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Sehr kranker Hund hustet
© Shutterstock

Mein Hund hustet und würgt: Woran kann es liegen?

von Carina Petermann

am aktualisiert

Ein Husten beim Hund heißt nicht automatisch auch, dass der Vierbeiner krank ist, so wie es beim Menschen ist. Dennoch kann der Husten natürlich auch auf eine Erkrankung hindeuten, besonders wenn der treue Begleiter unwillkürlich husten muss. Alle Ursachen und wie Sie am besten reagieren, erklärt Wamiz im Folgenden.

Unterschiedlicher Husten beim Hund

Nicht alle Hunde, die husten, sind krank. Es gibt verschiedene Formen und Ursachen des Hustens. Der Husten kann auf eine chronische Bronchitis oder ernste Krankheit hindeuten.

Trockener Husten beim Hund

Trockener Husten ist sehr unangenehm, das kennt jeder, der selbst schon einmal damit zu kämpfen hatte. Für Hunde kann er sogar schmerzhaft sein. Trockener Husten ist hart und rau, der Schleim löst sich nicht. Wenn der trockene Husten anfallartig kommt, kann ihn Würgen begleiten.

Feuchter Husten beim Hund

Beim feuchten Husten löst sich auch Schleim, was ihn für den Vierbeiner weniger unangenehm macht. Hunde machen dann ein rasselndes und gurgelndes Geräusch. Auch beim feuchten Husten kann Würgen dabei sein, in schweren Fällen müssen die Vierbeiner sogar Schleim oder Flüssigkeit erbrechen. Feuchter Husten kann auf eine Krankheit hindeuten, wie eine Lungenentzündung oder eine Erkrankung des Herzens, etwa eine Linksherzinsuffizienz.

Rückwärtshusten beim Hund

Husten klingt bei einem kranken Hund nicht immer wie bei Menschen. Es erinnert in vielen Fällen an eine Kombination aus Würgen und umgekehrten Niesen. Es ähnelt einem kräftigen Einatmen von Luft durch die Nase in die oberen Atemwege, das wie ein Anfall wirkt. Bei manchen Hunden ähnelt es auch einer Atemnot oder einem Niesen.

Welche Ursachen gibt es für Husten?

Hunde können bewusst und unbewusst husten. Gründe können Erkrankungen der Atemwege, Herzkrankheiten, Allergien, Lungenwürmer, Fremdkörper, ein Trachealkollaps und die Fütterung sein.

Zwingerhusten

Sind die Atemwege akut oder chronisch erkrankt, husten Hunde oftmals. Dafür können genauso wie beim Menschen Bakterien oder Viren verantwortlich sein. Der Hund kann sich mit einer Erkältung (bakteriellen Infektion) bei seinem Menschen oder bei Artgenossen anstecken. Ein Tierarzt sollte die Ursache abklären, um eine geeignete Therapie zu verordnen. Auf diese Weise lässt sich zudem eine mögliche, schwerwiegende Form einer Atemwegserkrankung ausschließen. Dabei handelt es sich um den sogenannten Zwingerhusten (infektiöse Tracheobronchitis).

Die meisten Hunde haben heute dagegen eine Impfung bekommen, dennoch kann Zwingerhusten nach wie vor vorkommen. Die Impfung deckt nicht alle Erreger ab. Zwingerhusten betrifft die Atemwege. Es handelt sich dabei um eine hartnäckige Erkrankung, die sich über Wochen hinziehen kann. In den meisten Fällen kommt sie in Hundegruppen vor, die auf engem Raum zusammenleben.

Daher auch der Name. Zwingerhusten äußert sich mit bellendem Husten, Fieber, Nasenausfluss, Erbrechen von Schleim und Abgeschlagenheit. Unbehandelt kann sich Zwingerhusten zu einer Lungenentzündung entwickeln. Besonders Welpen sind gefährdet. Sie haben noch ein schwaches Immunsystem, daher kann bei ihnen unter Umständen Zwingerhusten tödlich enden.

Krankheiten des Herzens

Auch eine Herzkrankheit kann beim Hund für Husten verantwortlich sein. Ist der Herzmuskel vergrößert, kann Husten auftreten. Dabei handelt es sich um eine sogenannte dilatative Kardiomyopathie. Begleiterscheinung des Herzhustens ist in der Regel eine Flüssigkeitsbildung in der Lunge.

Hunde husten damit hauptsächlich in der Nacht, der Husten hört sich dabei wie ein Gurgeln an. Hat ein Hund diese Symptome, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden, da hier Lebensgefahr für den Hund besteht. Erkrankte Tiere können einen Sekunden-Herztod sterben. Ein erhöhtes Risiko dafür haben besonders ältere Hunde. Der Husten ist von Wassereinlagerungen, Schwäche, Kurzatmigkeit und teilweise Bewusstlosigkeit begleitet.

Allergien

Hustet ein Hund nur hin und wieder und meist drinnen, kann es eine Allergie auf trockene Raumluft oder eine verschmutzte Umgebung sein. Bei trockener Raumluft kann ein Luftbefeuchter schon helfen. Ein Tierarzt sollte entscheiden, ob für die Allergie eine Therapie nötig ist. Durch allergische Reaktionen kann Asthma entstehen, daher ist es auf jeden Fall sinnvoll, den Hund zum Tierarzt zu bringen. Hat der Hund schon Asthma, sollte er auf jeden Fall behandelt werden. Er bekommt dafür allerdings keine dauerhaften Medikamente.

Lungenwürmer

Im mitteleuropäischen Raum gibt es Lungenwürmer zwar sehr selten, sie können trotz allem ein Hustenauslöser bei Hunden sein. Die Würmer besiedeln direkt die Bronchien, wodurch es zu einer Verdichtung vom Lungengewebe kommt. Durch eine besondere Kotuntersuchung oder eine Endoskopie kann der Wurmbefall nachgewiesen werden.

Fremdkörper

Nicht nur Futterstücke können beim Hund in die Luftröhre gelangen. Spielt der Hund im Garten oder beim Gassigehen mit Pflanzenteilen oder Holzstöckchen, kann das ebenso passieren. Normalerweise kann der Hund durch einen kräftigen Husten den Fremdkörper entfernen. Sitzt dieser aber zu tief, kann es passieren, dass das nicht funktioniert. Hustet der Hund Blut, kann das ein Indiz dafür sein. Dazu kommen Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und Fieber. Hier muss ein Tierarzt aufgesucht werden, der den Fremdkörper entfernt.

Trachealkollaps

Trockener, anfallartiger Husten, der bei Aufregung oder besonderer Freude auftritt, ist typisch für einen Trachealkollaps. Häufiger davon betroffen sind Hunde kleinerer Rassen wie Chihuahua und Yorkshire Terrier. Es handelt sich beim Trachealkollaps um eine fortschreitende Erkrankung, die im schlimmsten Fall tödlich endet.

Fütterung

Viele Hunde wirken wie ein Staubsauger und verschlingen ihr Futter in Sekundenschnelle. Dabei können sie sich verschlucken, wobei ein Futterbrocken in die Luftröhre gelangt. Der Hund wird durch Husten versuchen, den Fremdkörper wieder herauszubekommen. Bekommt der Hund die Atemwege nicht frei, besteht die Gefahr des Erstickens. Von sehr starkem Husten oder Würgen kann es zu einer Magendrehung kommen. Antischling-Näpfe können hier Abhilfe schaffen. Ebenso können große Futterstücke helfen, bei denen der Hund erst kauen muss, bevor er sie verschlucken kann.

Bei der Fütterung kann sich ein Stückchen Nahrung in die Luftröhre verirren und ein Husten auslösen© Shutterstock

Wann muss der Hund zum Tierarzt?

Hustet ein Hund nur einmal, weil er einen Fremdkörper wieder loswerden möchte, muss er nicht direkt einem Tierarzt vorgestellt werden. Besteht allerdings der Verdacht, dass er den Fremdkörper nicht los wird oder es kommen Symptome dazu, sollte der Hund baldmöglichst zu einem Tierarzt gebracht werden. Ebenso sollte ein Hund zum Tierarzt, wenn es sich nicht um ein einmaliges Husten handelt oder sobald weitere Symptome erscheinen.

Besonders wenn bekannt ist, dass der Hund eine Erkrankung des Herzens hat, sollten die Symptome sehr ernst genommen werden, da hier Lebensgefahr bestehen kann. Hat der Mensch eine Erkältung hinter sich, und der Hund beginnt zu husten, sollte er ebenfalls zum Tierarzt, da er sich angesteckt haben könnte.

Wamiz-Ratgeber: Erkältung beim Hund

Hund hustet: Im Zweifel zum Tierarzt

Nahezu jeder Besitzer kennt seinen Hund gut genug, um zu erkennen, ob es sich um ein harmloses kurzes Abhusten handelt, oder ob ein Tierarzt zu Rate gezogen werden muss. Wie beim Menschen auch, ist mit Husten nicht zu spaßen.

Hier gilt: Lieber einmal mehr den Tierarzt aufsuchen, um schon im Vorfeld Erkrankungen ausschließen zu können, die ein Husten nach sich ziehen kann. Auch aus harmloserem Husten kann sich eine schwere Krankheit entwickeln.

Hausmittel bei Husten beim Hund

Alle Informationen zu Hausmitteln, wenn der Hund hustet:

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