Anaplasmose beim Hund: Übertragung
Auslöser einer Anaplasmose sind die Bakterien Anaplasma phagocytophilum und Anaplasma platys. Die Krankheit wird von Zecken übertragen, in deren Speichel sich die Bakterien befinden. Wird der Hund von einer Zecke gebissen, überträgt der Blutsauger während des Saugaktes die Bakterien auf den Hund.
Die Bakterien gelangen in die Blutzellen des erkrankten Haustiers und die Erkrankung breitet sich im Laufe weniger Tage im Körper des Hundes aus. In Mitteleuropa ist vor allem eine bestimmte Zeckenart als Überträger der Anaplasmose bekannt: der gemeine Holzbock (Ixodes Ricinus).
Anaplasmose beim Hund: Symptome
Bei einer Infektion gelangen die Anaplasmen in den gesamten Organismus des Hundes. Dennoch kommt es nicht in allen Fällen zur Erkrankung. Bei vielen infizierten Tieren verläuft die Infektion gänzlich asymptomatisch, sprich es treten keinerlei Symptome auf. In manchen Fällen kommt es jedoch zum Ausbruch der Krankheit mit zahlreichen möglichen Symptomen.
Kommt es zur Erkrankung, treten die Symptome innerhalb weniger Tage nach dem Zeckenbiss auf und sind stark ausgeprägt. Typische akute Symptome der Anaplasmose sind:
- Erhöhte Körpertemperatur, hohes Fieber, Apathie
- Entzündungen in den Gelenken, Lahmheit
- Einblutungen unter der Haut und eine verstärkte Blutungsneigung
- Schwäche und Unwohlsein
- Durchfall und Erbrechen
- Gewichtsverlust
- Selten: neurologische Symptome (Zittern, Anfälle, Ataxie)
- Selten: Entzündung der Organe (Niere, Leber, Milz, Lunge)
Nach der akuten Phase kommt es entweder zur Genesung des erkrankten Hundes oder zu einer subklinischen Phase, in der die Erkrankung asymptomatisch verläuft. Bei Hunden mit einem schwachen Immunsystem kann es dann zu einem erneuten Ausbruch oder einer chronischen Anaplasmose kommen. Tödlich verläuft die Infektion jedoch selten.
Canine Anaplasmose – Behandlung und Prognose
Anaplasmen können vom Tierarzt durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden. Etwa zwei Wochen nach der Infektion durch die Zecke können spezifische Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Wenn nach einem Zeckenbiss der Verdacht auf eine Erkrankung besteht, sollten Sie Ihren Hund daher beim Tierarzt vorstellen und die notwendigen Untersuchungen durchführen lassen.
Fällt der Test positiv aus, wird die Anaplasmose durch die Gabe von Antibiotika behandelt. Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, sind Antibiotika wie Doxycyclin in der Regel wirksam und führen zu einer schnellen Linderung der akuten Symptome.
Je nach Schwere der Erkrankung kann auch eine Behandlung mit Kortison (Prednisolon) sinnvoll sein. In den meisten Fällen lässt sich eine Anaplasmose mit Medikamenten gut behandeln, sodass die Prognose beim Hund gut ist. Nur in seltenen Fällen bricht die Erkrankung nach der Behandlung noch einmal aus.
Ansteckung: Übertragung auf Hunde und Menschen
Viele bakterielle Infektionen sind ansteckend und können neben Hunden auch Menschen betreffen. Bei der Anaplasmose handelt es sich um eine Zoonose. Jedoch werden die Bakterien üblicherweise nicht direkt vom Hund auf den Menschen übertragen, sondern die Ansteckung erfolgt meist durch einen Zeckenbiss.
Für eine direkte Hund-Mensch-Übertragung ist ein Blutkontakt erforderlich, da die Bakterien sich in den Blutzellen des Hundes befinden.
Anaplasmen vorbeugen durch Zeckenschutz
Um den Hund vor einer Infektionskrankheit wie der Anaplasmose zu schützen, hilft am besten eine gründliche Vorsorge. Mit Spot-On Produkten, Zeckenhalsbändern und Zeckensprays lässt sich der eine oder andere Zeckenbiss vermeiden.
Kommt es dennoch dazu, dass der Hund von einer Zecke gebissen wird, sollten Sie die Zecke schnellstmöglich entfernen. Im besten Fall wird der Parasit entfernt, bevor Bakterien auf den Hund übertragen werden. Durch die richtige Vorsorge schützen Sie den Hund nicht nur vor einer Anaplasmose, sondern auch vor weiteren Infektionskrankheiten wie Borreliose.