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Zwingerhusten beim Hund

Zwingerhusten bei Hunden ist keine Seltenheit

© Dhanoo Surasarang / Shutterstock

Zwingerhusten beim Hund: Das steckt hinter der Infektionskrankheit

von Philipp Hornung

am aktualisiert

Der Zwingerhusten bei Hunden ist eine hoch ansteckende Erkrankung der oberen Atemwege. Wir geben wichtige Infos.

Zwingerhusten bezeichnet eine Infektionskrankheit, welche die Atemwege des Hundes angreift und zu Hustenanfällen führt. Besonders stark sind die Luftröhre und die Bronchien betroffen. Die Tracheobronchitis ist nicht tödlich. 

Bei gesunden Hunden mit einem starken Immunsystem prägt sich die Krankheit nur in einem geringen Maße aus. Handelt es sich um ein geschwächtes Tier oder einen Welpen, zieht sich die Hundegrippe über mehrere Wochen und beeinträchtigt die Lebensqualität des Vierbeiners in großem Maße.

Was ist Zwingerhusten?

Der Begriff "Zwingerhusten" leitet sich vom englischen Wort "kennel cough" ab, da die Erkrankung häufig in Tierheimen, Pensionen oder Zwingern auftritt, wo viele Hunde auf engem Raum zusammenleben. Diese Bedingungen begünstigen die Verbreitung der Krankheitserreger und erhöhen das Ansteckungsrisiko. Sowohl Viren als auch Bakterien können die Infektion auslösen.

Der Hund steckt sich durch den Kontakt mit anderen Haustieren an. Ein Beschnuppern oder Belecken reicht aus. Ebenso kann eine infizierte Trink- oder Futterschüssel Grund für die Infektion sein. Die Haupterreger sind das Canine Parainfluenzavirus und Bordetella Bronchiseptica. Häufig sind weitere Erreger beteiligt, wie das Canine Herpesvirus, das Canine Reovirus oder das humane Influenzavirus Typ A2. Die Inkubationszeit liegt zwischen zwei und 30 Tagen.

Zwingerhusten: Symptome und Anzeichen

Die Symptomatik von Zwingerhusten ähnelt teilweise der einer menschlichen Erkältung. Typische Anzeichen sind:

Der Verlauf der Erkrankung ist meist mild und dauert in der Regel etwa 1-3 Wochen, kann aber bei schwereren Verläufen auch länger anhalten. Wenn das Immunsystem des Hundes geschwächt ist oder zusätzliche Faktoren wie Stress eine Rolle spielen, kann die Infektion schwerwiegender verlaufen und zu Komplikationen führen.

Ursachen für Zwingerhusten

Der Zwingerhusten ist eine multifaktorielle Erkrankung. Neben der Ansteckung durch andere infizierte Tiere ist die Haltungsform ein Grund für das Ausbrechen der Tracheobronchitis. Wird das Tier im Zwinger oder in einer Hundegruppe wie im Tierheim-Zwinger gehalten oder ist es einer hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, begünstigt das die Krankheit. Ebenso ist mangelnde Hygiene ein Grund. Wenn zudem das Immunsystem durch Stress, vorhergehender Krankheit oder Besitzerwechsel geschwächt ist, ist das Tier leichter anfällig für die Hundegrippe.

Zwingerhusten bei Hund im Zwinger
Hunde im Zwinger leiden besonders häufig - Shutterstock

Diagnose von Zwingerhusten 

Eine genaue Diagnose von Zwingerhusten lässt sich nicht immer leicht stellen, da die Symptome auch bei anderen Atemwegserkrankungen auftreten können. Der Tierarzt wird daher zunächst eine gründliche Untersuchung des Hundes vornehmen und dessen Krankengeschichte erfragen. Eventuell kann eine Röntgenaufnahme oder eine Endoskopie der Atemwege weiteren Aufschluss geben. Bei Verdacht auf Bordetella bronchiseptica kann zudem ein Rachenabstrich entnommen werden.

Behandlung von Zwingerhusten

Die Behandlung von Zwingerhusten richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und den beteiligten Erregern. In vielen Fällen ist eigentlich keine gezielte Therapie notwendig.

  • Schonung: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund Ruhe bekommt und vermeiden Sie stressige Situationen.
  • Hygiene: Reinigen Sie regelmäßig Körbchen, Näpfe und Spielzeug, um eine erneute Ansteckung zu verhindern.
  • Halsband: Verwenden Sie für die Zeit der Erkrankung lieber ein Brustgeschirr statt eines Halsbandes, um den Druck auf die Atemwege zu verringern.

Bei stärkeren Symptomen oder Komplikationen kann der Tierarzt jedoch Medikamente verschreiben:

  • Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen können sie eingesetzt werden, um die Bakterien abzutöten. Die Gabe sollte jedoch nur erfolgen, wenn es medizinisch notwendig ist.
  • Hustenlöser und -reizdämpfer: Diese können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und den Abtransport des Schleims aus den Atemwegen zu erleichtern.
  • Fiebersenkende Mittel und entzündungshemmende Medikamente: In einigen Fällen kann der Tierarzt diese verschreiben, um das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern.

Zwingerhusten beim Hund vorbeugen

Wollen Sie das Erkrankungsrisiko verringern, können Sie den Hund vorsorglich impfen lassen. Der Impfstoff besteht aus den beiden Haupterregern. Er wird in die Nase des Tiers injiziert. Nach 72 Stunden ist es gegen die Hundegrippe immun. Die Impfung muss nicht mehrfach erfolgen. Eine Spritze reicht aus, und Ihr Hund ist ein Jahr vor Zwingerhusten geschützt. Sollte trotz Impfung eine Tracheobronchitis auftreten, wird sich die Krankheit lediglich leicht ausprägen.

Ernähren Sie Ihren Hund vollwertig, bewegen Sie ihn viel und häufig an der frischen Luft. Entwurmen Sie ihn zudem regelmäßig. Weiterhin ist es sinnvoll, das Tier nicht aus anderen Trink- und Futternäpfen trinken und essen zu lassen.

Wichtig ist, dass sich der Hund nicht anstrengt und keinen Stress hat. Sonst führt das bei dem ohnehin geschwächten Immunsystem zu Folgekrankheiten wie einer Lungenentzündung. Gönnen Sie ihm deshalb ausreichend Ruhe.

Gehen Sie, wenn möglich, auf Wegen spazieren, wo Sie Kontakt zu anderen Hunden vermeiden können. Lüften Sie die Räume regelmäßig durch, sodass Ihr Vierbeiner frische Luft atmen kann. Achten Sie weiterhin darauf, dass die Luft zuhause nicht zu feucht und die Schlafstätte des Hundes sauber ist. Desinfizieren Sie Decken und Futterschüsseln. Beim Spazierengehen sollten Sie ein Brustgeschirr nutzen, damit Sie keinen Druck auf den entzündenden Hals ausüben.

Zwingerhusten: Hausmittel für den Hund

Hat Ihr Vierbeiner die Hundegrippe, können Sie die ersten Symptome mit Hausmitteln lindern. Diese Maßnahme ersetzt den Besuch beim Tierarzt nicht, verschafft aber Beruhigung. Gegen den Hustenreiz können Sie mehrmals am Tag etwas warmes Wasser mit einem Teelöffel Honig und einem Teelöffel Zitronensaft verabreichen.

Um das Immunsystem zu stärken, helfen Vitamin-C-Tabletten, Wildbeerenrinde, Fenchel, Pfefferminze und Makulan (mexikanischer Pfeffer). Diese Hausmittel können Sie dem Futter beimischen oder mit warmem Wasser vermischen. Die Behandlung mit den natürlichen Wirkstoffen ist medizinisch nicht bewiesen, viele Hundebesitzer berichten aber von einer positiven Wirkung.

Ist der Zwingerhusten von Hund auf Mensch übertragbar?

Ja, Zwingerhusten kann auf Menschen übertragen werden, obwohl dies sehr selten ist. Normalerweise betrifft Zwingerhusten Hunde und wird durch eine Kombination von Viren und Bakterien verursacht, darunter Bordetella bronchiseptica und verschiedene Viren wie Parainfluenza-Virus und Adenovirus. Wenn ein Mensch in engem Kontakt mit einem infizierten Hund steht, insbesondere wenn der Hund hustet oder niest, besteht theoretisch die Möglichkeit, dass die Krankheit auf den Menschen übertragen wird. 

Die Symptome können ähnlich denen einer Erkältung oder einer leichten Atemwegsinfektion sein, jedoch ist eine solche Übertragung selten und tritt normalerweise nur bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem auf. Es ist wichtig, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung zu verringern, wie z. B. den direkten Kontakt mit infizierten Hunden zu vermeiden und gute Hygienepraktiken zu befolgen. Wenn Sie Bedenken haben, sollten Sie Ihren Arzt konsultieren.

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