Katzen sind neugierige Tiere, doch ihre Entdeckungsfreude kann gefährlich werden. Giftige Pflanzen, Lebensmittel, Medikamente oder Chemikalien können zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen.
Da Katzen empfindlich auf viele Stoffe reagieren, ist schnelles Handeln entscheidend. In diesem Artikel erfährst du, welche Vergiftungsquellen es gibt, welche Symptome auftreten und wie du im Notfall richtig handelst.
Giftige Pflanzen für Katzen
Manche Pflanzen sind für Katzen besonders giftig. Dazu gehören unter anderem Lilien, Oleander, Weihnachtssterne, Rhododendren, Efeu, Tulpen und Stechpalmen.
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Das Problem der meisten Pflanzen und Gräser besteht vor allem darin, dass sie die Magen-Darm-Schleimhaut reizen und Erbrechen verursachen. Hunde nutzen diese Pflanzen, um sich übergeben zu können. Bei Katzen ist dieses Verhalten aber eher ungewöhnlich.
- Aloe Vera und Katzen
- Baldrian und Katzen
- Birkenfeige / Ficus benjamini und Katzen
- Chamaedorea und Katzen
- Drachenbaum und Katzen
- Efeu und Katzen
- Elefantenfuß und Katzen
- Grünlilie und Katzen
- Gummibaum und Katzen
- Katzengras und Katzen
- Krokus und Katzen
- Lavendel und Katzen
- Maiglöckchen und Katzen
- Monstera und Katzen
- Oleander und Katzen
- Osterlilie und Katzen
- Tulpen und Katzen
- Weihnachtsstern und Katzen
- Yucca-Palme und Katzen
Giftige Lebensmittel für Katzen
Auch gewisse Nahrungsmittel können für Katzen giftig sein. Es ist daher besonders wichtig zu wissen, was eine Katze fressen darf und was nicht. Folgende Nahrungsmittel sollten zusätzlich zu diesen zehn Lebensmitteln vermieden werden:
- Fischinnereien können Lähmungen und Muskelversteifungen verursachen, auch bekannt als Chastek.
- Salz kann Harnwegsprobleme verursachen, wenn es sich in der Niere ansammelt. Daher ist es besser, salzarme Produkte zu kaufen.
- Auch Katzen können laktoseintolerant sein, sodass Milch Durchfall verursachen kann.
- Zwiebeln, aber auch Lauch und Schnittlauch enthalten Thiosulfat, das die roten Blutkörperchen zerstört und damit Blutarmut auslöst.
- Schokolade ist ein Nahrungsmittel, das Katzen nicht verdauen können und das deshalb hochgiftig für die Vierbeiner sein kann.
- Dasselbe gilt für Getränke wie Kaffee oder Tee und natürlich auch für Alkohol.
Giftstoffe aus der Umwelt
- Zu den gängigsten und gefährlichsten Pestiziden für Katzen gehören alle Arten von Insektiziden, insbesondere Phosphorsäureester oder Pyrethroide.
- Insektizide für Weichtiere wie Schnecken oder Nacktschnecken, auch besser bekannt als Molluskizide
- Fungizide, also Mittel gegen Pilze
- Rattengift oder Schneckenkorn
Giftige Haushaltsmittel für Katzen
Im Haushalt gibt es bestimmte Substanzen, die für Katzen giftig sein können, wie zum Beispiel:
- Medikamente für uns Menschen wie Aspirin oder Paracetamol
- Produkte für das Auto wie Frostschutzmittel, Bremsflüssigkeit, etc.
- Reinigungsprodukte wie Bleichmittel, Desinfektionsmittel, Poliermittel, etc.
- Kosmetika aller Art: Sonnencreme, Nagellackentferner, Haarfärbemittel, Make-up, etc.
- Stärkere Chemikalien wie Lösungsmittel, Terpentin oder Farbe
Ursachen für Vergiftungen bei Katzen
Samtpfoten können die Giftstoffe auf verschiedene Arten aufnehmen:
- Sie können das Gift schlucken. Es reicht auch schon, wenn die Tiere an dem Gift lecken. Dann kann es bereits über die Schleimhäute aufgenommen werden.
- Sie können andere Tiere wie beispielsweise Mäuse fressen, die zuvor vergiftet worden sind.
- Katzen können die gefährlichen Giftstoffe über ihre Haut aufnehmen. Letztere können an den Pfoten haften bleiben und in den Körper gelangen, wenn die Katze sich putzt.
- Sie können giftige Substanzen über die Atemwege aufnehmen.
Katze vergiftet: Symptome
- Erbrechen oder Durchfall sind Anzeichen für Magen-Darm-Beschwerden
- Zittern, schlechte Koordination, Depressionen oder Nervosität sind neurologische Symptome
- Plötzlicher Husten, starke Niesanfälle oder Atemnot als Anzeichen für Atembeschwerden
- Juckreiz, Ekzeme oder Hautrötungen, die typisch für Hauterkrankungen sind
- Appetitlosigkeit, plötzlicher Gewichtsverlust oder erhöhte Wasseraufnahme können Symptome von Nierenversagen sein
- Gelblicher Auswurf oder Erbrechen können Symptome eines Leberversagens sein
Dies sind nur ein paar der Symptome für eine Vergiftung. Wenn das Tier diese Anzeichen aufweist, sollte der Besitzer besser umgehend den Tierarzt aufsuchen. Achtung: Manche Vergiftungen zeigen erst nach Stunden oder Tagen Symptome!
Vergiftungen bei Katzen: Erste Hilfe
Schnelles Handeln kann das Leben deiner Katze retten. Folgende Maßnahmen sind wichtig:
- Ruhe bewahren und sofort einen Tierarzt kontaktieren!
- Giftquelle identifizieren (falls möglich mit Verpackung oder Foto)
- Kein Erbrechen auslösen! (außer vom Tierarzt angeordnet)
- Wasser anbieten, aber nicht erzwingen
- Vergiftete Haut oder Fell mit klarem Wasser abspülen
- Kohle-Tabletten nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt geben
Sofort in die Tierklinik, wenn:
- Krämpfe oder Bewusstlosigkeit auftreten
- Atemnot besteht
- Die Katze blutigen Urin oder Erbrechen zeigt
Katze vergiftet: Behandlung beim Tierarzt
Je nach Giftstoff kann der Tierarzt verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- Infusionstherapie zur Ausspülung des Gifts
- Medikamente gegen Krämpfe, Erbrechen oder Atemprobleme
- Aktivkohle oder Magenspülung, um Giftstoffe zu binden
- Sauerstoffzufuhr bei Atemnot
Die Prognose hängt von der Art des Gifts und der Behandlungszeit ab. Je schneller gehandelt wird, desto besser sind die Überlebenschancen!
Wie man eine Vergiftung verhindern kann
- Falls man die oben genannten Pflanzen im Haus hat, sollte man sie außer Reichweite von Katzen platzieren. Das ist zwar leichter gesagt als getan, aber trotzdem sehr wichtig!
- Besitzer können Katzengras kaufen, da die Tiere es als Heilmittel für Verdauungsprobleme verwenden.
- Katzenhalter sollten alle Chemikalien in Schränken verstauen, damit die Katze nie Zugang zu den Mitteln hat. Es ist besser, sie in hohe Schränke zu stellen, um sicherzustellen, dass die Katze wirklich nicht herankommt.
- Auch Kosmetika sollten in Schränken verstaut werden. Alternativ können Katzenbesitzer die Badezimmertür geschlossen halten, damit die Katze nicht in die Nähe der Substanzen kommen kann.
Zusätzlich zu diesen Vorsichtsmaßnahmen sollten Besitzer wissen, dass sich die Vierbeiner gerne verstecken, wenn es ihnen nicht gut geht. Wer seine Katze also seit längerer Zeit nicht gesehen hat, sollte sich auf die Suche nach ihr machen, sie genau beobachten und notfalls mit der Samtpfote zum Tierarzt fahren.