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gelber Labrador Retriever

Wie alt wird ein Labrador?

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Wie alt wird ein Labrador im Durchschnitt? Um diese Frage zu beantworten, werden Erfahrungswerte von Züchtern und Haltern sowie Studien herangezogen.

Am liebsten möchten wir die Zeit anhalten und den Alterungsprozess unseres tierischen Gefährten stoppen – leider sieht die Biologie aber eine bestimmte Lebenserwartung für Hunde vor. Dieser Artikel liefert die Antwort auf die Frage „Wie alt wird ein Labrador?“ und Tipps, die sich lebensverlängernd auswirken können.

Bezüglich der Lebenserwartung liegen von Hunderasse zu Hunderasse teilweise große Unterschiede vor. Im Allgemeinen haben größere Hunde eine kürzere Lebensdauer als ihre kleineren Artgenossen. Ein Chihuahua kann bei guter Pflege 16 Jahre erreichen, während eine Deutsche Dogge schon mit 8 Jahren an Altersschwäche sterben kann. Aber wie alt wird ein Labrador? 

Lebenserwartung vom Labrador Retriever

Durchschnittlich erreichen Labrador Retriever ein Alter von 10 bis 14 Jahren. Somit befindet sich die beliebteste Hunderasse Deutschlands ziemlich im Mittelfeld. Der Median für alle Hunde liegt bei 12 Jahren.  

Warum sterben braune Labradore früher?

Eine 2018 veröffentlichte Studie ergab, dass braune Labrador Retriever im Vergleich zu ihren gelben und schwarzen Geschwistern eine kürzere Lebensspanne haben. Die Forscher um Paul D. McGreevy gaben im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung eine Lebenserwartung der nicht braunen Labradore von 12,1 Jahren an. Bei den Schoko-Labradoren betrag diese lediglich 10 Jahre und 7 Monate.

Dies sind 1 Jahr und 4 Monate weniger Lebenszeit! Aber warum ist das so? Eine sichere Antwort darauf existiert nicht. Es wird aber vermutet, dass die verkürzte Lebensdauer von Chocolate Labradoren mit ihrem kleineren Genpool zusammenhängt.  

Wie alt werden Labrador-Mischlinge?

Unterm Strich sind viele Mischlingshunde weniger anfällig für genetische Krankheiten als ihre reinrassigen Artgenossen. Nichtsdestotrotz gilt: Fällt die Wahl auf einen Labrador-Mischling, ist auch hier immer auf eine verantwortungsvolle Zucht zu achten. 

Bei einigen Labrador-Mischlingen hat sich in den letzten Jahren eine rege Nachfrage entwickelt. Durch diesen Trend ist es auch möglich, Angaben zu der Lebenserwartung der jeweiligen Hybridhunderasse zu treffen. Allerdings sind diese Werte im Vergleich zu denen der reinrassigen Labrador Retrievern etwas weniger aussagekräftig. 

  • Labradoodle (Labrador-Königspudel-Mix): 12 bis 15 Jahre
  • Mini Labradoodle (Labrador-Zwergpudel-Mix): 12 bis 16 Jahre
  • Borador (Labrador-Border-Collie-Mix): 13 bis 15 Jahre
  • Goldador (Labrador-Golden-Retriever-Mix): 10 bis 15 Jahre
  • Viszlador (Labrador-Magyar-Viszla-Mix): 12 bis 14 Jahre

Wie alt wurde der älteste Labrador?

Labrador Retriever haben eine mittlere Lebenserwartung. Umso erstaunlicher ist es, dass in der Vergangenheit einige Labrador ein rekordverdächtiges Alter erreicht haben.

Da wäre zum Beispiel Bella, ein Labrador-Mix aus Chesterfield in Großbritannien zu erwähnen. Die Hündin hatte ein stolzes Alter von 29 Jahren erreicht. Der älteste reinrassige Labrador war Adjutant. Er wurde am 14. August 1936 geboren und starb am 20. November 1963. Somit wurde der rüstige Labrador 27 Jahre und 5 Monate alt und landet auf dem 4. Platz der ältesten Hunde der Welt.

Wie alt werden Labradore: Lebenserwartung steigern

Leider gibt es keine Garantie für ein langes und beschwerdefreies Hundeleben. Auch ein bisweilen gesunder Hund kann plötzlich eine niederschmetternde Diagnose beim Tierarzt erhalten. Aber: Mit einigen Maßnahmen können Labrador Retriever Besitzer zumindest das Risiko von lebensbedrohlichen Erkrankungen senken und die Gesundheit im Allgemeinen unterstützen. 

Brauner Labrador Retriever
Braune Labradore sterben früher©Anna Vilkhovaya /Shutterstock

Labrador-Züchter nach strengen Kriterien auswählen

Labrador Retriever haben leider einige gesundheitliche Baustellen in ihrem Erbgut. Darunter zählen vor allem die Gelenkerkrankungen:

Diese typischen „Labrador-Krankheiten“ sind weitestgehend bekannt. Interessenten sind daher gut beraten, wenn sie ausschließlich Labrador-Züchter auswählen, die vorher bei den Elterntieren genetische Tests durchführen. Ein Deckrüde oder eine Hündin mit einer vererbbaren Krankheit muss aus der Zucht ausgeschlossen werden. Diese Tests stellen für die Züchter natürlich einen Kostenfaktor dar. Labrador Retriever aus verantwortungsvoller Zucht haben daher ihren Preis.  

Gesundes Hundefutter

„Du bist was du isst!“ Wie bei uns Menschen ist auch für Hunde eine ausgewogene Ernährung für die Gesundheit entscheidend. Egal ob hochwertiges Nassfutter, Trockenfutter oder BARF: Wichtig ist, dass das Futter alle erforderlichen Nährstoffe enthält, die der Hund in seiner jeweiligen Lebensphase benötigt. 

Welpen und Junghunde brauchen beispielsweise energiereiches Futter, das zu einem gesunden Wachstum beiträgt. Ein älterer Labrador Retriever hingegen hat ganz andere Bedürfnisse in puncto Ernährung. Hier ist unter anderem auf fettarmes Futter zu achten. Auch können spezielle Nahrungsergänzungsmittel wie Grünlippmuschel oder Öle mit Omega-3-Fettsäuren zu einem beschwerdefreien Lebensabend beitragen.

Übergewicht vermeiden

Apropos Ernährung: Bei einem Labrador Retriever besteht eine erhöhte Gefahr für Übergewicht. Diese Hunderasse hat nämlich fast immer Appetit. In den jungen Jahren sind die Apportierhunde noch agil und dank ausreichender Bewegung haben Fettpölsterchen kaum eine Chance.

Das ändert sich aber, wenn ein Labrador alt wird und somit auch ein erhöhtes Ruhebedürfnis eintritt. Hier sollten seine Hundehalter die Ernährung an das reduzierte Aktivitätslevel anpassen. Adipositas ist ein Risikofaktor für viele Erkrankungen wie Arthrose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. 

Regelmäßige Check-ups beim Tierarzt

Wichtig und richtig: Finden Sie einen kompetenten Tierarzt, der sich ausreichend Zeit für ihre Sorgen und Ängste nimmt und bei dem sich der Hund wohlfühlt. Besonders zum Eintritt in das Seniorenalter – das bei Labrador Retrievern etwa mit 7 Jahren beginnt – ist ein halbjährlicher Check-up absolut sinnvoll.

Check-ups ermöglichen, Erkrankungen und Unstimmigkeiten bei den Blutwerten rechtzeitig zu entdecken. Bei bestimmten Krankheiten wie zum Beispiel dem Schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom) rettet eine frühzeitige Diagnose das Leben eines Hundes.

Auch ein regelmäßiger Kontrollblick auf die Zähne lohnt sich: Zahnstein kann im fortgeschrittenen Stadium die Funktionen lebenswichtiger Organe beeinträchtigen und sich somit im schlimmsten Fall auch lebensverkürzend auswirken. 

Körperliche und geistige Auslastung

Ausreichend Bewegung unter freiem Himmel unterstützt das Immunsystem eines Hundes. Mit starken Abwehrkräften ist der Vierbeiner gut gegen Viren und Bakterien gewappnet. Auch Kopfarbeit kann sich positiv auf die Lebenserwartung auswirken. So wird angenommen, dass Denkaufgaben das Risiko für Demenz im Alter senken.

Letztendlich zählen Labrador Retriever zu den aktiven Hunden, die gerne schwimmen und auch für andere Sportarten wie Bikejöring oder Mantraling zu begeistern sind. Wer sich für diese sportliche Hunderasse entscheidet, der muss ihren Bedürfnissen gerecht werden. Ansonsten können Frust und Langeweile aufkommen. Dieser Zustand hat keine gute Wirkung auf die allgemeine Gesundheit eines Labrador Retrievers.  

Stress vermeiden

Labrador Retriever gehören zwar zu den Hunden mit einer ziemlich hohen Reizschwelle. Genau deshalb sind sie beliebte Familienhunde und auch für verschiedene Ausbildungen wie zum Beispiel zum Therapiehund oder Rettungshund geeignet.

Allerdings brauchen auch die lässigsten Labradore ausreichend Ruhephasen, um sich vom Trubel zu erholen. Steht ein Hund ständig unter Strom, kann sich dieser Stresszustand negativ auf sein Immunsystem und somit auch auf seine Gesundheit auswirken. Achten Sie daher auf einen reizarmen Schlafplatz, an dem der Hund sich jederzeit zurückziehen kann und versuchen Sie unnötigen Stress zu vermeiden.  

Impfangebot wahrnehmen

Die Lebenserwartung von Hunden im Allgemeinen hat sich dank der medizinischen Versorgung – zu der auch das Impfangebot gehört – zum Positiven gewandelt. In Deutschland gibt es zwar keine Impfpflicht für Hunde und somit handelt es sich um eine freiwillige Vorsorgemaßnahme. Dennoch sollten Hundehalter dieses Angebot der Tierarztpraxen unbedingt wahrnehmen und auf die Einhaltung der Impfabstände achten.

In der Tierarztpraxis wird ein erwachsener Hund jährlich gegen gefährliche Krankheiten wie

geimpft. Die Krankheiten können bei ungeimpften Hunden einen schweren Verlauf nehmen – einige Krankheiten wie zum Beispiel die Tollwut – enden sogar immer tödlich.

Effektive Zeckenabwehr

Besonders bei schwarzen Labrador Retrievern ist es denkbar schwierig, rechtzeitig Zecken im dichten Fell aufzuspüren. Und auch bei den gelben und braunen Labradoren reicht es oft nicht aus, sie nach den Spaziergängen auf Parasiten abzusuchen. Die kleinen Spinnentiere können sich schnell in der dichten Unterwolle vergraben und nicht mehr sichtbar sein. Daher ist es zu empfehlen, den Hund vorbeugend mit effektiven Anti-Zeckenmitteln zu behandeln.

Allgemein gilt: Arzneipflichtige Präparate wie Spot-ons oder Tabletten wirken zuverlässiger – können aber bei sensiblen Hunden zu Nebenwirkungen führen. Frei erhältliche Mittel besitzen ein niedrigeres Potenzial für Nebenwirkungen, doch lässt bei ihnen die Wirkung oft zu wünschen übrig. 

Zecken können lebensgefährliche Infektionskrankheiten wie Borreliose, Anaplasmose und FSME auf den Hund übertragen. Das Tückische an den Zeckenkrankheiten ist, dass sie oft erst zu spät erkannt werden. 

Neben den Blutsaugern können auch andere Parasiten wie Würmer die Lebenserwartung eines Labrador Retrievers schmälern. Daher ist es zu empfehlen, dem Hund alle drei Monate eine Wurmkur vom Tierarzt zu verabreichen, beziehungsweise den Kot regelmäßig auf Würmer untersuchen zu lassen.

Gefahren im Alltag minimieren

Im Alltag lauern zahlreiche Gefahren für unsere Hunde, die im schlimmsten Fall leider zu einer Lebensgefahr werden. Als Hundehalter ist es zu empfehlen, sich über aktuelle Giftköder-Meldungen in der Nähe zu informieren. Besonders bei den gierigen Labradoren besteht eine erhöhte Lebensgefahr. Solange die Meldung aktuell ist, gibt es verschiedene Lösungen: Entweder die Region komplett meiden oder dem Labrador einen Anti-Giftköder-Maulkorb zum Schutz anbringen. Langfristig ist es sinnvoll, ein Anti-Giftköder-Training zu absolvieren. 

Einige Hunde rühren die Obstschale auf dem Sofatisch nicht an und sind beim Essen generell ziemlich mäkelig. Nicht der Labrador! In einem unbeobachteten Moment kann er sich schnell an den Weintrauben oder an einer Tafel Schokolade bedienen. Es gibt leider viele Lebensmittel, die für uns Menschen unbedenklich oder gar gesund, aber für Hunde absolut giftig sind.

Darüber hinaus gibt es auch andere Gefahrenquellen wie giftige Zimmer- und Gartenpflanzen sowie Arzneimittel für Menschen. Um den Hund davor zu schützen, sollten diese außer Reichweite platziert werden. Die Pflanzen sollten sicherheitshalber gleich mit dem Einzug eines Labrador Welpen aus der Wohnung entfernt werden. 

Da Labrador Retriever leider ein erhöhtes Risiko für Gelenkprobleme haben, sind lange Spaziergänge auf weichen Böden immer den unnachgiebigen Asphaltböden vorzuziehen. Auch nicht tödlich, aber extrem schmerzhaft ist die Wasserrute beim Labrador. Diese kann nach einer starken Überanstrengung am Wasser entstehen. Daher ist es wichtig, dass die schwimmbegeisterten Labrador Retriever sich nicht bis zur Erschöpfung im kühlen Nass aufhalten und die Rute am besten nach dem Schwimmen gründlich getrocknet wird.

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