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Der Moskauer Wachhund ist eine nicht anerkannte Hunderasse

Groß und beschützend: Der Moskauer Wachhund

© Aneta Jungerova / Shutterstock

Moskauer Wachhund: Eine besondere Hunderasse

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Groß, kräftig und seiner Familie treu ergeben: Der Moskauer Wachhund ist ein besonderer Vierbeiner mit außergewöhnlichem Aussehen und Charakter.

Was ist ein Moskauer Wachhund?

Ein Hund namens Beethoven? Nicht ganz, der große Vierbeiner ist zwar mit dem Bernhardiner verwandt, gilt jedoch in seiner Heimat Russland als eigenständige Hunderasse. Der Moskauer Wachhund ist ein großer, muskulöser Hund, der zur Gruppe 2 „Pinscher und Schnauzer Molossoide Schweizer Sennenhunde“ gehört. Von dem größten internationalen Dachverband FCI ist die Hunderasse jedoch nicht anerkannt – dafür aber vom russischen Hundeverband RKF. 

Es handelt sich um einen Hund mit imposanter Erscheinung und ausgeprägtem Beschützerinstinkt. Außerhalb seiner Heimat ist der Moskauer Wachhund unbekannt und sehr selten.

Moskauer Wachhund: Geschichte

Der Moskauer Wachhund ist eine russische Hunderasse, die in den 1950er-Jahren der ehemaligen UdSSR entstand. Ziel war es, einen selbstsicheren und starken Diensthund für das Militär zu züchten. Auf den Kaukasischen Owtscharka treffen zwar diese Eigenschaften zu, jedoch gilt die Hunderasse als ziemlich stur und temperamentvoll. Um das Temperament zu bändigen, kreuzte man also Owtscharkas mit Bernhardinern. Später erweiterten russische Laufhunde den Genpol des Moskauer Wachhunds.

Noch bis in den 1980er-Jahren war es für private Personen verboten, einen Moskauer Wachhund zu halten. Er war ein reiner Arbeitshund, der ausschließlich im Dienst für den Staat im Einsatz war. Heute findet der Moskauer Wachhund bei Familien auf der ganzen Welt ein Zuhause – wenn auch bei Weitem seltener als der beliebte Bernhardiner.

Moskauer Wachhund: Aussehen

Achtung, Verwechslungsgefahr: Die Optik des Moskauer Wachhunds erinnert stark an den Bernhardiner. Schließlich trägt die russische Hunderasse auch Gene des Schweizer Berghunds in sich. Da er aber zum Teil auch von dem Kaukasischen Owtscharka und russischen Laufhunden abstammt, unterscheidet er sich in einigen Punkten von seinem Cousin aus der Schweiz.

Der Moskauer Wachhund ist ein kräftiger, aber nicht schwerfälliger Molosser. Der Oberkörper und der Kopf sind im Vergleich zum Bernhardiner länger und die Rute trägt der Moskauer Wachhund glatt und nicht gekrümmt. Ein weiteres Merkmal: Die russische Hunderasse hat nicht die hängenden Wangen und Augenlider vom Bernhardiner geerbt.

Moskauer Wachhund im Wasser

Moskauer Wachhunde lieben Spaziergänge© Aneta Jungerova / Shutterstock

Wie groß und schwer werden Moskauer Wachhunde?

  • Rüden erreichen eine Größe von 68 bis 78 cm und bringen mindestens 55 kg auf die Waage.
  • Hündinnen sind mit einer Größe von 66 bis 73 cm etwas kleiner und wiegen ab 45 kg aufwärts.

Welche Fellfarben hat ein Moskauer Wachhund?

Der Molosser ist mit einem langen, dicken Fell mit Unterwolle ausgestattet. Einige Hunde haben eine etwas gewellte Mähne. Das Fell kommt vor allen in einer Kombination aus den Farben Weiß, Rotbraun und Braun vor.

Moskauer Wachhund: Charakter

Der ehemaliger Diensthund der sowjetischen Armee zeichnet sich durch folgende Wesensmerkmale aus:

Moskauer Wachhund: Krankheiten und Lebenserwartung

Da er als Diensthund gezüchtet wurde, ist der Moskauer Wachhund ein gesundheitlich robuster Vierbeiner. Allerdings hat er als große, stämmige Hunderasse eine etwas erhöhte Veranlagung an einer Hüftdysplasie zu erkranken. Der Moskauer Wachhund besitzt eine durchschnittliche Lebenserwartung von 8 bis 12 Jahren.

Moskauer Wachhund: Pflege

Sein üppiges Fell mit Unterwolle braucht besonders zur Zeit des Fellwechsels im Frühling und Herbst viel Pflege. Tägliches Bürsten hilft dem Vierbeiner dabei, sich von dem losen Fell zu befreien. Im Vergleich zu kleinen Hunden, nimmt die Fellpflege beim Moskauer Wachhund viel mehr viel Zeit in Anspruch – besonders, wenn nach dem Bürsten ein Bad ansteht. Außerhalb des saisonalen Fellwechsels reicht wöchentliches Striegeln aus.

Wie viel Bewegung brauchen Moskauer Wachhunde?

Hunde von seiner Statur gelten nicht gerade als Sportskanonen. Agility, Joggen und Co. können sich negativ auf seine Gelenkgesundheit auswirken. Besonders in der Wachstumsphase sollte daher auf Hundesportarten mit abruptem Richtungswechsel, Springen und langem Laufen auf Asphalt verzichtet werden. Sprechen Sie mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt, bevor Sie für Ihren Moskauer Wachhund eine bestimmte Sportart ins Auge fassen.

Das Aktivitätslevel eines Moskauer Wachhundes ist als mittel einzustufen. Er braucht täglich mehrere abwechslungsreiche und lange Spaziergänge in der Natur. Ansonsten kann der große Hund schnell unausgeglichen sein und unerwünschte Verhaltensweisen an den Tag legen.

Moskauer Wachhund auf Wiese

Nichts für Anfänger© Michal Ninger / Shutterstock

Moskauer Wachhund: Haltung

Passt ein solch großer Hund zu meinem Lebensstil? Diese Frage muss vorab, wie bei jedem Vierbeiner, geklärt werden. Der Moskauer Wachhund ist ganz klar keine Hunderasse für Anfänger. Zwar gilt er als gelehriger und weniger temperamentvoll als der Kaukasische Owtscharka. Aber auch er ist auf Eigenständigkeit und Beschützerverhalten gezüchtet worden. Entscheidungen trifft er für sich und er schreckt nicht davon ab, seine Menschen bei Gefahr zu verteidigen.

In Kombination mit seiner Stärke, kann er in den falschen Händen zu einer Gefahr für Menschen und Artgenossen werden. Daher empfiehlt sich die russische Hunderasse nur für erfahrene Menschen, die von Anfang ein konsequentes Training beherzigen.

Die Hunderasse eignet sich besonders als Schutz-, Dienst- und Wachhund. Der Moskauer Wachhund findet aber auch bei einer Familie ein Zuhause – denn bei seinen Bezugspersonen zeigt er sich liebevoll und sanft.

Ein Leben in der Stadt und in einer Wohnung lässt sich mit einem Hund von seinem Format nur sehr schlecht vereinbaren. Der unabhängige und territoriale Vierbeiner braucht Platz und auch eine gewisse Freiheit, um sich zu entfalten. Ein Haus mit großem Garten oder ein Bauernhof ist der ideale Wohnort für ihn.

Moskauer Wachhund in Not

Nicht jeder Moskauer Wachhund ist ein exzellenter Beschützer von Haus und Hof. Zeigt sich der stämmige Vierbeiner nicht als guter Bewacher oder ändern sich die Lebensumstände seiner Menschen, kommt es vor, dass er sein Zuhause verliert. Schauen Sie daher bei Auslandstierschutzvereinen gezielt nach einem Moskauer Wachhund. Tipp: Vor allem Vereine, die Streuner oder abgegebene Hunde aus Russland, Polen oder Ungarn vermitteln, können einen Moskauer Wachhund in Not zur Vermittlung freigeben.

Moskauer Wachhund kaufen: Züchter und Preise

In Deutschland und in anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden und Polen gibt es vereinzelt Züchter, bei denen Sie einen Moskauer Wachhund erwerben können. Achten Sie auf Gesundheitspapiere der Eltern und eine frühzeitige Sozialisierung der Welpen. Der Kaufpreis beträgt in der Regel mindestens 1.300 €.

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