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Hund gähnt
© Shutterstock

Nicht nur aus Müdigkeit: Das steckt dahinter, wenn Ihr Hund gähnt

von Carina Petermann

am aktualisiert

Gähnen ist ansteckend – das gilt für Menschen ebenso wie für Hunde. Probieren Sie doch einmal ein herzhaftes Gähnen, während Ihr Vierbeiner Sie gerade entspannt anschaut. Viele Hunde gähnen mit! Doch in der Tierwelt scheint Gähnen noch weiter verbreitet zu sein als bei uns Menschen – was steckt dahinter?

Wie beim Menschen: Ein Zeichen von Müdigkeit

Ein häufiger Grund für Gähnen bei Hunden ist schlicht und einfach: Die Hunde sind müde oder schläfrig. Wenn Menschen müde sind, gähnen sie öfter – dies gilt ebenso für die ersten halbwachen Minuten nach dem Aufstehen. Wie Menschen neigen Hunde beim Gähnen nach dem Schlaf außerdem zum ausgiebigen Strecken.

Warum aber Menschen und viele Säugetiere im schläfrigen Zustand mehr gähnen, ist nicht geklärt.

Die Auffassung, dass dadurch der Sauerstoffgehalt im Blut erhöht werde, gilt mittlerweile als widerlegt.

Gähnen beim Hund als Beschwichtigungssignal

Alle Säugetiere und sogar manche Vögel gähnen. Dabei spielen soziale Effekte eine große Rolle. Dies erklärt, warum Gähnen auch für Hunde ansteckend ist: Hunde zeigen dadurch, dass sie zur gleichen sozialen Gruppe, zu ihrem Rudel, gehören. Häufig wird das nachgeahmte Gähnen als Zeichen von Empathie angesehen. Dies deckt sich mit Studien, wonach sehr junge Kinder oder autistische Menschen, die weniger empathisch sind, nicht öfter gähnen, wenn Sie andere dabei beobachtet hatten. Gähnen kann je nach Situation verschiedene Bedeutungen haben. Hat der Hund beispielsweise etwas falsch gemacht, gähnt er vielleicht, um Sie zu beschwichtigen.

Das Gähnen gehört dann zu den sogenannten Beschwichtigungssignalen: Ihr Hund versucht, Konflikte zu vermeiden.

Ist Ihr Hund wirklich müde, wenn er gähnt? Oder versucht er, Sie zu beschwichtigen?© Shutterstock

Auch wenn er vor Entscheidungen steht, kann ein Gähnen für den Vierbeiner hilfreich sein. Dann gibt das Gähnen ihm zusätzliche Zeit und entspannt die angespannte Situation körperlich. In diesem Fall wäre Gähnen eine Übersprungshandlung, die dem Vierbeiner durch Unsicherheiten hilft. Gähnen hat also viele mögliche Ursache und bleibt geheimnisvoll. Doch wer seinen Hund besser kennenlernt, kann seine körperlichen Signale treffender deuten.

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Was tun, wenn der Hund oft gähnt?

Normalerweise brauchen Sie nichts zu tun, wenn Ihr Hund ab und zu gähnt. Gähnen als Beschwichtigungssignal kann Ihnen jedoch wertvolle Hinweise für das Zusammenleben mit Ihrem Vierbeiner geben. Ist Ihr Vierbeiner beispielsweise eher ängstlicher Natur, kann Gähnen Ihnen früh zeigen, welche äußeren Umstände Ihren Gefährten irritieren. Gähnen kann Ihnen dabei helfen, Ihren Hund besser zu verstehen. Handelt es sich um normale Alltagssituationen wie das Einstecken des Staubsaugerkabels, sollten Sie Ihrem Hund zwar keine besondere Aufmerksamkeit schenken. Doch können Sie sich dann eine Strategie überlegen, wie Sie ihn langsam an den Krachmacher gewöhnen.

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