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Rumpf eine Hundes mit grauem Fell und einem großen Hauttumor

Melanome beim Hund wachsen häufig besonders rasch, wenn sie bösartig sind.

© cynoclub / Shutterstock

Melanom beim Hund: Eine ernst zu nehmende Gefahr

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Trotz dichtem Fell: Auch Hunde können an Hautkrebs erkranken. Melanome beim Hund treten häufiger auch bei älteren Hunden auf.

Glücklicherweise sind 70 % der Tumore bei Hunden harmlos. Leider gibt es aber auch bösartigen Hautkrebs, wie das maligne Melanom bei Hunden.

Hier haben wir alles zusammengefasst, was jeder Hundehalter über diesen Hautkrebs beim Hund wissen sollte: Auftreten, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Lebenserwartung. Je schneller ein bösartiger Tumor erkannt und behandelt wird, desto besser!

Malignes Melanom beim Hund: Extrem bösartig

Melanome beim Hund sind Tumore, die gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein können. Sie zählen zu den häufigsten Hauterkrankungen beim Hund und treten überwiegend an den Pfoten, auf der Haut und in der Maulhöhle auf.

Das maligne Melanom ist ein extrem bösartiger Tumor. Er befällt die Pigmentzellen (das enthaltene Melatonin ist auch Namensgeber) und bildet bereits im frühen Stadium Metastasen, die über die Lymph- und Blutbahnen streuen. Nicht selten sind Melanome dunkel pigmentiert.

Diese schwere Hautkrankheit hat einen meist tödlichen Verlauf. Tumore wie Melanome betreffen dunkelhaarige Hunde, wie Schnauzer oder Pudel häufiger als solche mit hellem Fell.

Gemeinsam mit den 

gehören maligne Melanome zu den 10 häufigsten Haut- und Unterhaut-Tumoren bei Hunden.

Melanom beim Hund: Lokalisation & Diagnostik

In der Regel wird ein Melanom vom Hundehalter selbst entdeckt. Bösartige Tumore wachsen schnell und sind eher hart und unbeweglich. Ganz pauschalisieren lässt sich das aber nie zu 100 Prozent.

Lokalisation des Melanoms

Melanome treten häufig an den Gliedmaßen, dem Rumpf, dem Kopfbereich und bei Rüden am Hodensack auf. Außerdem ist ein häufig befallener Bereich der Übergang zwischen Haut und Maulschleimhaut. Auch die inneren und äußeren Bereiche des Auges bleiben nicht verschont.

Es gibt tatsächlich Unterschiede, was die Bösartigkeit angeht. Deshalb ist die Stelle, an der das Melanom beim Hund auftritt, von entscheidender Bedeutung. Melanome im Schleimhautbereich des Kopfes und im Zehenbereich der Pfote bilden schneller Metastasen als maligne Melanome an anderen Körperstellen.

Diagnostik des Melanoms

In der Regel fällt Herrchen oder Frauchen eine Veränderung an der Haut ihres Hundes selbst auf. Gutartige Tumore sind meist schmerzlos und wachsen langsam und sind unter der Haut beweglich. Maligne Melanome wachsen schnell und sind häufig mit der Unterhaut verwachsen.

Die richtige Diagnose ist das Nonplusultra bei Melanomen. Sie ist entscheidend für die Behandlung und auch für die Prognose. Deshalb gestaltet sich die Diagnostik sehr aufwendig.

Folgende Untersuchungen und Abklärungen können nötig sein:

  • Erfassung und Beobachtung der Tumorgröße
  • Fotografische Dokumentation
  • Genaue Lokalisation 
  • Abtasten der Lymphknoten 
  • Feinnadelbiopsien (besonders bei Melanomen im Maul)
  • Gewebeproben des Tumors
  • Histopathologischer Befund
  • Bei Bedarf: Histochemischer Befund
mikroskopisches Bild mit vielen Immunabwehrzellen aufgrund eines Melanoms
Melanom beim Hund: Bilder einer Feinnadelbiopsie zeigen oft eine erhöhte Anzahl an Immunabwehrzellen ( HappySloth /Shutterstock)

Wichtig ist auch herauszufinden, ob der Tumor Metastasen gebildet hat. Diese wandern in die inneren Organe im Bauchraum (Lunge, Niere, Leber) und befallen die Lymphknoten im ganzen Körper. Röntgen und andere bildgebende Verfahren sind hier für den Tierarzt hilfreich.

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Melanome beim Hund am Maul

Häufig treten Melanome im Bereich des Maules bei Hunden auf. Melanome in dieser Region sind in der Regel bösartig und streuen rasant.

Leider befinden sich die malignen Melanome beim Hund im Maul, überwiegend in der Mundschleimhaut und im Zahnfleisch. Das führt dazu, dass sie oft erst zu spät erkannt werden und die Prognose miserabel sein kann, auch schlechter als bei anderen malignen Melanomen.

Melanome beim Hund am Bauch

Im Gegensatz zu der Häufigkeit der Melanome im Maul kommen Melanome in der Bauchregion des Bauches selten vor. Trotzdem sollten Hautveränderungen oder dunkle Punkte unbedingt vom Tierarzt abgeklärt werden.

Behandlungsmöglichkeiten beim malignen Melanom beim Hund

Die Behandlungsmöglichkeiten bei bösartigen Tumoren bei Hunden sind vielfältig.

  • Chirurgische Entfernung
  • Strahlentherapie 
  • Chemotherapie 
  • Ozontherapie
  • Medikamentengabe (Schmerzmittel, Antibiotika etc.).

Chirurgie

Bei einem gutartigen Melanom, ist die Behandlung meist mit einer chirurgischen Entfernung erledigt. Handelt es sich bei dem Melanom um einen bösartigen Tumor, ist auch hier die bevorzugte Vorgehensweise eine komplette Entfernung des Tumors. Je nach Lage des Tumors kann sogar eine Amputation nötig werden.

brauner Hund mit Tumor am Rumpf
Melanom beim Hund: Gerade Hunde mit dunklem Fell neigen dazu (WANIDA.N / Shutterstock)

Gerade die vollständige Entfernung von Melanomen beim Hund am Maul oder an anderen Stellen des Kopfes erweist sich oft als schwierig, da die Verwachsungen so tief in anderes Gewebe vorgedrungen sein können. Hier ist oft eine Strahlentherapie sinnvoll.

Strahlentherapie

Sind Melanome nicht revidierbar, können sie durch eine Strahlentherapie verkleinert werden. Eine Heilung ist dadurch allerdings nicht möglich. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt bei diesem Verfahren im Durchschnitt 5 - 8 Monate. 

Chemotherapie

Die Chemotherapie bei bösartigen Melanomen beim Hund besitzt nur eine sehr geringe Wirksamkeit. Die erfolgreichste Verkleinerungsrate liegt bei ca. 28 %.

Auch die Nebenwirkungen einer Chemotherapie sind nicht zu vernachlässigen. Ist das Immunsystem des zu behandelnden Hundes zu sehr vorbelastet, durch Alter oder andere Erkrankungen, muss genau abgewägt werden, ob der Fellnase eine Chemotherapie zugemutet werden kann.

Ozontherapie

Die Ozontherapie gehört zu den alternativen Therapieansätzen, die das Immunsystem stimulieren soll. Sie soll auf diese Weise dem Krebs den Kampf ansagen.

Lebenserwartung bei malignem Melanom beim Hund  

Die Lebenserwartung bei bösartigen Tumoren hängt ab von:

  • Tumorgröße 
  • Stadium (wie früh erkannt)
  • Metastasierung
  • Lokales Auftreten.

Bei bösartigen Tumoren, die größer als 2 cm sind und schon Metastasen gebildet haben, liegt die Lebenserwartung im Durchschnitt bei 164 Tagen.

Sind die malignen Melanome kleiner als 2 cm, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei 511 Tagen.

Entscheidend für den möglichen Zeitpunkt des Versterbens ist die Metastasierung - also wie schnell und wie stark die Tumore streuen.

Melanom beim Hund: Nötige Untersuchungen während der Behandlung

Immunhistochemische Untersuchungen sind für die genaue Analyse des Tumors unabdingbar. Denn einige Tumore können zusätzlich medikamentös behandelt werden, wenn sie Cox-2 - ausgeschüttetes Enzym durch den Tumor - positiv sind. 

Einige maligne Melanome bilden Metastasen in der Lunge oder in anderen Organen des Bauchraums. Daher sind ein regelmäßiges Röntgen, ein MRT oder eine Sonografie dieser Bereiche wichtig.

Golden Retriever liegt in der Sonne im Sand
Sonnenschutz ist wichtig, um maligne Melanome beim Hund vorzubeugen (Javier Brosch / Shutterstock)

Und zu guter Letzt ist ein regelmäßiges großes Blutbild unabdingbar, um einen Überblick über die roten und weißen Blutkörperchen zu erhalten. Außerdem wird so die Funktion von Leber und Niere überprüft, was zu einer Anpassung der Therapie führen und die Prognose verbessern kann.

Vorbeugen gegen Melanome beim Hund 

Vorbeugen kann man gegen Hautkrebs nur bedingt. Wie wir Menschen auch, sollte sich der Hund nicht übermäßig in der prallen Sonne aufhalten, aber das sollte er schon aus Tierschutzrelevanz nicht. Dauert der Spaziergang in der Sonne länger, gibt es sogar Sonnencreme für Hunde.

Ansonsten ist das Nonplusultra: Jede Hautveränderungen untersuchen lassen, ist sie auch noch so klein. Je schneller bösartige Melanome erkannt und behandelt werden, desto größer ist die Lebenserwartung des betroffenen Vierbeiners.

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