Hund aus Tierheim adoptieren
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Diese Dinge sollten Sie beachten, bevor Sie einen Hund adoptieren

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Mit der Adoption eines Hundes schenken sie einem Vierbeiner eine neue Zukunft und sich selbst einen Freund fürs Leben. Doch die Entscheidung für eine Adoption sollte nicht leichtfertig gefällt werden. Diese Dinge sollten Sie beachten, bevor Sie sich ein neues Familienmitglied ins Haus holen.

Die wichtigsten Voraussetzungen?

Erst einmal gilt es, die Basics für Hundehaltung abzuklären. Keine im Haushalt lebende Person sollte eine Hundehaarallergie haben. Außerdem benötigen Sie, wenn Sie nicht in einer eigenen Wohnung oder einem eigenen Haus wohnen, das Einverständnis Ihres Vermieters zur Hundehaltung. Liegt dies nicht vor, kann der Vermieter Ihnen samt Vierbeiner nach einer Abmahnung die Wohnung kündigen. Wohnen Sie im Dachgeschoss, das nur mit vielen Treppen erreichbar ist, lassen Sie keinen großen Hund einziehen. Denn auf Dauer sind die vielen Stufen nicht gut für dessen Gelenke. Hunde sind Rudeltiere. Ein ausgewachsener Hund sollte nicht länger als vier Stunden täglich allein sein müssen. Haben Sie ein großes Grundstück oder einen Bauernhof, das Ihr Vierbeiner bewachen soll, ist dies zwar möglich. Dennoch braucht der Hund Familienanschluss. In diesem Fall ist es hilfreich, wenn die Hunde zu zweit leben.

Zeitaufwand nicht unterschätzen

Ein Hund kostet Zeit – viel Zeit. Nicht nur ein Welpe wird Sie ordentlich auf Trab halten. Sie sollten vorher überlegen, wie viel Zeit Sie täglich für den Hund aufbringen können. Wenn Sie Kinder haben, die Ihnen versichern, dass sie jeden Tag mit dem Vierbeiner Gassi gehen: Verlassen Sie sich nicht darauf. Im Zweifel haben immer Sie als Erwachsener die Verantwortung. Ein ausgewachsener Hund sollte täglich mindestens zwei Stunden draußen unterwegs sein. Zusätzlich sollten Sie ihn durch entsprechende Kopfarbeit auslasten. Bei einigen Hunden kommt noch die Fellpflege hinzu, die aufwändig sein kann. Je nach Rasse, Alter und Größe ergibt sich beim Zeitaufwand ein Spielraum: Senioren-Hunde brauchen oft weniger Bewegung, ein Mops ist bequemer als ein Border Collie. Suchen Sie einen Hund aus, der zu Ihren Lebensumständen passt. Hierzu kann die Erkenntnis gehören, dass es besser ist, (vorerst) auf einen Vierbeiner zu verzichten.

Bedenken Sie, welche Rasse zu Ihnen passt: Ein Mops ist deutlich pflegeleichter als ein Border Collie© Shutterstock

Kosten für einen Hund

Der Anschaffungspreis und die Grundausstattung sind einmalige Ausgaben. Doch richtig ins Geld gehen die dauernden Kosten rund um die Hundehaltung. Hierzu zählen das Futter, mindestens jährliche Tierarzttermine, eventuell Urlaubsbetreuung, Hundesteuer und Hundehaftpflichtversicherung. Bei manchen Rassen kommen Besuche beim Hundefriseur dazu. Wer eine Hundeschule mit seinem tierischen Gefährten besucht, zahlt ebenfalls mehr. Wer knapp bei Kasse ist, macht sich vorher eine Übersicht über die monatlichen Kosten. Zudem ist es sinnvoll, einen Puffer für ungeplante Tierarztrechnungen zu haben. Informieren Sie sich alternativ über eine Krankenversicherung für Ihren Hund.

Ihr Leben wird sich ändern!

Viele hätten gerne einen Hund an ihrer Seite, der mit ihnen an einem schönen Sonntagnachmittag gemütlich im Park flaniert.

Aber ein Hund ist kein Accessoire, sondern stellt viele Ansprüche.

Ihre Wohnung wird schneller schmutzig werden, denn Ihr Hund verliert nicht nur Fell, sondern bringt viel Dreck von draußen mit hinein. Beim Ausschlafen, spontanen Reisen und bei vielen Kleinigkeiten im Alltag ist der Hund als Familienmitglied mitzudenken. Sie sollten bereit sein, mögliche Herausforderungen anzunehmen: Vielleicht neigt Ihr Vierbeiner zum Jagen oder Bellen. Vielleicht braucht er länger mit der Stubenreinheit. Machen Sie sich klar, dass ein Hund viel Arbeit und manchmal auch das ein oder andere Ärgernis bedeutet.

Welpe oder erwachsener Hund?

Ein Welpe schläft zwar viel – dazwischen hält er Sie aber ordentlich auf Trab. Überlegen Sie gut, ob Sie Zeit und Energie für einen Welpen und dessen Erziehung aufbringen können und möchten. Ein Welpe braucht einige Wochen, bis er stubenrein ist, neigt dazu, alles Auffindbare ins Maul zu nehmen und benötigt viele kleine Spaziergänge pro Tag. Nicht alle schlafen sofort durch. Grundbefehle müssen Sie einem Welpen erst beibringen.

Wamiz-Ratgeber: Welpenerziehung

Ein älterer Hund ist in vielen Fällen gelassener. Wenn er aus guter Haltung kommt, hat er Alleinsein, lockeres Leinelaufen, Autofahren und die Grundbefehle bereits erlernt. Hat er allerdings schlechte Vorerfahrungen gemacht, kann es besonders schwierig sein, einem älteren Hund etwas beizubringen. Beziehen Sie diese Überlegungen in Ihre Entscheidung mit ein.

Ein Welpe muss von Grund auf erzogen werden, ein älterer Hund kennt dagegen schon die Grundregeln© Shutterstock

Herkunft des Hundes

Egal, ob Sie sich für einen Mischling oder einen Rassehund entscheiden – achten Sie auf eine tierfreundliche Herkunft Ihres Vierbeiners.

Damit ist auch gemeint, dass Sie nur dann einen Rassehund kaufen, wenn er Papiere von einem seriösen Hundezuchtverein vorweisen kann. Fallen Sie nicht auf Sätze wie „Wir züchten nur als Hobby“ herein: Seriöse Hobby-Züchter sind einem Verein angeschlossen. Kaufen Sie nie aus Mitleid einen Hund. Haben Sie den Verdacht, es liegen schlechte Haltungsbedingungen vor, melden Sie dies dem Veterinäramt. Ein Hund aus dem Tierschutz gibt einem Vierbeiner die Chance auf neues Glück. Versuchen Sie, möglichst viel über den jeweiligen Hund herauszufinden. Lebt er im Tierheim, gehen Sie ein paar Mal mit ihm Gassi, um sich in Ruhe gegenseitig beschnuppern zu können. So können Sie besser abschätzen, ob der Hund gut zu Ihnen passt.

Bei Welpen: Keine Extremzuchten

Wenn Sie einen Welpen einziehen lassen möchten, kaufen Sie keinen Hund, der extreme Merkmale aufweist, die seine Lebensqualität beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise Möpse mit plattem Gesicht, die kaum noch Luft bekommen. Oder besonders große Doggen, die für Gelenkprobleme prädestiniert sind. Oder Teacup-Chihuahuas, die so winzig sind, dass sie kaum einen Bordstein erklimmen können. Wählen Sie einen Züchter aus, der mehr Wert auf Gesundheit als auf extreme Merkmale legt.

Der erste Eindruck

Wenn Sie sich für einen Vierbeiner mit schlechter Vergangenheit, zum Beispiel einen Straßenhund aus dem Ausland, entschieden haben, kann der Hund verhaltensauffällig sein. Doch bei allen anderen Hunden, achten Sie darauf, dass der Vierbeiner nicht zu ängstlich ist und einen gepflegten Eindruck macht. Der Hund zuckt nicht vor Ihnen zurück – reserviert darf er gerne sein, wenn er Sie gerade erst kennenlernt.

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