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Hund mit Tollwut
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Tödliche Gefahr durch Tollwut beim Hund

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Tollwut – viele denken dabei an aggressive Wildtiere, die mit schäumenden Mäulern den Menschen angreifen. In der Tat ist Tollwut eine verheerende Infektion, die häufig Wesensänderungen mit sich bringt und bei Hunden immer tödlich endet. Was genau verbirgt sich hinter der Infektion? Ist es wahr, dass alle mit Tollwut infizierten Lebewesen unberechenbar werden? Und warum ist bei Hunden eine Therapie gesetzlich verboten?

Die wichtigsten Fakten über die Tollwut:

  • Tollwut ist eine lebensgefährliche Erkrankung, deren Ursache Lyssaviren sind. Diese Erreger gehören zur Familie der Rhabdoviren.
  • Die Viren steuern über den Nervenstrang das Gehirn des Infizierten an. Dies hat eine tödliche Gehirnentzündung zur Folge.
  • Eine hohe Konzentration der Tollwut-Erreger befindet sich im Speichel. Die Viren übertragen sich durch Bisse oder durch das Lecken an offenen Wunden. Eine Ansteckung erfolgt auch durch Kratzen oder wenn die Schleimhäute mit dem Speichel in Kontakt kommen.
  • Nicht nur Hunde, auch viele andere Tiere, wie Katzen, Fledermäuse oder Füchse können sich mit Tollwut infizieren.
  • Die Krankheit zählt zu den sogenannten Zoonosen. Das heißt, die Viruserkrankung ist von infizierten Tieren auf den Menschen übertragbar.
  • Tollwut ist in Deutschland meldepflichtig. Amtsveterinäre entscheiden über das weitere Vorgehen bei einem Hund, der Anzeichen einer Tollwut zeigt.

Tollwut in Deutschland

Die Gefahr, dass sich unsere geliebten Vierbeiner in Deutschland anstecken, scheint zwar derzeit minimal, wenn nicht nahezu ausgeschlossen. Schließlich gilt die Fuchstollwut, die sich auf die Fellnasen übertragen kann, in Deutschland seit 2008 offiziell als ausgerottet. Dies ist erst möglich geworden dank vieler strengen Einreiseregelungen, einer Impfköder-Strategie bei Rotfüchsen und durch Tollwutimpfungen beim Hund.

Tollwutfrei ist Deutschland dennoch nicht: Zu beobachten ist, dass hierzulande Fledermäuse zunehmend den Tollwut-Erreger in sich tragen. Doch vorerst kann Entwarnung gegeben werden. Bis jetzt hat noch keine infizierte Fledermaus einen Hund in Deutschland mit der Tollwut angesteckt. Ein weiteres Risiko stellen illegal importierte Hundewelpen aus Osteuropa dar.

Tollwut beim Hund – auch ein weltweites Risiko für den Menschen

Einer Studie aus dem Jahr 2015 zufolge, sterben jährlich 59.000 Menschen an Tollwut – hauptsächlich durch Bisse von Hunden. Die Infektion, vor der sich Menschen seit Jahrtausenden zurecht fürchten, ist trotz modernster Medizin beim Hund und Menschen praktisch unheilbar. Am meisten Todesfälle treten in Afrika und Asien auf. Doch die Gefahr lauert auch vereinzelt in Europa: In einigen osteuropäischen Ländern wie Polen, Slowakei oder Ungarn wurden Einzelfälle von Tollwut registriert. Sollten Sie in eines der Länder reisen, informieren Sie sich hier zu den Reisevorbereitungen mit Hund.

Tollwut beim Hund – Diagnose

Mit absoluter Gewissheit kann ein Veterinär die Diagnose Tollwut nur bei bereits verstorbenen Vierbeinern nachweisen.

Warum ist eine Diagnose bei einem lebendigen Hund nicht möglich? Um das Virus nachzuweisen, braucht der Tierarzt Gehirngewebe des Hundes. Demnach gilt: Bei Hunden, die verdächtige Anzeichen einer Tollwutinfektion zeigen, bleibt es zu Lebzeiten bei einer Verdachtsdiagnose. Anhand der Symptome, möglicher Ereignisse (wie ein Biss durch ein Wildtier) und der Kontrolle des Impfpasses, kann sich der Verdacht entweder erhärten oder entkräften.

Tollwut beim Hund – Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch

Direkt nach der Infektion treten noch keine Symptome auf. Die Viren brauchen Zeit, um sich zu vermehren und um ihr Ziel zu erreichen. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit, ist von vielen verschiedenen Kriterien abhängig.

Eines dieser Kriterien ist die Übertragungsstelle. Von dort aus gelangen die Viren über die Nervenbahn bis zu ihrem Ziel, dem Gehirn. Erfolgt ein Biss durch ein Tier, welches Tollwut in sich trägt, nahe des Gehirns, kann der Ausbruch schon nach zwei Wochen eintreten. Ist die Stelle weiter vom Gehirn entfernt, können sich erste Symptome nach circa acht Wochen zeigen. Der Ausbruch dauert in der Regel 1-7 Tage und endet tödlich.

Tollwut beim Hund – Anzeichen

Die Viren greifen das Zentrale Nervensystem an. Die Anzeichen werden durch die Entzündung des Gehirns hervorgerufen. Anzumerken ist: Die Anzeichen variieren von Hund zu Hund und die Stadien können sich auch überlappen. Prinzipiell lässt sich der Verlauf in drei Phasen unterteilen:

Erste Phase (Prodromalstadium)

Zu Beginn kann der Hund Anzeichen, wie Fieber, Niedergeschlagenheit, Erbrechen und auch Husten aufweisen.

Zweite Phase (Exzitationsphase)

Bei Hunden zeigt sich größtenteils die „rasende Wut“. Charakteristisch sind: vermehrtes Speicheln, Schaum vor dem Maul und Schluckbeschwerden. Weitere Symptome können Aggressivität, Hyperaktivität, unmotiviertes Bellen und wechselnde Stimmungslagen sein. Die sogenannte „stille Wut“ ist bei Hunden eher selten. Hier ist der Hund scheu und zeigt eine erhöhte Schreckhaftigkeit.

Dritte Phase (Paralysestadium)

In der letzten Phase zeigen sich Krämpfe und Atemlähmungen. Häufig tritt die Bewusstlosigkeit ein. Die Phase endet mit dem Tod des Vierbeiners.

Tollwut beim Hund – Therapie

Selbst bei Menschen, bei denen der Verdacht auf Tollwut besteht, gibt es so gut wie keine Heilungschancen. Bei Hunden ist der aktuelle Stand: Auch wenn der Vierbeiner noch keine Symptome aufweist, ist eine mögliche Therapie per Gesetz verboten. Da Tollwut eine Lebensgefahr für den Menschen darstellt, kommt der Hund in eine Quarantänestation. Erhärtet sich der Verdacht der Tollwut, so nimmt die Infektion immer einen tödlichen Verlauf. Auf Anordnung eines Amtsveterinärs wird ein ungeimpfter Hund von seinem Leiden erlöst.

Tollwut beim Hund – Vorbeugen

Allein das regelmäßige Impfen kann vor der tödlichen Viruserkrankung schützen. Eine Tollwutimpfung beim Hund ist zwar in Deutschland keine Pflicht, gehört jedoch zur Grundimmunisierung. Tierärzte raten mit aller Dringlichkeit, die Vierbeiner gegen Tollwut impfen zu lassen – auch wenn hierzulande die Gefahr gebannt scheint. Eine Ansteckung mit dem tödlichen Virus wäre verheerend. Nicht nur beim einzelnen Vierbeiner, sondern auch in Bezug auf andere Tiere und letztendlich auch auf den Menschen.

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