Was ist ein Labrador-Mischling?
Besteht der Stammbaum eines Welpen nicht nur aus reinrassigen Labrador Retrievern, sondern auch aus weiteren Hunderassen, ist von einem Labrador-Mix die Rede. Besonders beliebte Kombinationen sind:
- Schäferhund-Labrador-Mix
- Australian-Shepherd-Labrador-Mix
- Labrador-Golden-Retriever
- Labrador-Husky
- Labrador-Rottweiler
- Border-Collie-Labrador
- Labradoodle
Auch möglich sind Kreuzungen zweier Mischlingshunde, bei denen mindestens einer die Gene eines Labradors in sich trägt.
Labrador-Mix: Aussehen
Im Gegensatz zu reinrassigen Hunden gibt es bei einem Labrador-Mix keinen Standard, sondern vielmehr eine bunte Vielfalt. Hinzu kommt, dass beim Retriever zwischen Labradoren aus der Arbeitslinie und aus der Showline unterschieden wird. Die jeweilige Linie kann sich ebenfalls auf das Aussehen eines Labrador-Mischlings auswirken.
Der Labrador ist eine mittelgroße Hunderasse mit einem muskulösen Körper und einem breiten Brustkorb. Sein Schädel ist breit, der Stop ausgeprägt und die Augenfarbe ist braun bis haselnussbraun. Ein besonderes Merkmal des Labradors ist seine Rute (auch Otterrute genannt). Diese ist am Ansatz recht breit und verjüngt sich bis zur Spitze. Das Fell eines Labradors ist dicht und kurz und mit einer Unterwolle ausgestattet.
Die vom Rassestandard erlaubten Farben sind Gelb, Schwarz und Schokoladenbraun. Es gibt auch Labbis in den Farben Silber, Champagner oder Blau. Dabei handelt es sich um Labradore, die das Dilution Gen (Verdünnungsgen) in sich tragen. Dieses besondere Merkmal geht leider mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Krankheiten einher.
Labrador-Mischling: Charakter und Temperament
Der Labrador gilt als Anfängerhund, da er einen guten Grundgehorsam aufweist. Doch beim Zusammenspiel mit weiteren Genen kommt diese positive Eigenschaft nicht mit Sicherheit zum Vorschein. Der Charakter und das Temperament eines Labrador Mischlings hängen von der weiteren Hunderasse ab und welche Gene sich durchsetzen werden.
Der Labrador kann seine Intelligenz, sein anhängliches und verspieltes Wesen aber auch seinen Jagdtrieb an seine Sprösslinge vererben. Zu berücksichtigen ist, dass jeder Hund ein Unikat ist und selbst reinrassige Hunde von ihren Beschreibungen abweichen.
Labrador-Mischling: Seine Gesundheit
Leider hat der als robust geltende Labrador ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen. Einige davon kann er bei einer Verpaarung an den Nachwuchs weitergeben.
- Ellenbogen- und Hüftdysplasie
- Patellaluxation
- Grauer Star
- Progressive Retinaathrophie
- Retinadysplasie
- Wasserrute
- Erkrankung des neuromuskulären Systems
- HNPK (Hauterkrankung)
- Magendrehung
Die Lebenserwartung eines Labradors liegt zwischen 10 und 14 Jahren. Mischlingshunden wird oft nachgesagt, dass sie gesundheitlich besser aufgestellt sind. Doch die Verpaarung mit anderen Hunderassen gibt keine Garantie für gesunden Nachwuchs. Ausschlaggebend sind mehrere Faktoren, wie zum Beispiel eine verantwortungsvolle Zucht mit vorigen Gesundheitschecks und eine ausgewogene Ernährung.
Wie erziehe ich einen Labrador-Mix?
Ein Labrador Retriever gilt als leicht erziehbar und ist oft die erste Wahl von aktiven Hundeanfängern. Der kooperative Vierbeiner orientiert sich an seinem Menschen und möchte von ihm gefallen. Erleichtert wird die Erziehung eines Labradors durch seine Gierigkeit und seinen Spieltrieb. Leckerlis und Hundespielzeug sind hervorragende Mittel, um das Training mit Erfolg zu bestreiten.
Doch da der Charakter je nach weiterer Hunderasse in die eine oder andere Richtung ausschlagen kann, sind vorige Erziehungstipps bei Mischlingen mit Vorsicht zu genießen.
Bekommt ein Labrador mit einer dominanten Hunderasse Nachwuchs, kann der sogenannte „Will-to-Please“ abflachen. Genauso verhält es sich mit der hohen Reizschwelle eines Labradors, die durch Hunderassen mit starkem Schutztrieb nach unten fallen kann.
Im Auge behalten sollten seine Menschen zudem die Entwicklung seines Jagdtriebs. Bei einer Kreuzung mit einem Husky kann dieser noch verstärkt auftreten. Damit Ausflüge in der Natur harmonisch verlaufen und der Rückruf zuverlässig sitzt, kommt hier ein Antijagdtraining in Betracht.
Wie halte ich einen Labrador-Mischling?
Sanftmütig, geduldig und verspielt: Als kinderlieber Vierbeiner passt der Labrador gut zu einer Familie. Im Idealfall gibt der Retriever diese Eigenschaften an seinen Nachwuchs weiter. Doch für das Leben mit Kindern gibt es einige Voraussetzungen. Da viele Labrador-Mischlinge zu den mittelgroßen bis großen Vierbeinern mit viel Energie gehören, sind Kinder bestenfalls standfest.
Zudem gilt wie bei allen anderen Hunden: Eltern stellen Regeln für den Umgang mit einem Labrador-Mischling auf und lassen ihren Nachwuchs niemals unaufbesichtigt mit ihm.
Viele Labrador-Mischlinge gehören zu den sportlichen Hunden. Daher finden sie ebenso ein geeignetes Zuhause bei aktiven Singles oder Paaren, die viel draußen in der Natur unterwegs sind. Ein ruhiges und bequemes Zuhause bei Senioren ist für einen Labbi Mix genauso unpassend wie eines bei berufstätigen Menschen, die ihn lange alleine lassen.
Labrador-Mix: Hundesport
Apportiertraining, Schwimmen und Mantrailing – diese drei Hundesportarten werden vielen Labrador Mischlingen große Freude bereiten. Bei schlanken und wendigen Mischlingshunden – wie zum Beispiel einem Mix aus Border Collie und Labrador (Borador) – kommen auch Dog Frisbee oder Agility infrage. Um die Bindung zu festigen und spielerisch einen besseren Gehorsam zu erzielen, ist Rally Obedience die perfekte Wahl.
Labrador Mix: Haus mit Garten oder Wohnung?
Ein Labrador kann sein aktives und verspieltes Naturell an seinen Nachwuchs weitergeben. Daher ist ein Haus mit Garten optimal, um mit dem Vierbeiner auf dem heimischen Rasen kleine Spielsessions zu starten. Ein Garten darf allerdings kein Grund dafür sein, die Gassi Runden kürzer ausfallen zu lassen. Besonders in den ersten Jahren sprühen Labrador-Mischlinge nur so vor Energie und die Welt für sich entdecken.
Labrador-Schäferhund-Mix
Der „German Sheprador“ – so seine Bezeichnung in den USA – ist ein kraftvoller und dynamischer Mischlingshund. Er kann sich dank seiner Schäferhund Gene und seiner imposanten Erscheinung für den Posten als Wachhund eignen. Beide Hunderassen sind äußerst gelehrig und haben einen hohen Arbeitswillen. Die Ausbildung zum Polizeihund oder Mantrailer kommt für viele Shepradors infrage.
Australian-Shepherd-Labrador-Mix
Ein Apportierhund trifft auf einen Hütehund: Diese Kombination bringt ein Wurf Vierbeiner hervor, deren Eigenschaften sich gut miteinander ergänzen. Beide Hunderassen sind intelligent, fleißig und aktiv. Aussiedors eignen sich für eine Vielzahl an Hundesportarten und haben beim Erlernen neuer Tricks die Nase ganz weit vorne. Von der Statur her ist in der Regel mit einem etwas kleineren und schlankeren Labrador zu rechnen.
Labrador-Golden-Retriever-Mix oder Goldador
Labrador und Golden Retriever haben viele Gemeinsamkeiten. Als Retriever teilen sie sich ihre Liebe für das Apportieren und sind begeisterte Schwimmer. Menschen schätzen beide Rassen wegen ihres freundlichen und verspielten Charakters. Der Goldador – so wird der Hybridhund auch genannt – wächst zu einem mittelgroßen bis großen Vierbeiner heran. Er wird eine enge Bindung zu seinem Menschen aufbauen und ein bester Freund auf vier Pfoten sein.
Labrador-Husky-Mix
Hierzulande ist meist von einem Labrador-Husky die Rede, wenn sich Labrador Retriever und Siberian Huskys miteinander verpaaren. In diesem Fall kommen verspielte, jagdfreudige und athletische Vierbeiner auf die Welt. Bei einem Labrador-Husky ist allerdings auch eine nicht anerkannte Hunderasse aus Kanada gemeint, die um 1300 n. Chr. entstand. Dabei handelt es sich um einen ursprünglichen Hund, der in der Vergangenheit mit Wölfen verpaart wurde.
Labrador-Rottweiler-Mix
Der Labrottie oder Rottador ist ein großer und kräftiger Hund, der sich gegenüber seinen Menschen liebevoll und sanftmütig verhält. Dennoch ist der stämmige Vierbeiner besser bei erfahrenen Hundehaltern aufgehoben als bei Hundeanfängern. Denn bei einem Labrottie kann sich ein misstrauisches Verhalten gegenüber Fremden entwickeln. Sind die Rottweiler Gene stark ausgeprägt, eignet er sich gut als Wachhund oder Schutzhund.
Labrador-Border-Collie-Mix oder Borador
Der Border-Collie-Labrador oder kurz Borador ist ein Hybridhund mit einem hohen Aktivitätslevel. Darüber hinaus hat er ein cleveres Köpfchen. Um den Mix aus Hütehund und Jagdhund zufriedenzustellen, stehen lange Spaziergänge, Hundesportarten und Intelligenzspiele auf dem Programm.
Genauso wichtig ist es, Ruhephasen zwischen den Aktivitäten einzulegen. Sein Ursprung liegt wahrscheinlich in den USA. Hierzulande ist der Borador selten anzutreffen.
Der Labradoodle: Labrador-Pudel-Mix
Der wohl beliebteste Labrador-Mix: Der Labradoodle entstand in Australien. Die Idee hinter einem Labradoodle war, einen allergikerfreundlichen Blindenhund zu züchten. Ein Pudel haart nicht und ist demnach weniger allergieauslösend als ein reinrassiger Labrador. Das sanfte und gelehrige Wesen eines Labradors ist bei dem wuscheligen Designerhund erhalten geblieben. Mittlerweile ist der Labradoodle auch in Deutschland weit verbreitet.
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