Sie faszinieren und machen manchen Menschen Angst: Die Rede ist natürlich von schwarzen Katzen. Traurig, aber wahr: Schwarze Katzen warten im Tierheim länger auf ein neues Zuhause als ihre bunten Artgenossen. In den USA gibt es darum jährlich am 17. August den „Black Cat Appreciation Day“. In Großbritannien macht der 27. Oktober als „National Black Cat Day“ auf die schwarzen Schönheiten in den Tierheimen aufmerksam.
Freunde der Dunkelfelle wissen natürlich längst, dass schwarze Katzenrassen genauso verschmust und verspielt sein können wie buntere Artgenossen. Aber welche schwarzen Katzenrassen gibt es eigentlich auf der Welt? Hier ist die Antwort auf diese Frage.
Die Bombay – der Panther im Wohnzimmer
Offiziell ist die Bombay die einzige Katze, deren Fell gemäß Standard schwarz sein muss. Ihren Ursprung hat die Samtpfote vor über 70 Jahren in den USA. Die Katzenzüchterin Nikki Horner wollte einen Panther fürs Wohnzimmer erschaffen. Darum kreuzte sie gezielt schwarze American-Shorthair-Katzen mit dunkelbraunen Burma. Die Burma sorgte dabei für den exotischen Look.
Nach zahlreichen Rückkreuzungen schlug die Geburtsstunde der Bombay über ein Jahrzehnt später: Eine lackschwarze Katze erblickte mit kupferfarbenen Augen das Licht der Welt. Horner benannte die Rasse nicht nach der tatsächlichen Geburtsstadt Louisville. Sondern sie verlieh ihr mit dem Namen „Bombay“ einen Hauch von 1001er Nacht.
Das Fell der Bombay glänzt in tiefem Schwarz – andere Fellfarben sind nicht erlaubt. Auch der Kupferton der großen, runden Augen ist vorgeschrieben. Die Bombay gilt als sensible, freundliche Samtpfote.
Orientalisch-Kurzhaar
Neben schwarzen Hauskatzen, gibt es über 20 Katzenrassen, deren Standard „schwarz“ als erlaubte Fellfarbe benennt. Besonders häufig ist die Orientalisch Kurzhaar in Schwarz oder Blau zu finden. Daneben gibt es sie auch in einem dunklen Braunton, dem typischen Havana.
Die Orientalisch Kurzhaar ist eine elegante und anmutige Katzenrasse, die für ihr schlankes Erscheinungsbild und ihre lebhafte Persönlichkeit bekannt ist. Sie ist eng verwandt mit der Siamesischen Katze und teilt viele ihrer charakteristischen Merkmale, wie die langen, schlanken Körper und die großen, aufmerksamen Ohren.
Die Orientalisch Kurzhaar hat ihre Wurzeln in den 1950er Jahren, als Züchter in Großbritannien und den USA begannen, Siamesen mit anderen Kurzhaarkatzen zu kreuzen, um eine breitere Palette von Fellfarben und -mustern zu erzeugen.
Orientalisch Kurzhaar-Katzen kommen in einer breiten Palette von Farben und Mustern vor. Es gibt über 300 anerkannte Farbvariationen, darunter einfarbig, getigert, gescheckt, getupft und mehr.
Britisch Kurzhaar
Die Britisch Kurzhaar (British Shorthair) ist eine der ältesten und beliebtesten Katzenrassen weltweit. Bekannt für ihr freundliches Wesen und ihr charakteristisches Aussehen, sind diese Katzen die idealen Begleiter für viele Katzenliebhaber.
Die Britisch Kurzhaar hat eine lange Geschichte, die bis ins antike Rom zurückreicht. Es wird angenommen, dass die Römer die Vorfahren der heutigen Britisch Kurzhaar-Katzen nach Großbritannien brachten. Dort kreuzten sie sich mit einheimischen Katzen und entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte zu der robusten und widerstandsfähigen Rasse, die wir heute kennen.
Die Britisch Kurzhaar gibt es in vielen Farben und Mustern, darunter Blau, Creme, Schwarz, Weiß, Rot, Bicolour, Tabby und Colourpoint.
Europäisch Kurzhaar
Die Europäisch Kurzhaar (EKH) ist eine der ältesten und weitverbreitetsten Katzenrassen in Europa. Oft mit der Hauskatze verwechselt, zeichnet sich die EKH durch ihre Robustheit, Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit aus.
Die Europäisch Kurzhaar hat ihre Wurzeln in den alten römischen Katzen, die sich mit einheimischen Wildkatzen kreuzten, als die Römer Europa eroberten. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich diese Katzen durch natürliche Selektion zu einer robusten und widerstandsfähigen Rasse entwickelt.
Diese Rasse zeigt eine große Vielfalt an Farben und Mustern, einschließlich einfarbig, getigert, gescheckt und getupft.
Devon Rex
Die Devon Rex ist eine einzigartige und auffällige Katzenrasse, bekannt für ihr welliges Fell und ihre großen, ausdrucksstarken Ohren. Diese Katzen sind nicht nur optisch außergewöhnlich, sondern auch für ihr liebevolles und verspieltes Wesen berühmt.
Die Devon Rex hat ihren Ursprung in Devonshire, England. Die Rasse wurde erstmals in den 1960er Jahren entdeckt, als ein Kater mit ungewöhnlich welligem Fell gefunden wurde. Dieser Kater, genannt Kirlee, gilt als der Stammvater der Devon Rex. Durch gezielte Zuchtprogramme wurde diese einzigartige Mutation gefestigt.
Die Devon Rex kommt in vielen Farben und Mustern vor, darunter einfarbig, getigert, gescheckt und getupft.
Maine Coon
Die Maine Coon ist eine der größten und beliebtesten Katzenrassen der Welt. Mit ihrem majestätischen Aussehen, freundlichen Wesen und ihrer beeindruckenden Größe fasziniert sie Katzenliebhaber weltweit.
Die genaue Herkunft der Maine Coon ist unbekannt, aber sie ist die älteste natürliche Katzenrasse Nordamerikas. Ursprünglich aus dem Bundesstaat Maine in den USA stammend, wurde sie dort wegen ihrer hervorragenden Fähigkeiten als Mäusefänger und ihrer Robustheit geschätzt. Es gibt viele Legenden über ihre Entstehung, einschließlich der Vermutung, sie sei eine Kreuzung zwischen Hauskatzen und Waschbären – was biologisch unmöglich ist, aber zu ihrem Namen beigetragen hat.
Maine Coons kommen in fast allen Farben und Mustern vor, außer in den spitzen Siam-ähnlichen Mustern.
Norwegische Waldkatze
Die Norwegische Waldkatze ist eine beeindruckende und wunderschöne Katzenrasse, bekannt für ihr robustes Äußeres und freundliches Wesen. Ursprünglich aus den Wäldern Norwegens stammend, haben diese Katzen sich perfekt an das raue Klima ihrer Heimat angepasst.
Die Norwegische Waldkatze hat eine lange Geschichte, die bis zu den Wikingern zurückreicht. Sie ist eine natürliche Rasse, die sich ohne menschliche Eingriffe entwickelt hat und perfekt an die kalten Winter Skandinaviens angepasst ist.
Diese Katzen kommen in einer Vielzahl von Farben und Mustern vor, darunter einfarbig, getigert, gescheckt und getupft.
Perser
Die Perserkatze, oder kurz Perser, ist eine der bekanntesten und beliebtesten Katzenrassen weltweit. Mit ihrem langen, luxuriösen Fell und ihrem ruhigen, sanften Wesen sind sie eine bevorzugte Wahl für viele Katzenliebhaber.
Die Perserkatze hat eine lange und faszinierende Geschichte. Ihre Ursprünge reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als italienische und französische Reisende langhaarige Katzen aus Persien (heutiger Iran) nach Europa brachten. Im Laufe der Jahre wurden sie mit anderen langhaarigen Katzenrassen gekreuzt, um ihre charakteristischen Merkmale zu verstärken.
Perserkatzen gibt es in fast allen Farben und Mustern, darunter einfarbig, getigert, gescheckt und mehrfarbig.
Vererbung: Wann gibt es schwarze Kätzchen?
Ob buntgescheckt oder weiß: Katzen haben nur Erbanlagen für die Grundfarben Rot und Schwarz. Diese sind bei der Vererbung an die Geschlechtschromosomen gebunden. Zu schwarzen Katzen kommt es bei folgenden Verpaarungen:
- schwarzer Katze x schwarzer Kater: alle Nachkommen sind schwarz
- schwarze Katze x roter Kater: weibliche Nachkommen Schildpatt, Kater schwarz
- Schildpatt-Katze x schwarzer Kater: rote und schwarze Kater, schwarze Katzen
- Schildpatt-Katze x roter Kater: rote und schwarze Kater, Schildpatt und rote Katzen
Schwarze Gene: Blau, Braun und Bernstein
Die Grundfarbe Schwarz kann durch manche Mutationen richtig bunt werden: Die graue Farbvariante „Blue“ steht für „verdünntes“ schwarzes Fell – die Farbe ist weniger intensiv. Das Gen hierfür ist rezessiv, muss also von beiden Elterntieren vererbt werden, um an die Nachkommen zu gelangen.
Seltene braune Farb-Mutationen wie Chocolate, Lilac, Cinnamon und Fawn stammen ebenfalls von der Grundfarbe Schwarz ab. Sie spielen vor allem in der gezielten Zucht eine Rolle und sind sehr selten.
Eine Besonderheit gibt es bei Norwegischen Waldkatzen: Bei einigen Exemplaren ist die Grundfarbe so aufgehellt, dass sie wie Bernstein wirkt. Hieraus leitet sich die Farbbezeichnung „Amber“ ab.
Aus Schwarz wird Blau – Graue Katzenrassen
Die Bombay ist und bleibt die einzige Katzenrasse, die es nur in Schwarz gibt. Doch wer auf die Genetik schaut, weiß: Graue Katzen sind genetisch verdünnt schwarz. Experten sprechen allerdings nicht von „grau“, sondern von „blau“.
Die berühmteste „blaue“ Katze ist die Chartreux mit bernsteinfarbenen Augen. Oft wird sie mit blauen Britisch Kurzhaar verwechselt, ist jedoch seltener anzutreffen. Weitere graue Katzen sind die Nebelung sowie die Russisch Blau.
Sonderfell: Schwarze Point-Katzen
Wir möchten auf ein weiteres „verstecktes“ Schwarz aufmerksam machen: Seal-Point. Siam- und Birma sind für ihre typische Point-Zeichnung bekannt. Der Körper ist hell, doch an Kopf, Schwanz und Beinen hat die Katze dunkle Zeichnungen, die Points.
Die Points zeigen die genetische Grundfarbe, während die großflächigen hellen Stellen eine besondere Form des Albinismus sind. Hier ist die ursprüngliche Fellfarbe aufgehellt. Point-Katzen gibt es nicht nur im klassischen Creme, sondern auch in Schwarz. Bei Points heißt diese Farbe „Seal“ und geht mit einem leichten Rotstich einher.
Genetisch gesehen ist eine Seal-Point eine schwarze Katze mit dem gewissen Extra. Übrigens: Viele Point-Katzen dunkeln im Alter nach. In Kombination mit den blauen Augen sieht dies besonders faszinierend aus.