Der Australian-Shepherd-Labrador-Mix gehört zu den Hybridhunden. Obwohl er keinen eigenen Rassestandard hat, lassen sich aufgrund seiner Eltern einige Eigenschaften benennen.
Was den Aussiedor auszeichnet, zu wem er passt und wie es um seine Gesundheit steht – das alles erfahren Sie hier.
Halb Australian Shepherd...
Australian Shepherds – auch Aussies genannt – wurden ursprünglich in den USA zum Hüten gezüchtet und lebten somit vorwiegend auf einer Ranch. Seit einigen Jahrzehnten gewinnt der Hütehund immer mehr an Beliebtheit und ist auch in Städten anzutreffen.
Der Australian Shepherd ist zwar gelehrig, dennoch zählt er zu den anspruchsvollen Hunderassen. Nur wenige von ihnen hüten heute noch Schafe, Rinder und Ziegen. Dafür erbringen viele Aussies beim Agility und Obedience exzellente Leistungen.
...halb Labrador Retriever
Der Labrador Retriever ist wie der Aussie eine sportliche Hunderasse. Er stammt aus Neufundland, wo er für das Apportieren von Wasservögeln eingesetzt wurde. Bis heute sind die Retriever begeisterte Schwimmer.
Einen Labrador im Park oder auf der Straße zu sehen, ist nicht ungewöhnlich: Schließlich ist der Retriever die beliebteste Hunderasse Deutschlands. Fans des Apportierhundes schätzen an ihm seine Freundlichkeit, seine Gelassenheit und seinen Will-to-Please.
Aussiedor: Aussehen
Beim Aussiedor handelt es sich um einen mittelgroßen bis großen Hund. Seine durchschnittliche Widerristhöhe beträgt 50 Zentimeter. Je nachdem, welcher Genpool dominiert, ist der Mix eher zierlich gebaut oder hat einen kräftigen Körper. Daher kann sein Gewicht von 20 Kilogramm bis hin zu stolzen 40 Kilogramm variieren.
Die mittelgroßen Ohren eines Aussiedors hängen in der Regel hinunter – Stehohren sind äußerst selten. Die Augenfarbe lässt sich aufgrund der Vielfalt beim Australian Shepherd kaum eingrenzen: Dieser Mix kann braune, grüne und blaue Augen haben – sogar Odd-Eyes sind möglich!
Australian-Shepherd-Labrador-Mix: Fell und Farben
Das Fell eines Aussiedors ist für gewöhnlich glatt oder leicht gewellt. Zudem ist es dicht, mit Unterwolle ausgestattet und hat häufig wasserabweisende Eigenschaften. Bezüglich der Fellfarben gibt es eine große Vielfalt – denn sowohl Labrador Retriever als auch Australian Shepherds kommen in unterschiedlichen Farben vor.
Zu den häufigsten Fellfarben eines Aussiedors zählen:
- Schwarz
- Schwarz-Weiß
- Beige
- Schoko
- Rot
- Blue-Merle
- Red-Merle
- Black and Tan
- Brown and Tan
- Tricolor
Die Fellfarbe Merle entsteht durch eine Genmutation. Träger dieses Gens haben oft ein geschecktes Fell sowie blaue oder partiell blaue Augen.
Aussiedor: Wesen und Temperament
- sanft
- loyal
- verspielt
- anhänglich
- intelligent
- lernfreudig
- aktiv
Wie die Merkmale zeigen, liegen einige Gemeinsamkeiten zwischen dem Labrador und Australian Shepherd vor. Bei einem Punkt gibt es jedoch Unterschiede: Der Australian Shepherd kann anfangs Fremden gegenüber zurückhaltend sein und kann sogar das Bedürfnis haben, sein Rudel vor ihnen zu beschützen. Im Gegensatz dazu ist der Labrador selbst bei Menschen, die er nicht kennt, freundlich und tiefenentspannt. Zu welcher Kategorie der Aussiedor gehört, darüber entscheidet der dominierende Genpool.
Aussiedor: Gesundheit und Lebenserwartung
Mischlingshunde können von der genetischen Vielfalt profitieren und gelten als gesünder als reinrassige Hunde. Dennoch ist es immer wichtig, einen genauen Blick auf die Gesundheit der beiden Elterntiere zu werfen. Sowohl Labrador als auch Aussie haben einige gesundheitliche Probleme, die sie auf ihren Nachwuchs übertragen können. Dazu zählen vor allem:
- Ellbogen- und Hüftdysplasie
- Patellaluxation
- Augenerkrankungen (u. a. Grauer Star)
- Epilepsie
- Wasserrute
Die Lebenserwartung eines Aussiedors liegt zwischen 12 und 14 Jahren.
Die Pflege eines Aussiedor
Der Aussiedor hat kurzes bis mittellanges Fell mit Unterwolle. Während des Fellwechsels verliert er viele Haare, daher ist der Pflegeaufwand zu dieser Zeit – zwei Mal im Jahr – als besonders hoch einzustufen. Tägliches Ausbürsten der losen Haare ist bei dem Mischlingshund empfehlenswert. Außerhalb des Fellwechsels reicht es aus, 1 bis 2 Mal pro Woche zu Kamm und Bürste zu greifen.
Im Gegensatz zu vielen kleineren Hunden hat der Aussiedor zwar kein erhöhtes Risiko für Zahnstein. Dennoch sollten seine Besitzer regelmäßig seine Zähne putzen, damit die Zähne weiß und gesund bleiben. Weitere Pflegerituale wie das Reinigen der Ohren und das Kürzen der Krallen sind nur bei Bedarf erforderlich.
Passt der Aussiedor zu mir?
Mit einem Aussiedor entscheiden sich Menschen für einen sportlichen Mischlingshund, der nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert werden möchte. Demnach passt er gut zu Menschen, die gerne mit Hund joggen gehen und auch offen für Hundesportarten sind. Hierbei ist jedoch eine gewisse Expertise erforderlich: Einige Hundehalter meinen es zu gut mit ihren sportlichen Vierbeinern und planen zu viele Programmpunkte ein. Ein Aussiedor braucht jemanden an seiner Seite, der ihm die richtige Balance aus Aktivität und Ruhephasen bieten kann. Ansonsten kann er nervöse oder gar aggressive Verhaltensweisen an den Tag legen.
Dank seines liebevollen und verspielten Wesens ist der Labrador-Australian-Shepherd-Mix gut für eine Familie mit Kindern geeignet. Es kann jedoch sein, dass im Erwachsenenalter ein Hüteinstinkt zum Vorschein kommt. In diesem Fall ist besonders darauf zu achten, dass der Aussiedor Kinder und andere Mitbewohner nicht als Hüteobjekt einordnet. Da sich dieser Mix stark an seine Bezugsperson bindet, passt er perfekt zu Menschen, die ihren Hund mit ins Büro nehmen dürfen oder im Home-Office arbeiten.
Aussiedor Hund und Welpen kaufen: Preise und Züchter
Im deutschsprachigen Raum gibt es einige Aussiedor-Züchter. Im Gegensatz zu einem Rottweiler-Dackel-Mix beispielsweise, handelt es sich um einen Hybridhund mit einer recht hohen Nachfrage. Somit können Interessenten vergleichsweise schnell fündig werden.
Die Preise für einen Aussiedor Welpen vom Züchter bewegen sich im oberen Preissegment. Sie starten mit 1.200 Euro und reichen bis zu 2.600 Euro. Wichtig zu wissen ist, dass der Preis allein nicht aussagt, ob es sich um eine seriöse Zucht handelt. Labrador Retriever und Aussies haben einige genetische Erkrankungen, sodass nur gesunde Hunde für die Verpaarung ausgewählt werden sollten. Der Nachweis von Gesundheitszeugnissen der Elterntiere gilt als ein wichtiges Kriterium für eine verantwortungsvolle Zucht.
Tipp: Die Wahrscheinlichkeit, einen Aussiedor in einem Tierheim zu finden, ist eher gering. Aber: Womöglich finden Interessenten dort einen ebenso lebhaften und sportlichen Australian Shepherd- oder Labrador-Mischling, der optimal zu ihnen passt!