerung oder sportlicher Belastung. Aber was bedeutet das für Hunde?

Darf der Hund Traubenzucker essen?

Die kurze Antwort: Nur in Ausnahmefällen – und auch dann nur mit Vorsicht. Traubenzucker ist für Hunde schädlich, da ihr Stoffwechsel anders aufgebaut ist als der von uns Menschen und daher auch anders reagiert. Traubenzucker ist insofern definitiv kein Alltagsfutter für Hunde.

Vor allem kleine Hunde oder Welpen sind anfälliger für die Nebenwirkungen, da ihr Organismus empfindlicher auf Schwankungen im Blutzuckerspiegel reagiert. 

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Traubenzucker für Hunde: Die Risiken

Der Konsum von Traubenzucker kann bei Hunden zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. Dazu gehören:

  • Insulinüberschuss und Unterzuckerung: Die Aufnahme von Traubenzucker führt bei Hunden zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels, was wiederum eine übermäßige Insulinausschützung zur Folge hat. Das kann zu einer lebensbedrohlichen Unterzuckerung führen.
  • Leberschäden: Die Leber des Hundes ist nicht darauf ausgelegt, große Mengen Traubenzucker zu verarbeiten. Das kann zu schweren Leberschäden und im schlimmsten Fall zu Leberversagen führen.
  • Weitere Symptome: Durch den Verzehr von Traubenzucker können bei Hunden auch Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Lethargie, Zittern und Krämpfe auftreten.

Wann ist Traubenzucker beim Hund sinnvoll?

Trotz der generellen Risiken gibt es einige wenige Ausnahmesituationen, in denen die Gabe von Traubenzucker gerechtfertigt sein kann:

Bei akuter Unterzuckerung (Hypoglykämie)

Insbesondere bei zuckerkranken Hunden (Diabetikern), die Insulin bekommen, kann es zu einer plötzlichen Unterzuckerung kommen. Anzeichen dafür sind:

  • Zittern
  • Schwäche
  • Desorientierung
  • Bewusstlosigkeit im schlimmsten Fall

In solchen Fällen kann eine kleine Menge flüssiger Traubenzucker unter tierärztlicher Anleitung lebensrettend sein – aber: immer in Rücksprache mit dem Tierarzt!

Bei starker körperlicher Belastung (z.B. Sporthunde)

Leistungshunde im Agility oder Schlittenhundesport verbrauchen sehr viel Energie. In seltenen Fällen wird ihnen kurzzeitig Dextrose zugeführt, um die Leistung zu stabilisieren. Aber auch hier gilt: Nur dosiert und unter Anleitung eines Tierarztes oder Tierernährungsberaters!

Traubenzucker Hund
Als Leckerli eignet sich Traubenzucker für den Hund leider nicht (seramo / Shutterstock)

Ist Traubenzucker für Hunde als Leckerli erlaubt?

Nach dem bisher Gesagten ergibt sich die Anwort auf diese Frage eigentlich fast schon von selbst. So verlockend es auch ist: Traubenzucker gehört nicht in die Leckerli-Dose Ihres Hundes. Denn:

  • Er verursacht Blutzuckerspitzen – gefolgt von einem schnellen Abfall, was Stress für den Körper bedeutet.
  • Er bietet keinen Nährwert, sondern nur „leere Kalorien“.
  • Der süße Geschmack als Belohnung kann zu Futterverweigerung bei normalem Futter führen.

Zucker – und dazu zählt nun einmal auch Traubenzucker – hat nichts im Alltag eines gesunden Hundes verloren.

Alternativen zu Traubenzucker bei Energiebedarf

Wenn Ihr Hund wirklich einen Energiekick braucht (z.B. bei längeren Wanderungen), gibt es bessere Alternativen:

  • Honig in minimaler Menge – enthält neben Zucker auch Enzyme
  • Banane oder Apfel (ohne Kerne) – natürlicher Fruchtzucker + Ballaststoffe
  • Hochwertige Energie-Riegel für Hunde – speziell formuliert für tierische Bedürfnisse

Achten Sie dabei immer auf die Verträglichkeit Ihres Hundes und sprechen Sie im Zweifel mit einem Tierarzt oder Tierernährungsberater.

Was tun, wenn der Hund Traubenzucker gefressen hat?

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund Traubenzucker gefressen hat, handeln Sie sofort!

  • Tierarzt kontaktieren: Kontaktieren Sie umgehend Ihren Tierarzt oder eine Tierklinik. Je schneller Ihr Hund behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung.
  • Keine Hausmittel: Versuchen Sie nicht, Erbrechen herbeizuführen oder andere Hausmittel anzuwenden. Das kann die Situation verschlimmern.
  • Ruhe bewahren: Bewahren Sie Ruhe und geben Sie Ihrem Tierarzt so viele Informationen wie möglich über die aufgenommene Menge und den Zeitpunkt des Verzehrs.

Traubenzucker beim Hund: Mit Bedacht und Wissen

In Ausnahmefällen – wie bei Hypoglykämie oder im Sport – kann eine gezielte Gabe sinnvoll sein. Doch in der Regel überwiegen die Risiken.

Wenn Ihr Hund plötzlich schwach, zittrig oder verwirrt wirkt – nicht auf eigene Faust zu Traubenzucker greifen, sondern sofort tierärztlichen Rat einholen!

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