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Hund niest
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Warum niest mein Hund?

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Hatschi – auch Hunde niesen aus den unterschiedlichsten Gründen. Denn hinter dem für uns selbstverständlichen Niesreflex stecken komplexe Vorgänge. Warum niesen Hunde? Und wann ist Niesen ein Grund für einen Tierarztbesuch? Wir haben die Antworten für Sie zusammengestellt.

Sechs Gründe, warum Hunde niesen

Ihr Hund niest – haben Sie gerade intensiv an ihn gedacht? In Ostasien heißt es statt „Gesundheit!“: „Jemand denkt an dich!“ Eine nette Idee. Doch wir schauen genauer hin. Denn wie beim Menschen ist Niesen ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann.

1. Der Hund niest, weil er erkältet ist

Wie Menschen können Hunde niesen, wenn sie eine Infektion haben. Diese kann durch Viren oder Bakterien ausgelöst sein. Bei Infektionen ist Niesen selten das einzige Symptom. Ausfluss aus der Nase, tränende Augen und Schlappheit gehören zu den (un)beliebten Begleitern von Erkältungen. Besonders bei Welpen, immungeschwächten oder älteren Hunden ist Vorsicht angebracht. Schonen Sie Ihren Hund und vereinbaren Sie einen Termin beim Tierarzt mit ihm. Dies gilt außerdem, wenn der Hund Fieber hat.

Wamiz-Ratgeber: Erkältung beim Hund
Die wohl einleuchtendste Erklärung für einen niesenden Hund: Eine Erkältung
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2. Niesen als Übersprungshandlung

Sie möchten Ihrem Vierbeiner einen kleinen Trick beibringen – plötzlich niest er kurz hintereinander leise, aber eindrücklich? Dieses Niesen könnte eine Übersprungshandlung sein. Viele Tiere greifen in unsicheren Situationen auf ein Repertoire bekannten Verhaltens zurück. So beruhigen sie sich selbst oder bauen Stress ab. Neben Niesen gehören Kratzen, Gähnen und Lecken zu den Übersprungshandlungen.

Möglich, dass Ihr Vierbeiner während des Trainings niest, weil er nicht weiß, was Sie von ihm erwarten.

Dass Hunde in der Lage sind, Niesen zu steuern, zeigt der Afrikanische Wildhund. In Rudeln verwendet er Niesen zur Kommunikation.

Afrikanische Wildhunde verwenden Niesen als Kommunikationsmittel
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3. Der Hund niest wegen eines Fremdkörpers

Hunde erkunden die Welt gerne mit ihrer Schnauze – kein Wunder, dass etwas hineingeraten kann, was nicht dort hingehört. Beispielsweise eine Granne oder ein winziger Grashalm. Fremdkörper in der Nase oder im hinteren Rachen können zu anhaltendem Niesen führen. Wenn Ihr Vierbeiner stark niesend aus einem Gebüsch kommt, steckt ihm vermutlich ein Fremdkörper in der Nase.

Wamiz-Ratgeber: Grannen beim Hund

Ein weiteres mögliches Symptom ist einseitiger Nasenausfluss. Können Sie den Fremdkörper von außen erkennen, können Sie dem Vierbeiner in einigen Fällen aus der Misere helfen. Führen Sie keinesfalls spitze Gegenstände in die Nasenlöcher Ihres Gefährten – es besteht große Verletzungsgefahr. Bringt ein hartnäckiger Fremdkörper Ihren Hund zum Niesen, suchen Sie baldmöglichst einen Tierarzt mit ihm auf.

4. Außenreize, die den Hund zum Niesen bringen

Abgase oder aufwirbelnder Staub: Außenreize bringen nicht nur uns, sondern auch unsere Vierbeiner zum Prusten. Meist ist das Problem nach ein bis drei herzhaften Niesern erledigt. Spätestens wenn der Außenreiz nicht mehr vorhanden ist, beruhigt sich die empfindliche Hundenase.

Außenreize wie aufgewirbelter Staub oder Laub bringen auch Vierbeiner zum Niesen
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5. Der Hund hat eine Allergie

Eine Allergie führt dazu, dass das Immunsystem überreagiert. Es kommt zu Nasenausfluss und darum wie bei einer Erkältung zum Niesen.

Allergien gehören zu den häufigsten Hundekrankheiten.

So können unsere Vierbeiner Kontaktallergien gegen ein neues Waschmittel entwickeln oder unter einer Pollenallergie leiden. Hausstaubmilben und Arzneimittel können ebenfalls Allergien auslösen. Leitsymptome sind Juckreiz oder weitere Symptome rund um die Haut. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund unter einer Allergie leidet, sprechen Sie Ihren Tierarzt darauf an.

Auch Hunde können unter einer Pollenallergie leiden
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6. Vergiftungen und Traumata als Ursache für Niesen beim Hund

Vergiftungen und Verletzungen können zu Niesen führen. Dies geschieht meist indirekt – über Nasenausfluss in Form von Sekret, Eiter oder Nasenbluten. Der Nasenausfluss löst den Niesreflex aus. In manchen Fällen steht das Nasenbluten im Vordergrund und sollte unverzüglich zu einem Tierarztbesuch führen. Zu den Giften, die Nasenbluten beim Hund auslösen, zählt Rattengift.

Sonderfall: Rückwärtsniesen

Manche Junghunde sowie Hunde kurzköpfiger Rassen wie Mops oder Französische Dogge jagen ihren Haltern durch „Rückwärtsniesen“ einen Schreck ein. Dabei strecken die Hunde die Beine durch und atmen anfallsartig durch die Nase Luft ein. Nach wenigen Sekunden ist der Spuk vorbei und der Vierbeiner unaufällig.

Das Phänomen taucht öfter auf, wenn die Hunde in ausgelassener Stimmung sind. Über die Ursachen sind die Experten sich nicht einig: Möglicherweise ist das Rückwärtsniesen bei Hunden auf ein zu langes Gaumensegel, Entzündungen oder Krämpfe zurückzuführen. Schluckt der Hund, beendet er damit automatisch die kleine Rückwärtsnies-Attacke.

Halter können mit einem kleinen Leckerli nachhelfen. Das gelegentliche Rückwärtsniesen ist harmlos. Tritt es mehrfach pro Tag auf oder lässt sich durch den Schluckreflex nicht beenden, ist ein Tierarztbesuch zu empfehlen.

Das Rückwärtsniesen klingt für Halter zwar seltsam, ist aber harmlos
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Der Hund niest – wann zum Tierarzt?

Wenn Ihr Hund ein paar Mal pro Tag niest, ist dies kein Grund zur Sorge. Tritt das Niesen regelmäßig auf, beobachten Sie die Situation rund um Ihren Vierbeiner. Kommen weitere Symptome für einen Infekt oder andere Zeichen wie Apathie, eine laufende Nase oder Fressunlust hinzu, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Dies gilt ebenfalls für Beschwerden beim Atmen, Nasenbluten und starke Niesanfälle. Hierunter verstehen wir, dass der Hund öfter als 20-mal in 30 Minuten niest. Besondere Vorsicht sollten Sie bei Welpen walten lassen: Gehen Sie mit Ihnen lieber einmal zu viel als zu wenig zum Tierarzt.

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