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Hund und Thermometer

Wie schützt man einen Hund vor Hitze?

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Steigen im Sommer die Temperaturen stark an, leiden auch Hunde unter der Hitze. Auf unnötige Anstrengungen darf dem Hund zuliebe gern verzichtet werden, denn es drohen Sonnenbrand, Überhitzung, Sonnenstich und Hitzschlag. Mit diesen Tipps können Sie Ihren vor Hitze schützen und kommen mit ihm gemeinsam gut durch den heißen Sommer.

Warum den Hund vor Hitze schützen?

Im Gegensatz zu uns Menschen besitzen Hunde nur wenige Schweißdrüsen, die für die Temperaturregulation kaum von Bedeutung sind. Hunde kühlen sich über sogenannte thermische Fenster ab. Dies sind bestimmte, kaum behaarte Körperregionen. Durch eine bestimmte Körperstellung, aber auch das Aufsuchen von kühlen Untergründen oder Wasser, kann sich ein Hund über diese Hautbereiche abkühlen. In erster Linie wird die Körpertemperatur aber über das Hecheln gesenkt. Das kostet Energie und der Hund verliert dabei viel Flüssigkeit. Diese körpereigenen Mechanismen stoßen bei starker Umgebungshitze und anstrengenden Aktivitäten in warmen Sommern schnell an ihre Grenzen. Dann kann der Hund sich nicht mehr eigenständig abkühlen und überhitzt. Ältere Hunde und Hunde mit sehr dichtem Fell sind besonders gefährdet.

Überhitzung bei Hunden – Hitzschlag und Sonnenstich

Bei sehr hohen Temperaturen oder Anstrengungen bei Hitze reicht selbst starkes Hecheln der Hunde nicht mehr aus. Sie versuchen, der Hitze auszuweichen und suchen von sich aus einen kühleren Platz auf. Bereits hier beginnt die Überhitzung, die in einem Hitzschlag und sogar mit dem Tod eines Hundes enden kann. Beim Hitzschlag liegt die Körpertemperatur bei über 41 °C. Die Durchblutung ändert sich, Organe werden nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt, Enzyme stellen ihre Arbeit ein und das Gehirn schwillt zu einem Hirnödem an.

Unruhe, Erbrechen, auffällig helle oder dunkle Schleimhäute, flache Atmung und Teilnahmslosigkeit bis zur Bewusstlosigkeit sind typische Symptome.

Schnellstmöglich muss der betroffene Hund runter gekühlt werden, um zu überleben, am besten mit fließendem, kühlem Wasser. Danach wird auf direktem Weg ein Tierarzt aufgesucht, denn ein Hitzschlag bringt immer Langzeitschäden mit sich.

Bei einem Sonnenstich wirkt die Hitze, z. B. starke Sonnenstrahlung, direkt auf den Kopfbereich. Das führt zu einem Wärmestau im Kopf, Anschwellen des Gehirns und als Folge zentralnervöse Schäden. Die Symptome sind denen des Hitzschlags sehr ähnlich.

Sonnenbrand beim Hund

Vor allem helle (weiß und grau) und nur mäßig behaarte Hunde reagieren empfindlich auf Sonnenstrahlung und bekommen leicht einen Sonnenbrand. Ohren und Nase sind besonders gefährdet. Einen Sonnenbrand erkennen Sie anhand geröteter, schuppiger oder entzündeter Haut, die Juckreiz und Schmerzen verursacht. Betroffene Hunde sollten sofort in den Schatten gebracht und die verbrannten Stellen gekühlt werden, beispielsweise mit einem nassen T-Shirt. Bei stärkeren Verbrennungen ist ein Tierarztbesuch notwendig. Wasserfeste Sonnencreme ab einem Lichtschutzfaktor von 30 oder Sonnenblocker mit Zinkoxid schützen auch Hunde vor einem Sonnenbrand. Wer unsicher ist, ob sein Hund die Sonnencreme ableckt, verwendet Cremes für Babys. Für sehr empfindliche Hunde gibt es auch Caps und leichte Mäntel mit UV-Schutz.

5 Tipps, die Hunde vor Hitze schützen

1. Hund bei Hitze nicht im Auto lassen

Eine der größten Todesfallen für Hunde im Sommer ist das Auto. Ein in der prallen Sonne stehendes Fahrzeug kann sich schon bei angenehmen Außentemperaturen von 20 °C auf 40 °C aufheizen. Allein gelassen, hat ein Hund im Auto keine Möglichkeit, sich den hohen Temperaturen zu entziehen und abzukühlen. So kann schon ein kurzer Einkauf zum unnötigen Tod eines Hundes führen. Auch wenn es „nur“ fünf Minuten bei geöffnetem Fenster sind - lassen Sie Ihren Hund im Sommer nie im Auto!

Viele Halter unterschätzen, wie schnell sich die Temperatur im Auto aufheizt © Wamiz

2. Aktivitäten mit Hund den Temperaturen anpassen

Körperliche Belastung bei sommerlicher Hitze birgt für die meisten Hunde die Gefahr einer Überhitzung. Lange Spaziergänge und Hundesport (Agility, Dogdance etc.) sollten daher auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt werden. Auch Fahrradtouren an heißen Tagen sind für Hunde keine Wohltat. Das Hinterherlaufen ist für Hunde viel anstrengender als für den Radfahrer das leichte Treten. Die Länge der Spaziergänge sollten Sie ebenso Ihrem Hund und den sommerlichen Temperaturen anpassen. Spaziergänge im schattigen Wald mit gelegentlicher Bademöglichkeit sind für Hunde weitaus besser zu vertragen als Gassiwege über schattenfreie Flächen und Felder. Gerade, wenn das Getreide schon höher steht, staut sich die Wärme über den Wegen zwischen den Feldern.

3. Asphalt- und Pflasterwege bei Hitze mit Hund meiden

Asphalt kann sich bei hohen Temperaturen so stark aufheizen, dass er zu Verbrennungen der Pfotenballen des Hundes führen kann. Noch stärker ist der Effekt bei einigen Pflastersteinen. Gehen Sie deshalb bevorzugt auf Randstreifen und natürlichem Bodengrund. Stehende Pausen für Unterhaltungen mit anderen Menschen oder Ähnliches sollten unbedingt vermieden werden.

Es dauert oft weniger als 60 Sekunden, bis die Hundepfoten verbrannt sind© Wamiz

4. Genug Trinken

Bei Hitze steigt bei Hunden der Wasserbedarf. Gut gefüllte Trinknäpfe stehen deshalb immer bereit. Für unterwegs gibt es Flaschen mit integriertem Napf oder Faltnäpfe, die sich gut mitnehmen lassen, sodass Ihr Hund auch auf Spaziergängen trinken kann. Wie wäre es mit Wasser in Form von Eiswürfeln für Hunde?

5. Dem Hund Möglichkeiten zur Abkühlung bieten

Ob unterwegs auf dem Spaziergang oder im heimischen Garten, eine Möglichkeit zum Baden und Abkühlen wird von vielen Hunden gerne angenommen. Schon das Abkühlen über die Pfoten beim Durchlaufen von Wasser hilft Ihrem Hund bei Hitze.

Bei lang anhaltend hohen Temperaturen und Trockenheit vermehren sich vor allem in kleinen, stehenden Gewässern Keime unterschiedlicher Arten. Als Hundehalter sollten Sie jeweils abwägen, ob sie ihren Hund baden und trinken lassen oder nicht. Achten Sie auf ungewöhnliche Färbungen des Wassers und darauf, ob die Wasseroberfläche aufgrund fehlender Wasserbewegung bereits mit einer grünlich-grauen Schicht bedeckt ist. Für Hunde gefährlich werden können unter anderem Blaualgen und Botulinumtoxine. Wo die Blaualgen-Gefahr in Deutschland besonders hoch ist, verraten wir in diesem Artikel.

Gern suchen Hunde bei Hitze Fliesenboden auf, weil dieser kühler ist. Manche Hunde legen sich auch auf nasse Handtücher. Spezielle Kühlmatten und -decken können ebenfalls angeboten werden.

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