Das Wichtigste in Kürze
- Je größer die Lefzen Ihres Hundes sind, desto mehr Speichel produziert er
- Kleine Hunderassen speicheln seltener im Übermaß
- Sabbern kann ein Anzeichen für Überhitzung, Stress oder eine Krankheit sein
Hunde, die viel sabbern
Vor allem große Hunde neigen zur übermäßigen Speichelproduktion. In ihren Wangen sammeln sich binnen kurzer Zeit größere Wassermengen an. Diese quellen, wenn der Vierbeiner sie nicht hinunterschluckt, aus dem Maul heraus: Der Hund sabbert. Molosser- und Setterarten beispielsweise sabbern verhältnismäßig viel.
Molosser
Der Begriff Molosser beschreibt massive Hunderassen mit doggenartigem, kräftigem Körperbau. Sie sind kurz- oder langhaarig. Bezeichnend ist der große Kopf und die oftmals hängenden Lefzen. Zu den Molossern zählen unter anderem Bernhardiner, Neufundländer, Cane Corso und Boxer. Die kräftigen Hunde sind meist besonders hitzeempfindlich. Die Atmung beschleunigt sich, wenn ihnen zu heiß wird. Dadurch produzieren sie vermehrt Speichel. Ein Teil des Speichels verdunstet über die Zunge und verschafft dem Tier auf diesem Weg Kühlung.
Auch der Bullmastiff gehört zu den Molossern, die viel sabbern© Shutterstock
Setter
Setter wurden ursprünglich zur Jagd eingesetzt. Sie verfügen über ein hohes Stockmaß und langes Fell. Ihre Figur ist schlank, athletisch und elegant. Besonders die langen, plüschigen Ohren und die leicht hängenden Lefzen zeichnen die Tiere aus. Zu den bekanntesten Rassen zählen Irish Setter, English Setter und Gordon Setter. Setter sind sehr aktive Hunde und benötigen viel Bewegung. Die dadurch hervorgerufene schnelle Atmung und die großen Lefzen begünstigen den Speichelfluss.
Der Irish Setter mag zwar sehr edel aussehen, aber er kann auch anders© Shutterstock
Hunde, die wenig sabbern
Kleine und mittelgroße Hunde sabbern meist nicht so viel wie ihre großen Verwandten. Ihre Lefzen sind naturgemäß viel kleiner und ragen zudem selten über den Unterkiefer hinaus. Dementsprechend produzieren sie weniger Speichel, der an den Wangen hinablaufen und aus dem Maul tropfen kann. Hütehunde, Pudel und Schoßhunde sabbern zum Beispiel wenig.
Hütehunde
Arbeitshunde wie Border Collie, Australian Shepherd oder Shetland Sheepdog werden als Hütehunde für Herdentiere eingesetzt. Sie halten die Tiere zusammen und treiben sie auf die Weide oder zurück in den Stall. Hütehunde sind mittelgroß und robust. Ihre Lefzen hängen nicht herab, weshalb sie nur wenig sabbern.
Die Lefzen eines Hütehundes hängen nicht herab - deshalb sabbert er auch nicht© Shutterstock
Pudel
Pudel werden als Begleit- und Haushunde gezüchtet. Trotz ihrer schlanken Figur sind sie meist nicht sonderlich sportlich, dafür aber äußerst lernfähig. Es gibt viele verschiedene Pudelarten mit kleinem bis hohem Stockmaß. Durch ihre spitzen, langen Schnauzen und die kurzen Lefzen verfügen die Tiere nur über sehr geringes Sabberpotenzial.
Kaum Sabberpotenzial hat ein Pudel© Shutterstock
Schoßhunde
Die meisten kleinen Hunderassen sabbern eher selten.
Dagegen weisen Chihuahua, Havaneser, Dackel oder Bichon Frisé normalerweise keine übermäßige Speichelproduktion auf. Gerade nach dem Trinken kann aber auch ein kleiner Hund Wasser-Speichel-Rückstände auf Fußböden, Möbeln oder Kleidungsstücken hinterlassen.
Können diese Augen lügen? Können diese Vierbeiner sabbern? Die Antwortet lautet nein!© Shutterstock
Geringe Speichelbildung als Zuchtmerkmal
Bei der Auswahl eines Hundes ist für viele Interessenten das Sabberpotenzial ein wichtiger Faktor für die Kaufentscheidung. Aus diesen ästhetischen Aspekten heraus wählen Züchter für ihre Verpaarungen gerne Hunde, die nicht haaren und sabbern. Zusätzlich erhalten die Welpen das Prädikat „für Allergiker geeignet“.
Trotzdem gibt es bislang keine Hunderasse, die nicht sabbert. Ein gewisser Speichelfluss bei Ihrem Vierbeiner ist normal und unbedenklich. Sabbert Ihr Hund jedoch plötzlich vermehrt, stellen Sie ihn im Zweifelsfall dem Tierarzt vor. Neben Überhitzung und Stress kann starkes Sabbern auf eine Krankheit hinweisen.
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