Der Zahnwechsel beim Hund ist ein ganz natürlicher Prozess. Wenn der Hund zahnt, kann es aber in manchen Fällen problematisch werden. Einige Welpen müssen schmerzhafte Symptome ertragen und zeigen ein ungewöhnliches Verhalten, zum Beispiel werden sie bissig oder sie ziehen sich zurück.
Hier erfahren Halter alles über den Zahnwechsel beim Hund sie mit auftretenden Problemen umgehen können.
Wann ist der Zahnwechsel beim Hund?
Ab der dritten Woche durchstoßen Milchzähne den Kiefer des Welpen. 28 Zähne ergeben ein vollständiges Milchgebiss, insgesamt 42 Zähne bilden das bleibende Gebiss. Der Zahnwechsel auf die bleibenden Zähne setzt ab dem vierten Monat ein und dauert ungefähr zwölf Wochen. Der Durchbruch der Fangzähne (Eckzähne) ist am häufigsten mit Schwierigkeiten verbunden.
Der Zahnwechsel ist in der Regel im siebten Lebensmonat abgeschlossen.
Zahnwechsel beim Hund: Symptome
Zahnt ein Welpe, kann es teilweise zu ernstzunehmenden Symptomen kommen, die Sie mit einem Tierarzt besprechen sollten:
- Der Hund hat Fieber.
- Ihr Welpe verliert deutlich an Appetit.
- Das Tier frisst überhaupt nicht mehr.
- Der Vierbeiner hat einen harten Bauch und Schmerzen, wenn Sie darauf drücken.
- Die Fellnase speichelt stark.
- Sie stellen Durchfall beim Hund fest.
- Der kleine Liebling erbricht.
Zahnwechsel beim Hund: Verhalten
Der Zahnwechsel kann einige Verhaltensänderungen beim Hund hervorrufen. So sind vermehrtes Kauen und Nagen völlig normal. Der kleine Hund möchte den Druck des Zahnwechsels loswerden und kaut alles an, woran er kommt. Halter sollten darauf gefasst sein.
Auch Unruhe und Reizbarkeit sind völlig normal. Der Zahnwechsel ist nicht besonders angenehm.
Zahnwechsel bei Hunden: Was hilft?
Wie Sie dem Hund den Zahnwechsel erleichtern können: Geben Sie ihm etwas zu Kauen. Das Kauen und Beißen auf einem Ochsenziemer oder einem Rinderohr führt dazu, dass das Zahnfleisch weich bleibt und die Zähne viel leichter durchbrechen können.
Tipp: Geben Sie dem Welpen nur aufgeweichtes Trockenfutter, da er dieses viel leichter verzehren kann.
Fressen ist für die kleinen Vierpfoter besonders wichtig, denn sie haben einen hohen Energiebedarf.
Ebenfalls hilfreich ist es, wenn Sie Ihrem kleinen Hund das Zahnfleisch mit dem Finger massieren. Gekühltes Futter lindert den unangenehmen Juckreiz, den die Welpen im Kiefer empfinden. Eine weitere Option ist die Gabe von Kalzium, um die Knochenbildung zur Unterstützung.
Zahnwechsel beim Hund: Homöopathie und Hausmittel
Manche Halter, die Ihren jungen Hund mit homöopathischen Mitteln unterstützen wollen, geben rezeptfreie Globuli aus der Apotheke. Das Präparat heißt Osanit und dient eigentlich bei Menschenkindern dazu, die Schmerzen und Probleme beim Zahnwechsel besser zu verkraften. Ob es wirklich nützt, sei dahingestellt – aber Hundehalter sollten Osanit besser nicht ausprobieren, denn in den Globuli ist für die Vierbeiner gefährliches Xylit enthalten.
Verzichten Sie in der sensiblen Zeit des Zahnwechsels auf Zerrspiele und achten Sie besonders darauf, dass der Hund keine Fremdkörper wie Plastik oder Steine aufnimmt. Er sucht in dieser Zeit förmlich nach Möglichkeiten, dem Juckreiz zu entgehen und herumliegende Fremdkörper sind ihm dabei ebenfalls willkommen. Deshalb müssen Sie besonders aufmerksam sein, denn Ihr Welpe könnte daran ersticken.
Zahnwechsel beim Hund: Reihenfolge des Zahntausches
Das Milchgebiss besteht aus 28 Milchzähnen, die durch 42 bleibende Zähne ersetzt werden. Die ersten Milchzähne fallen im Alter von etwa 16 Wochen aus. Noch mehr Infos über Zähne und Gebiss des Hundes finden Sie in diesem Artikel. Der Zahnwechsel beim Hund ist oft mit etwas Blut verbunden, allerdings merken viele Halter den Wechsel kaum. Der Hund schluckt die Zähne herunter oder er spuckt sie aus. Während der folgenden drei Monate verabschiedet sich das alte Milchgebiss und die bleibenden Zähne wachsen in der folgenden Reihenfolge nach:
- Zuerst fallen die Milchzähne an der Front aus und die bleibenden Zähne brechen durch. Das ist in den meisten Fällen unproblematisch für Hund und Halter
- Danach ersetzen die bleibenden Backenzähne die Milchzähne im hinteren Teil des Kiefers. Hier kommt es häufiger zu Problemen und Schmerzen beim Hund
- Zuletzt sind die Fangzähne an der Reihe. Hier gibt es am häufigsten Probleme. Diese sind manchmal so schlimm, dass der Tierarzt eingreifen und beim Zahnwechsel der Eckzähne helfen muss
Zahnwechsel bei Hunden: Unruhig durch Schmerzen
Wie beim Zahnen auch leiden manche Hunde beim Wechsel vom Milchgebiss aufs dauerhafte Gebiss stärker unter Schmerzen als andere. Die Beschwerden drücken sich in folgenden Begleiterscheinungen aus:
- Kieferschmerzen
- erhöhte Temperatur und Fieber
- Durchfall
- Schlafstörungen
Wenn Sie feststellen, dass ein Milchzahn partout nicht ausfallen will, dann suchen Sie den Tierarzt auf. In hartnäckigen Fällen wird er die betreffenden Zähne ziehen.
Zahnwechsel bei Welpen: Durchfall und Erbrechen normal
Der Zahnwechsel ist für die kleinen Hunden ein echter Stressakt und geht nicht immer ohne Schmerzen vonstatten. Da ist es normal, dass der kleine Hundekörper mit Durchfall und Erbrechen reagiert.
Zudem kann eine vermehrte Flüssigkeitsaufnahmen und eine verminderte Futteraufnahme Erbrechen und weichen Stuhl beim Hund fördern. Halter sollten den Welpen immer gut im Blick haben und ihm helfen, wenn es mit dem Fressen nicht gut klappt.
Halten Erbrechen und Durchfall länger an, ist der Gang zum Tierarzt nötig.
Zahnwechsel beim Welpen: Mundgeruch als Warnsignal
Manche Hunde riechen während des Zahnwechsels schlecht aus dem Maul. Die Erklärung ist ganz einfach: Entzündet sich einer der durchbrechenden Zähne im Kiefer und eitert, dann entwickelt sich ein unangenehmer Geruch. Sie sollten bei einem eitrigen oder fauligen Duft unbedingt zum Tierarzt gehen, weil Entzündungen im Kiefer sich auch auf andere Organe ausbreiten können. Der Veterinär wird sich den Kiefer genau ansehen und Gegenmaßnahmen einleiten, um den Eiterherd zu finden und zu eliminieren.
Zahnwechsel beim Welpen: Kauspielzeug und ein wachsamer Blick
Während des Zahnes bei Ihrem Welpen oder des Zahnwechsels sollten Sie das Tier im Auge behalten. Beobachten Sie das Verhalten und versuchen sie, seine Beschwerden bestmöglich zu lindern. Gekühltes Kauspielzeug, eingeweichtes Futter und eine Extraportion Streicheleinheiten helfen dem Vierbeiner dabei, diese beiden Phasen möglichst unbeschadet zu überstehen. Sollten Sie aber feststellen, dass der kleine Begleiter starke Schmerzen hat oder sein Verhalten ganz und gar verändert ist, dann suchen Sie den Tierarzt auf. Dieser kann feststellen ob die Symptome kritisch zu bewerten sind und im Notfall der Fellnase dabei helfen, die Zeit möglichst glimpflich zu überstehen.
Allerdings können die meisten Halter unbesorgt sein, denn viele Welpen haben keine Probleme beim Zahnen oder beim Zahnwechsel. Es ist eher selten, dass Tiere so stark beeinträchtigt werden, dass sie tierärztliche Hilfe brauchen.